Am 17. und 18. Oktober 2013 fand die 23. Auflage der GEWINN-Messe im Congress Center der Messe Wien statt.
Wir waren mit der MoosParade vor Ort und möchten hiermit unsere Eindrücke von der Messe mitteilen.
Dieses Jahr stand die GEWINN-Messe ganz unter dem Motto: "In Zeiten niedriger Zinsen beherzt anlegen!" Es braucht schon Mut zum Risiko um das eigene Vermögen in der derzeitigen Niedrigzinsphase erhalten zu können.
Im GEWINN-Messe-Magazin waren 10 Tipps zu lesen, die wir hier kurz aufgreifen und mit unseren Messe-Eindrücken ergänzen möchten.
Messe-Tipp 1 - Zeit in die eigenen Finanzen investieren
Eine langfristig kontinuierliche Rendite wird nicht von heute auf Morgen erwirtschaftet.
Es braucht schon eine gewisse Zeit an Erfahrung und finanziellen Know-Hows, damit jeder Einzelne sein Geld in die richtige Richtung renditesicher steuern kann.
Fachzeitschriften und gut verdauliche Finanzliteratur helfen enorm dabei, die eigene finanzielle Bildung auf Vordermann zu bringen.
Auch Messebesuche, wie z.B. der Besuch auf der diesjährigen GEWINN-Messe, vermitteln finanzielles Know-How. Guter Rat muss hier keineswegs teuer sein!
Daneben hilft es ungemein unabhängige Finanzblogs zu durchforsten. Unter "Interessante Seiten" habe ich sehr gute Finanzblogs zusammengestellt, die sehr viele Informationen rund um die eigene Geldanlage beinhalten. Reinschauen lohnt sich allemal.
Dazu empfehle ich das Buch: Börse für Dummies. Wer als Einsteiger die ersten Schritte in Sachen Aktien und Anleihen wagen möchte, sollte dieses Finanzbuch zur Hand nehmen.
Auch bereits Börsenexperten können dieses Buch als nützliches Nachschlagewerk verwenden.
Messe-Tipp 2 - Das Sparbuch nicht überstrapazieren
Fakt ist, dass das Geld anlegen auf dem Sparbuch im derzeitigen Moment der Niedrigzinsphase, einfach keine Rendite erwirtschaftet. Sparbuch-Sparer erwirtschaften nicht nur keine Rendite, sondern verlieren sogar Jahr für Jahr bares Geld.
Die Niedrigzinsen gleichen nicht mal die jährliche Inflationsrate aus, sodass österreichische Sparbuch-Sparer im Jahr 2012 ca. 1,5 Milliarden Euro an Kaufkraft verloren haben.
Daher wurde von Finanzexperten auf der Messe empfohlen, so wenig Geld wie möglich auf dem Sparbuch zu parken. Wenn es schon ein Sparbuch sein muss, dann sollten unbedingt die Sparzinsen verglichen werden.
Tagesgeldkonten sind eine bessere Alternative zum Sparbuch. Bei i.d.R. gleichen Leistungen, höherer Flexibilität und höheren Zinsen. Hier sollte auch unbedingt auf das Gutschrift-Intervall der Zinsen geachtet werden. So kann bei einer quartalsweisen Auszahlung der Zinsen, der Zinseszinseffekt besser genutzt werden.
Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist, sodass sich die Zinsen mit der Zeit richtig summieren können.
Auf der Messe haben wir einer Rede der Verantwortlichen der österreichischen Post gelauscht. Hier wurden neben den Geschäftszahlen auch die Langzeitperspektiven des Dienstleistungsunternehmens und auch die Dividendenpolitik angesprochen.
So hatten wir überwiegend das Gefühl, dass starke und solide Blue Chip-Dividendenzahler die beste Alternative zu den mickrigen Sparbuchzinsen bieten. Die Dividendenrendite liegt üblicherweise über der Inflationsrate und das bei einem kalkulierbarem Risiko für das eigene Vermögen. Ein Beispiel hierfür ist das MoosParade Dividenden-Depot.
Messe-Tipp 3 - Möglichst breite Diversifikation im Portfolio - Klumpenrisiken vermeiden
Laut Messe-Daten haben österreichische Anleger drei Viertel ihres Vermögens in Österreich investiert und überproportional viel in langlaufende (Staats-)Anleihen.
Ich denke ungefähre Zahlen kann man auch ruhig auch auf Deutschland anwenden. Wir alle mögen unseren geliebten DAX. Doch sollte das eigene Portfolio möglichst breit diversifiziert werden, damit das Verlust-Risiko möglichst breit gestreut wird.
Ganz wichtig dabei ist, Klumpenrisiken zu vermeiden. Mit Fonds, ETFs oder auch mit vielen Einzelaktien aus verschiedenen Brachen und Regionen bringen Kleinanleger Streuung ins Portfolio.
Die Portfolio-Diversifikation war ein ganz wichtiger Punkt auf der Messe. Die meisten Anleger sind sehr sicherheitsorientierte Anleger.
Messe-Tipp 4 - Das eigene Lebensalter und die Börsenzyklen beachten
Junge Anleger in ihren 20ern oder 30ern dürfen, ja müssen sogar mehr Risiko bei der Geldanlage eingehen. Jemand im eleganten Alter von z.B. 65 Jahren sollte das Risiko eher scheuen.
Der lange Anlagehorizont, der Zinseszinseffekt und der Durchschnittskosteneffekt auch Cost-Average-Effekt genannt, arbeiten für junge Anleger.
Auf der Messe ist uns gewaltig aufgefallen, dass unter den vielen älteren Herren, etliche Damen im eleganten Alter sich zwischen den Ständen tummelten.
Junge Anleger waren nur vereinzelt zu sehen, obwohl die Börse für junge Anleger die attraktivsten Renditechancen mit sich bringt.
Uns haben die älteren (überwiegend österreichischen) Damen sehr überrascht. Soweit wir lauschen konnten, waren viele von ihnen sehr versiert in Geldanlage-Angelegenheiten und haben die Messe keineswegs nur wegen den vielen Werbegeschenke aufgesucht.
Messe-Tipp 5 - Chart-Technik nutzen
Dem gegebenen Tipp der Chart-Technik können wir persönlich nicht viel abgewinnen, sodass wir dazu auch nicht viel schreiben möchten.
Messe-Tipp 6 - Nicht nur auf die Fakten, sondern auch auf das eigene Bauchgefühl hören
Dazu habe ich vor kurzem einen eigenen Beitrag geschrieben: "Aus welchen Gründen Anleger an der Börse Schiffbruch erleiden können".
Auf der Messe waren u.a. auch einige CFD und Forex Broker vertreten. Wir halten ja rein gar nichts davon, unser Geld in diese Produkte zu stecken. Eher empfinden wir CFDs und Forex als eine reine Zockerei im aufbrausenden Las Vegas-Style.
Einige Stände gleichten auch regelrecht einem Casino. Vor sechs Monitoren mit lauter Zahlen, Charts und irgendwelchen Kerzen, versuchte der professionelle Trader den Besuchern das aktive traden schmackhaft zu machen.
Unserer Meinung nach können wir Rendite genauso gut mit Poker erwirtschaften. Jemand der für CFDs und Forex steht, darf uns gerne in den Kommentaren von diesen Produkten überzeugen.
Auf jeden Fall sollte bei der Geldanlage neben den Fakten auch das eigene Bauchgefühl in Betracht gezogen werden. Fachwissen und Informationen hin oder her. Bei ungewöhnlich hohen Renditeversprechen oder bei untypisch langen Laufzeiten, sollten alle Warnsignale anfangen zu blinken.
Messe-Tipp 7 - Risiken absichern
Auf der Messe wurde viel über das Absichern von Risiken diskutiert. So sollte das Portfolio möglichst breit diversifiziert werden - Einzelaktien, Fonds, Immobilien, Gold etc.
Grundsätzlich war eine Meinung weit verbreitet. Je älter der Anleger, desto niedriger sollte der reine Aktienanteil im eigenen Depot sein. Ein junger Anleger in den 20ern, kann sein Depot ruhig mit einem Aktienanteil von 100% belasten.
Ältere Anleger sollten mit dem Alter weniger auf Einzelaktien, sondern eher auf Mischprodukte wie Fonds, ETFs oder auch REITs setzen. Je breiter diversifiziert das eigene Portfolio ist, desto besser.
Außerdem wurden auf Vorträgen Zertifikate angepriesen, welche eine ansprechende Rendite bei einer guten Vermögensabsicherung bieten sollen. Wir möchten nicht bestreiten, dass dies möglich ist. Allerdings waren all diese Zertifikate so was von kompliziert, sodass wir teilweise einfach abgeschaltet haben.
Den größten Teil der Produkte haben wir leider nicht verstanden. Wir waren diesbezüglich auch sehr desinteressiert, weil solche Produkte niemals in unserem eigenen Portfolio ihren Platz finden werden.
Messe-Tipp 8 - Verluste aussitzen können
Die Börse kennt langfristig nur einen Weg. Den Weg nach oben! Krisenzeiten und Bärenmärkte muss der Kleinanleger einfach aussitzen können.
Allerdings ist das Verluste aussitzen das eigentliche Hauptproblem für Kleinanleger.
Es ist schon heftig anschauen zu müssen, wenn das eigene Depot mal 10 000 € von heute auf Morgen verloren hat.
Hier ist ganz wichtig zu verstehen, dass die Aktie eine langfristige Geldanlage ist. Je länger jemand investiert ist, desto besser. 5 Jahre, 10 Jahre! Am besten 20 Jahre!
In Krisenzeiten sollte der findige Anleger eher nachkaufen, anstatt aus reiner Angst um das Vermögen Verluste zu realisieren. Hier ist es sehr sinnvoll auf einen ausreichenden Cash-Bestand z.B. auf einem Tagesgeldkonto liegend zugreifen zu können.
Messe-Tipp 9 - Ausdauer beweisen
Buy and hold ist out? Wer sagt das? Für Kleinanleger gilt generell genau das Gegenteil. Es wurde empfohlen langfristig investiert zu bleiben. Dann können am Ende auch Kapitalentnahmepläne die eigene Rente versüßen.
Langfristig denken! Reinvestieren! Zinseszinseffekt für sich nutzen! Profitieren!
Messe-Tipp 10 - Vorsprung durch nicht durch Technik, sondern über Wissen
Was heute war, gilt morgen in der Finanzwelt nicht mehr! Wobei wir hier wieder am Messe-Tipp Nr. 1 wären. Informieren, ständig am Ball bleiben und auch Mut zum neuen beweisen. Dann klappt das auch mit dem Gewinn.
Fazit der GEWINN-Messe - Nicht nur Werbegeschenke! Auch viel nützliche Information!
Generell hat sich der Besuch auf der GEWINN-Messe 2013 in Wien mehr als gelohnt.
Die von uns besuchten Vorträge und Seminare waren allesamt sehr informationsreich.
Wir konnten mit einem vorbestellten Online-Ticket für 9 € pro Person nicht nur viele Werbegeschenke, sondern auch sehr viel nützliche Informationen über die eigene Geldanlage und die eigenen Finanzen mitnehmen.
Ich freue mich auf Eure Fragen, einen regen Gedankenaustausch, Tipps, vielleicht sogar eigene Erfahrungen via Kommentarfunktion.
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