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Geld investieren (5) - Aus welchen Gründen Anleger an der Börse Schiffbruch erleiden können

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"Kleinanleger sollten nie zocken. Kauft Standardwerte und ein Schlafmittel, um das Geschehen an der Börse auf Jahre zu vergessen, egal ob es draußen donnert und blitzt."

André Kostolany, Börsen- und Finanzexperte


Wer Netto von Brutto nicht unterscheiden kann, wird bei der Gehaltsabrechnung höchstwahrscheinlich große Augen machen.

 

Wer nicht verstanden hat, dass sich die Erde um die Sonne dreht, der wird höchstwahrscheinlich auch nicht verstehen, dass der Mars seinen Weg auch um die Sonne nimmt.


Was ich damit glaube verdeutlichen zu wollen ist, dass das Verständnis bzw. der Erfolg und in diesem Fall der Erfolg an der Börse, entscheidend mit den Grundlagen beginnt.

 

Wer also langfristig an der Börse erfolgreich sein möchte, sollte zumindest die einfachsten Grundlagen und die damit verbundenen Zusammenhänge verstehen. Erst dann sollte das Verständnis kontinuierlich nach oben ausgebaut werden. Nicht andersrum, damit keine Verwirrungszustände entstehen.

 

Denn wer das absolute Grundprinzip der Börse verstanden hat und weiß wie die Zusammenhänge funktionieren, für den sind alle aufbauenden Themengebiete sehr einfach zu verstehen und schnell zu erarbeiten. Der Erfolg wird somit vorprogrammierbar.

 

Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: "Wer etwas werden möchte, sollte lange an den Grundlagen arbeiten."


Dass diese Vorgehensweise des ersten fundamentalen Grundlagenverständnisses am besten für den eigenen Erfolg funktioniert, haben mir tolle Menschen beigebracht und simple IKEA-Anleitungen jedes Mal wieder bestätigt.

Also denke ich, ist ein ganz wichtiger Grund dafür warum viele Anleger an der Börse Schiffbruch erleiden können, ...keine Ahnung haben und sich von wilden Versprechungen blenden lassen

Dieses eigens skizzierte Verständnisdreieck soll einfach verdeutlichen, wie das Wissen mit den absoluten Grundlagen beginnt und mit Aufbauwissen niemals endend voranschreitet. Erst wenn das Grundlagenwissen wirklich verstanden wurde, kann aufbauendes Wissen mit den gehörenden Zusammenhängen auch wirklich beherrscht und relativ einfach aufgebaut werden.

 

Sonst herrschen ganz einfach Verwirrungszustände. Verwirrungszustände auf hohem Niveau.

 

Ein Bekannter von mir, der von dem schnellen Geld an der Börse träumte, wollte tatsächlich auf CFDs setzen. Auf CFDs ohne Börsenerfahrung und ohne jegliches Wissen darüber.

 

Der Hebeleffekt an der ganzen Geschichte ist anscheinend so geil, dass er tatsächlich viel Geld damit verdienen wollte. Ich gebe zu, mit dem Hebeleffekt können tatsächlich sekundenschnell horrende Gewinne erzielt werden. Dank der englischen Erfindung (CFD - Contract for difference) wird das mit relativ wenig eingesetztem Kapital ermöglicht.

 

Nur schade, dass der Bekannte sich blenden lassen hat und leider nie etwas von einer Nachschusspflicht und den Erfolgsaussichten gehört hat. Ich frage mich wie er von CFDs überhaupt Wind bekommen hat.

 

Auch das der ganze CFD-Trading-Schrott regelrecht einem Casino ala Las Vegas-Style gleicht und lediglich der Bank und Brokern als Einnahmequelle dient. Besonders Kleinaktionäre und sog. A-Kunden werden intensiv für das CFD-Trading geworben. Mit Veranstaltungen, persönlichen Ansprechpartnern, kostenlosen CFD-Konten, Seminaren, Buffets etc. Aktionäre haben nämlich Geld im Depot und die Banken und Broker wären unklug, wenn sie dieses Geld nicht als eine potentielle Einnahmequelle erkennen würden. 

 

Was soll das ganze CFD-Gedöns überhaupt? Kerzenstrategien?!? - Die Kerze brennt nach oben oder nach unten. Also entweder jemand hat Glück und hat auf die richtige Kerze gesetzt oder eben nicht. Das ist ein Glücksspiel ohne jegliche Strategie und Basis dahinter.

 

Am Ende gewinnt immer die Bank, egal ob jemand sein eingesetztes Kapital vervielfacht oder verloren hat.

 

In einer Unterhaltung haben wir die sinnfreien Kerzen-Trading-Strategien ab diskutiert. Nachdem das gegessen war, kam als Krönung die Frage auf: "Wie kaufe ich denn überhaupt CFDs?" Na das konnte ja nur schief gehen!

 

Ich möchte mit dieser Geschichte andeuten, dass der Bekannte sich in einem Verwirrungszustand befindet. Er hat keine grundlegende Ahnung von der Börse und möchte gleich mit dem CFD-Trading beginnen.

 

Er könnte genauso Poker spielen und hätte unter Gesellschaft mit Getränken und Knaberreien bestimmt mehr Spaß dabei.

Die Aktie ist eine langfristige Geldanlage (Geduld)

Aktien gehören in die Kategorie der langfristigen Geldanlagen. Kurzfristig gehandelt sind Aktien hochgradig gefährlich. Langfristig betrachtet allerdings, sind Verluste praktisch unmöglich.

 

Natürlich sollte dabei auf die richtigen Unternehmen gesetzt werden. Natürlich sollte das Risiko breit gestreut werden. Mit einer Strategie an die Börse gehen, ist essentiell.

 

Geduld ist hier ein wichtiges Stichwort. Geduld an der Börse beweisen zahlt sich aus. Hier der 5 Jahres Chart des DAX und des Dow Jones.

DAX Performance (2009 - 2013)
Dow Jones Performance (2009 - 2013)

Quelle: comdirect

Wer sein Geld nach der Finanzkrise von 2009 in den DAX-Indizes oder den Dow Jones-Indizes investiert hat, konnte sein Geld seitdem mehr als verdreifachen.

Über Jahrzehnte betrachtet, schaut die ganze Sache ganz ähnlich aus. In den unten eingebauten Charts ist deutlich zu erkennen, dass der Aufwärtstrend des DAX und des Dow Jones seit der Auflegung nicht aufzuhalten ist.

 

Natürlich haben der Irak-Krieg, die Finanzkrise von 2009 und der 11. September tiefe Löcher in die Charts gerissen. Kurzfristig angelegte Anleger haben ihr Geld verloren. Findige Anleger haben diese Krisen genutzt um günstig nach zu kaufen.

 

Langfristig gesehen können solche Krisen rein charttechnisch als Tropfen auf dem heißen Stein betrachtet werden.

 

Es gilt das Risiko möglichst breit zu streuen. Das tagtägliche Börsengeschehen ausblenden. Bärenmärkte mental überstehen und Krisen aussitzen zu können.

 

Die Aktie braucht Zeit - 10 Jahre! 20 Jahre! Am besten 30 Jahre!

DAX-Performance (1988 - 2013)
Dow Jones-Performance (1994 - 2013)

Quelle: comdirect

Ich prophezeie, dass die Börsenindizes langfristig über Jahrzehnte weiter steigen werden. Garantiert! Trotz Krisen, Kriegen, Katastrophen etc.

 

Die Menschheit entwickelt sich seit Jahrtausenden und erfindet sich in ihrer Lebensweise immer wieder neu. Neue gute Technologien werden von besseren effizienteren Erfindungen abgelöst. Das führt zu einem stetig steigenden Wirtschaftswachstum, steigender Lebensqualität und Effizienz.

 

Wir werden effektiver, schlauer, reicher! Langfristig profitieren alle davon. Deutsche, Amerikaner, Inder, Chinesen... und Franzosen auch!

 

Die Entwicklung der Menschheit ist durch nichts, außer vielleicht durch einen tatsächlich eintretenden Weltuntergang, aufzuhalten.

 

Fettleibigkeit in den Industrieländern, der fürchterlich steigende Fleischkonsum auf der ganzen Welt oder Zivilisationskrankheiten betrachte ich auch als Krisen die überwindet werden wollen.

 

Ich glaube also, wenn ich an der Börse mit einem langfristigen Anlagegedanken auf Einkaufstour gehe, so kaufe ich eigentlich fast automatisch Aktien von Unternehmen, die diese Krisen mit meinem Geld am besten bewältigen können und mir daraufhin eine fette Rendite bringen. Über Jahrzehnte!

Börse und Medien

Die Medien leben von Sensationsgeschichten. Ganz besonders die Boulevardpresse. Sonst würde sie wahrscheinlich keiner mehr lesen.

 

Die überwiegende Masse interessiert sich nicht für langweiliges und tagtägliches Geschehen an der Börse. So berichten die Medien eher über Unternehmen die entweder hochgejubelt werden oder sich im Abgrund bzw. momentan in einer prekären Lage befinden. Die Kurse springen hier natürlich gehörig auf und ab und geraten ins Visier von Spekulanten und auch Börsenneulingen, die hier schnelles Geld verdienen wollen. Wie bereits erwähnt, die Aktie ist eine langfristige Geldanlage.

 

Wen interessieren schon Langweiler wie Henkel, Colgate, die Deutsche Post oder auch Wal Mart. Die Börsengeschichten dieser Unternehmen sind für die überwiegende Masse eher uninteressant. Sie sind langweilig. Auch für mich! Es geschieht hier i.d.R. nichts weltbewegendes und nichts sensationswürdiges. Dass diese Konzerne seit Jahrzehnten unglaubliche Erfolge am Markt und an der Börse feiern, wissen die Wenigsten.

 

Es ist schon viel medialer Müll im Umlauf. Das Ende von Apple wird seit Jahren prophezeit und Microsoft wird ständig auseinander genommen. Doch existieren diese Unternehmen immer noch. Mit Innovationen, satten Gewinnen und erfolgsversprechenden Zukunftsaussichten.

 

Günstig kaufen und einfach halten finde ich am erfolgversprechendsten. Das Tagesgeschehen tatsächlich einfach ausblenden und lieber in den Urlaub fahren oder feiern gehen.

Nicht der Staat, nicht die Versicherer und auch nicht die Banken. Private Unternehmen die mit meinem Geld die Menschen mit Essen, Trinken, Kleidung, Energie und Technologie versorgen. Das können private Unternehmen mit einer Gewinnerzielungsabsicht bei entsprechenden Rahmenbedingungen immer noch am besten.

 

Ich denke, hier ist mein Geld definitiv am besten und renditesicherst investiert. Auch bei den Langweilern!


Wer viel handelt, verliert auch viel!

Aktienkäufe und Aktienverkäufe kosten Geld. Mal 4 €, 20 € oder auch 100 €. Wer also viel handelt, zahlt auch viel an Bank- und Börsengebühren etc.

 

Über die Jahre kann das Handeln also ganz schön viele Unsummen an Geld verschlingen.

 

Aktien kaufen und sie halten dagegen, kostet nur einen Bruchteil davon.

Fehlende Strategie und eine mangelnde Diversifikation (Risikostreuung)

Wer ohne einen Plan und einer entsprechenden Strategie einen Weltkonzern aufbauen möchte, wird es vermutlich schwer haben das Vorhaben tatsächlich zu realisieren. Denn wer keinen Plan hat, dreht sich immer nur im Kreis!

 

Auch der Gang an die Börse sollte strategisch nach einem Plan erfolgen.

 

Welche Strategie will ich gehen?

Wie sollten meine operativen Maßnahmen aussehen? Nachkaufen oder nur Reinvestieren?

Welche Rendite möchte ich erreichen?

Welche Aktien, ETFs oder Fonds möchte ich kaufen und warum?

Wie alt bin ich und wie lange möchte ich an der Börse investiert sein?

Wie hoch ist meine Risikoneigung?

Welcher Anlegertyp bin ich?

Habe ich tatsächlich das übrige Kleingeld dafür?

 

Diese Fragen sollte sich der überwiegend sicherheitsorientiere Deutsche Anleger stellen, bevor er an die Börse geht.

 

So wäre alles Geld in nur ein einziges Unternehmen zu investieren, keine gute Idee. Denn sollte das Unternehmen irgendwann vom Markt verschwinden, wäre auch das ganze investierte Geld verloren.

 

Am besten verschiedene Aktien/ETFs/Fonds aus verschiedenen Branchen ins Depot legen. Am besten aus mehreren Branchen. Optimal für Einsteiger sind 5 – 10 verschiedene Werte im Depot. Nach Größe kategorisieren, nach Region etc.

Schlecht gewählter Einstiegszeitpunkt

Warren Buffet behauptete mal in einem Zitat: "Die meisten Leute interessieren sich für Aktien, wenn alle anderen es tun. Die beste Zeit ist aber, wenn sich niemand für Aktien interessiert."

 

Und ein Kollege äußerte ironisch, kurz bevor der DAX die 8000 Punkte-Marke erreichte: "Wenn der DAX bei 8000 Punkten steht, dann kaufen die bestimmt wieder wie blöd!"

 

Eigentlich kann der beste Einstiegpunkt nie wirklich prognostiziert werden. Tatsache ist allerdings, dass die meisten Leute mit der Herde laufen und erst dann Aktien kaufen, wenn alle anderen bereits investiert sind.

Übriges: Es gibt einen sog. Bildzeitungsindikator. Der Begriff wird gerne von Börsenspekulanten verwendet. Wenn die Bild ganz groß auf ihren Titelseiten positiv gegenüber Aktien und der Börse gestimmt ist, sollte Vorsicht angebracht sein. Zumindest nach dem Bildzeitungsindikator.

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Bildzeitungsindikator

Aktien und kein Geld auf dem Konto

Dann auch keine Aktien kaufen, sondern zuerst für Aktien sparen. Wertpapiersparpläne oder auch VL-Fondsparpläne können ein schöner Einstieg in die Börse sein. Auch breit gestreute ETFs eignen sich dazu.

 

Niemals Aktien auf Kredit kaufen. Es gibt nur eine einzige Ausnahme wann Aktien auf Kredit lohnen könnten. Nur dann, wenn jemand noch sehr jung ist und ein regelmäßiges, hohes und gesichertes Einkommen vorweisen kann. Jedoch bestehen auch hier nicht zu unterschätzende Risiken. Nicht nur den Totalverlust, sondern gleich den Ruin.

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Dmitri

Ich freue mich auf Eure Fragen, einen regen Gedankenaustausch, Tipps, vielleicht sogar eigene Erfahrungen via Kommentarfunktion.

 

Gefällt Euch der Beitrag? So würde ich mich über einen Tweet auf Twitter oder ein Like auf Google+ oder Facebook sehr freuen.


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