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Vermögen unterliegen dem Zinseszinseffekt, solange die Erträge (Zinsen, Dividenden) reinvestiert werden. Dadurch steigen Vermögen exponentiell (immer schneller) an.
Auch Schulden unterliegen grundsätzlich dem Zinseszinseffekt und können bis in das Unermessliche steigen. Zumindest solange keine Tilgung der Schuldzinsen erfolgt. Auch hier steigen die Schulden exponentiell (immer schneller) an.
Nicht umsonst hat Albert Einstein dieses ungeschriebene Gesetz des Zinsezins als die größte Erfindung des menschlichen Geistes bezeichnet.
Warum habe ich jedoch den Zinseszinseffekt mit der Frage in Verbindung gebracht, ob nun gespart werden soll oder doch lieber Schulden abgebaut werden sollen?
Ganz einfach! Der Zinseszinseffekt ist die Grundlage dieser Frage. Für ein besseres Verständnis möchte ich zuerst den Zinseszinseffekt für Vermögen und Schulden, an einem einfachen Schaubild visuell darstellen. Noch bevor ich mich auf die Einzelheiten stürze.
In der Mitte (0) ist nichts, es sind keine Schulden und kein Vermögen vorhanden. Somit kann der Zinseszinseffekt hier auch nicht greifen.
Ist hingegen jemand verschuldet oder überschuldet (links, rot) und baut die Schulden und die Schuldzinsen nicht ab, so wird der gesamte Schuldenberg langsam und stetig in die Höhen treiben. Von ganz alleine und nur dank des bösen Zinseszinseffektes. Tatsächlich kann es vorkommen, dass über Jahre hinweg nicht die eigentliche Schuld, sondern nur die Schuldzinsen abgestottert werden müssen.
Auf der Vermögensseite (recht, grün) hingegen, wird das Vermögen immer größer und kann bis in das Unermessliche steigen, solange die Erträge reinvestiert werden. Leider unterschätzen die meisten Anleger nur allzu oft den Zinseszinseffekt. Ganz besonders dann, wenn es um die langfristige Geldanlage geht.
Der Zinseszinseffekt ist übrigens nur ein Grund dafür, warum reiche Menschen immer reicher und arme Menschen immer ärmer werden (können).
Rein platonisch betrachtet wird das Geld also immer ungleich verteilt. Diejenigen die viel Geld haben, bekommen auch viel. Diejenigen die nicht viel oder kein Geld haben, bekommen nur wenig oder mehr an Belastungen.
So gesehen, kann für die heutige persönliche finanzielle Situation niemand anderer als die eigene Person und der Zinseszinseffekt verantwortet werden. Die Wirkung liegt also in der Ursache, ob sich jemand früher oder später entweder für Schulden oder Vermögen entschieden hat.
Schulden durch Konsumschulden, Kredite, Snobismus, Unachtsamkeit, Nichtwissen etc.
Vermögen durch Arbeit, Fleiß, Sparsamkeit, Geschick, Unternehmertum, Erbschaft etc.
Das überaus gute an der unvorstellbaren Kraft des Zinseszinseffektes ist allerdings, dass sich jeder Einzelne entweder für die linke (rote) Schuldseite oder die rechte (grüne) Vermögensseite entscheiden kann.
Leider habe ich überwiegend das Gefühl, dass nur die wenigsten Menschen über die Macht des Zinseszinses tatsächlich informiert sind. Ganz besonders, ich wiederhole mich und kann es nicht oft genug betonen, wenn es um das Thema des langfristigen Vermögensaufbaus geht.
Aber auch der Schuldenabbau wird leider nur allzu oft in die Ferne geschoben oder einfach ständig verdrängt.
Grundsätzlich jeden verfügbaren Cent in den Schuldenabbau stecken
Grundsätzlich sollte jeder verfügbare Cent in den Schuldenabbau gesteckt werden.
Wenn ich jetzt an das Schaubild zurückdenke, so kann ich eine linke Schuldseite und eine rechte Vermögensseite erkennen.
Die Schuldzinsen auf der linken Seite sind i.d.R. höher als die Guthabenzinsen auf der rechten Seite.
Alles andere wäre kontraproduktiv und nicht profitabel. Einfach suboptimal, würde der Herr Bankier Bourchwasie nach seinem erhabenen Anspruch dazu verkünden.
Langfristig gesehen, also sparen anstatt Schulden abbauen, wird an den Zinsen also zusätzlich Geld verloren.
Somit wäre es angebracht lieber jeden verfügbaren Cent in den Schuldenabbau zu stecken als dieses Geld zusätzlich zu sparen.
Vorsicht: Wenn die Schulden zu groß werden und aus der eigenen finanziellen Kraft nicht mehr zu bewerkstelligen sind, so wäre eine Privatinsolvenz der vermutlich vernünftigere Weg diese Last endgültig los zu werden.
Schulden können u.a. nicht mehr abgebaut werden, wenn auch mit aller finanziellen Kraft ständig nur die Schuldzinsen beglichen werden. Die eigentlichen Schulden werden nie angetastet, sodass die Belastung niemals abbezahlt werden kann.
Wäre ich eine Bank so würde ich meinen unwissenden Kunden nur diese Art von Verträgen anbieten. So einfach möglich ist das natürlich nicht, doch je länger die Laufzeit für einen Kredit, desto höher wird i.d.R. der Zinsertrag für die Bank ausfallen. Das ist ein gutes Geschäft und funktioniert seit Jahrtausenden tadellos.
Kleinere Schuldposten als erstes begleichen
Kleinere Schuldposten zuerst tilgen. Aus 10 Posten werden es dann schnell 8 und aus 8 werden es dann irgendwann nur noch 5 Posten.
Das motiviert und entlastet die Seele. Hier stellen sich die ersten Erfolge ein und man kann sich auf den kernigen Rest konzentrieren.
Außerdem wird hier ein Stopp gesetzt, sodass hier keine Zinsen und Zinseszinsen mehr anfallen können.
Ich empfehle übrigens jedem ein Haushaltsbuch zu führen. Mit einem Haushaltsbuch sind die Kosten perfekt im Griff.
Ganz besonders wenn es um das Thema Schuldenabbau geht, kann ein Haushaltsbuch erhebliche Dienste erweisen.
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Dazu empfehle ich das Buch zur TV-Sendung "Raus aus den Schulden". Die Sendung "Raus aus den Schulden" ist eines der erfolgreichsten TV-Formate im deutschen Fernsehen. Mit zweifarbigen Grafiken, Tabellen sowie Fallgeschichten aus der TV-Sendung zeigt dieses Buch auf, wie Peter Zwegat die Finanzprobleme seiner Klienten löst.
Schuldzinsen mit Guthabenzinsen bekämpfen
Es klingt jetzt Paradox, doch macht es in einigen Fällen tatsächlich Sinn, neben dem Schuldenabbau gleichzeitig versuchen zu sparen und Vermögensaufbau zu betreiben.
Denn egal ob Schulden oder keine Schulden, jeder braucht ein finanzielles Polster für Notfälle und sei es nur ein Kleines.
So könnte neben der Tilgung der Schulden gleichzeitig versucht werden zu sparen, um wenigstens ein kleines Vermögen für schlechte Zeiten bilden zu können.
Mit den daraus resultierenden Guthabenzinsen könnten die Schuldzinsen wenigstens zum kleinen Teil aufgefangen werden. Das Vermögen bleibt dabei unangetastet. Teilweise können mit dem gebildeten Vermögen kleine Schuldposten auf einmal beglichen werden. Welche dann sofort restlos wegfallen.
In der Praxis kommt es nicht selten vor, dass bei einem nennenswerten Vermögen aufgenommene Immobilienkredite, durch ein Passives Einkommen mit Dividenden entweder zum Teil oder ganz getilgt werden. Die Immobilie finanziert sich dann praktisch von alleine.
Nach diesem Muster geht übrigens Vermögen. Wie Vermögen jedoch richtig abgeht und in unermessliche Höhen schießen kann, diesem besonderen Thema werde ich bald einen eigenen Beitrag widmen.
Ich freue mich auf eure Fragen, einen regen Gedankenaustausch, Tipps, vielleicht sogar eigene Erfahrungen via Kommentarfunktion oder Gästebucheintrag.