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Der Home-Bias-Effekt - eine psychologische Falle und wie Du nicht in diese Falle tappst

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Der Home-Bias-Effekt.

 

Erstmals wurde der Home-Bias-Effekt durch Kenneth French und James M. Poterba im Jahre 1991, sowie Linda Tesar und Ingrid Werner im Jahre 1995 beschrieben.

 

Obwohl die Portfoliotheorie belegt, dass die Streuung über verschiedene sich voneinander unabhängige Anlageklassen, die sich gegenseitig kaum beeinflussen zu einer Erhöhung der Rendite bei gleichbleibendem Risiko führt, neigen die Anleger inländische Wertpapiere zu kaufen.


In der Praxis ist Folgendes zu beobachten: Das Depot eines deutschen Anlegers ist überproportional mit Wertpapieren aus Deutschland belegt. Deutsche Anleger kaufen am liebsten Aktien deutscher Automobilhersteller beziehungsweise Konzerne, die im DAX-Index gelistet sind.

 

US-amerikanische Anleger setzen am liebsten auf Bonds aus Washington oder amerikanische Weltkonzerne.

 

Britische Anleger möchten am liebsten von traditionsreichen britischen Unternehmen profitieren.

Die Gründe für den Home-Bias-Effekt sind vielfältig

Informationsdefizite: Während die Anleger glauben über die Unternehmen am Heimatmarkt relativ gut informiert zu sein und unter anderem deshalb meinen die Chancen und Risiken gut einschätzen zu können, fehlen ihm diese Informationen bei Anlagen auf ausländischen Märkten komplett.

 

Transaktionskosten: Eine Geldanlage im Ausland ist mit höheren Transaktionskosten verbunden. Diese Transaktionskosten zu vermeiden erhöht auf den ersten Blick die Rendite der Geldanlage.

 

Wechselkursrisiken: Da die Rendite der Anleger neben der Rendite der Anlage selbst durch die Änderung des Wechselkurses bestimmt wird, erscheint eine Anlage im gleichen Währungsraum risikofreier.

Welche Gefahr birgt der Home-Bias-Effekt?

Das Depot ist hochkonzentriert. Es deckt lediglich das Heimatland ab und ist mit einer einzigen Währung bestückt.

 

Damit Du dieses Risiko visualisieren kannst, um es besser zu verstehen, möchte ich gerne die Geschichte von der „Dachsfamilie“ (DAX-Indizes) und den „Wölfen“ (Risiko) erzählen.

 

Die große Dachsfamilie wird von dem Leittier, dem Deutschen Aktienindex (DAX) geleitet. Daneben existieren weitere Akteure im Rudel, wie zum Beispiel der DivDAX, MDAX, TecDAX und der SDAX.

 

Das Rudel lebt in einem nahegelegenen Waldgebiet. In der Nähe deines Wohnortes.

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Home-Bias-Effekt

Die Tiere wirken dir vertraut. Bereits aus Gründen dieser Vertrautheit klammern sich viele Privatanleger an liebgewonnene Gewohnheiten und bevorzugen die Dachsfamilie, als exotische Spinnenarten oder unbekannte Reptilien.

 

In der deutschen Aktienlandschaft dreht sich fast alles um den DAX, sichtbar am Depot: „Homebias oder Heimatliebe

 

Es vergeht kein Tag, wo der DAX in der deutschen Börsen-Mainstream-Presse nicht erwähnt wird.

 

Jetzt, nach 150 Jahren, ist der Wolf in seine Heimat zurückgekehrt. Er ist in das Revier der Dachsfamilie eingedrungen. Mit seinen scharfen Ohren und der überlegenen Nase kann er kilometerweit riechen und hören. Der Dachs gehört zum Speiseplan.

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Home-Bias-Effekt

Damit stellen sich zahlreiche Fragen, wie gefeit Privatanleger (also Du) sich ihm gegenüber verhalten sollen? Nicht nur gegenüber dem Wolf. Auch vorzeiten der Wölfe gab es nicht zu unterschätzende Risiken für das Dachsrudel.

So entkommst Du den Wölfen, der Home-Bias-Falle

Die Antwort liegt auf der Hand: Diversifikation

 

Es gehören nicht nur Dachse in das Depot. Auch exotische Spinnenarten und unbekannte Reptilien gehören dazu.

 

Zwar ist ein hervorragend diversifiziertes Portfolio keine Gewinngarantie. Du kannst dir damit in keiner Weise alle Wölfe der Welt von Leib halten. Wölfe (Krisen und Katastrophen) kennen keine Landesgrenzen. Und jeder Privatanleger erwischt mindestens einmal in seinem Anlegerleben eine Niete.

 

Von der Diversifikation kannst Du nicht mehr erwarten als die Risikominderung, was die Überlebensaussichten beträchtlich erhöht.

 

Du kannst die Risiken ausländischer Wertpapiere genauso wenig abschätzen, wie die Risiken inländischer Wertpapiere. Höchstens verschenkst Du mit der Konzentration auf den Heimatmarkt Rendite und gehst lediglich ein gewisses Risiko ein.

 

Ein Ausweg kann sein: Du kennst sicherlich die Börsenweisheit "Lege nicht alle Eier in einen Korb“ und sicher entspricht diese Börsenweisheit der Wahrheit und kann als erwiesen betrachtet werden.

 

Nehmen wir an, Du steckst all dein Geld in deutsche Aktien. Du verteilst zwar das Risiko auf mehrere Akteure. Dafür ist das Depot hoch konzentriert. Es besteht die Gefahr von einem großen Klumpenrisiko. Im schlimmsten Fall ist der Korb mit allen Eiern geplündert.

 

Der Stärkere überlebt den Verlust. Das bist Du, der Privatanleger. Es ist ja schließlich nur Geld. Der Stärkere war nur nicht klug genug und legte alle Eier in einen Korb.

Fazit

Lege nicht alle Eier in einen Korb und setze nicht alles auf eine Karte. Das geht, wenn Du die Risiken kennst. Zum Beispiel den Home-Bias-Effekt. Verschiedene Anlagearten (Aktien, Anleihen etc.) geschickt kombinierst. Weltweit investierst (Nichtkorrelation).

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Dimi Novo

Über den Autor

 

Dimi Novo ist Gründer der MoosParade: "Denn ohne Moos nix los!"

 

Er ist Autor des Buches: "Arm sein ist nicht sexy!"

Verfasser des Seminars: "Ab heute bist Du Finanzprofi!"

 

Sein Hobby: Texte mit dunkelblauen Bildchen bestücken. "DAXe" vor Wölfen schützen.


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