Diese Woche habe ich echt viel Zeit auf YouTube verbracht.
Es heißt, dass man 1700 Jahre benötigt, um alle Videos auf YouTube anzuschauen. Und die ProSieben-Galileo-Experten wollen herausgefunden haben, wäre YouTube eine Videothek, so müsste der Bestand
an DVDs jede Minute um 75 Stück zunehmen.
Irgendwie habe ich sie dann doch gefunden!
Die drei Videos, von denen ich persönlich glaube, dass sie dir neue Erkenntnisse über das Geld und die langfristige Geldanlage am Kapitalmarkt verschaffen.
Video Nummer eins: Cost-Average-Effekt - Wieso 80 Prozent der Anleger die Börse falsch bewerten
Video Nummer zwei: Immer schön der Versuchung wiederstehen
Video Nummer drei: Wie funktioniert Geld?
Der Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt) verringert "Timing-Fehler"
Den besten Einstiegs- und auch Ausstiegszeitpunkt kann niemand vorhersagen.
Der Cost-Average-Effekt dehnt das Problem des richtigen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunktes rein visuell gesehen aus: "Die Wellen entwickeln sich, je länger investiert wird,
von kurzen holprigen Wellen zu langen gleichmäßigen Wellen, die stetig abflachen."
Mit der regelmäßigen Investition (zum Beispiel Wertpapiersparplan) eines
gleichbleibenden Betrages verringern sich die Folgen von "Timing-Fehlern".
Der Ertrag der Investition bewegt sich zwischen dem einer Einmalinvestition zum günstigsten beziehungsweise zum ungünstigsten Einstiegszeitpunkt.
Zum Cost-Average-Effekt habe ich dieses tolle Video entdeckt, welches diese Thematik perfekt auf den Punkt bringt. Finde ich zumindest.
Erstes Video: Cost-Average-Effekt - wieso 80 Prozent der Anleger die Börse falsch bewerten
„Wenn die Börse einstürzt, setzt das Gewissen aus.“
Noel du Fail (1520 - 1591), französischer Autor
Es gibt an der Börse zwei Marktphasen - den Bullenmarkt und den Bärenmarkt.
Der Bullenmarkt ist die einfache Marktphase - die Kurse steigen dauerhaft.
Der Bärenmarkt ist die schwierige Marktphase - die Kurse sinken dauerhaft.
Je nach Stellung des Mondes, der Erde und der Sonne zueinander sind von der Erde aus verschiedene Phasenwinkel des Erdtrabanten durch die Sonne zu beobachten. Diese verursachen die wechselnden
Gestalten des Mondes am Himmel. Dieses Naturschauspiel wiederholt sich seit Jahrmillionen immer wieder.
Ungefähr so, wie sich auch die zwei Marktphasen an der Börse (Bullenmarkt und Bärenmarkt) immer wieder seit Jahrhunderten wiederholen.
Auf einen Bullenmarkt folgt ein Bärenmarkt.
Auf einen Bärenmarkt folgt wiederum ein Bullenmarkt.
Stets das gleiche wiederkehrende Szenario.
Ein Bärenmarkt kann auch bedeuten: Korrektur, Konsolidierung, Krise.
Klären wir gleich diese Begriffe, bevor wir mit den Marktphasen Bullenmarkt und Bärenmarkt fortfahren.
Und warum ein katastrophaler Fehler in der schwierigen Marktphase, dem Bärenmarkt nicht gemacht werden sollte.
Was ist eine Korrektur?
Von einer Korrektur spricht man, wenn die Kurse nach einer länger anhaltenden Auf- oder Abwärtsbewegung plötzlich (üblicherweise für eine kurze Zeitspanne) in die entgegengesetzte Richtung
laufen.
Aufwärtstrend
Abwärtstrend
= Korrektur
Korrekturen von 13 bis 20 Prozent sind nicht selten.
Warum kommt es an der Börse (häufig nach starken Kursbewegungen) zu einer Korrektur?
Ein Grund ist häufig: Die Marktteilnehmer (Privatanleger, Börsianer etc.) nehmen Gewinne mit. Oder steigen bei einer abwärts-trendigen Korrektur ein. Oder kaufen Wertpapiere
nach.
Ein Grund ist auch: Die Marktteilnehmer haben Angst vor einer Krise und möchten Gewinne sichern. Das somit entzogene Kapital löst einen "Preisverfall" an der Börse oder
einzelnen Wertpapieren aus.
Manchmal hört man während einer aufwärts-trendigen Börsenkorrektur Aussagen wie:
"Anleger fliehen aus dem DAX!"
"DAX stürzt weiter ab!"
"Anleger nehmen Gewinne mit und lassen die Börse beben!"
Kurze Zeit später, nach der aufwärts-trendigen Börsenkorrektur, hört man Folgendes:
"Börsianer gewinnen wieder das Vertrauen in die Börse!"
"Clevere Anleger steigen jetzt ein!"
"Der befürchtete Crash ist in Euphorie verdampft!"
Und so weiter und so fort. So wiederholt es sich in Grundzügen mehrere Male das ganze Jahr über. Geschrei! Sensationen! Emotionen!
Der Druck zu handeln ist stets da.
Korrektur oder Krise? In der Mitte die Konsolidierung!
Korrektur: Wie oben im Text bereits beschrieben, kurzfristige Kursbewegung in die entgegengesetzte Richtung (nach unten sowie nach oben).
Konsolidierung: Wie Korrektur, dauert lediglich ein wenig länger.
Krise: Kurssturz (siehe Schaubild unten).
= Korrektur oder Konsolidierung
= Krise
Jetzt wirds konkret
Der Bullenmarkt
Der Bullenmarkt oder auch Hausse genannt, steht an der Börse für dauerhaft steigende Kurse.
Der Bulle gilt als Sinnbild der Aufwärtsbewegung, weil er stets mit den Hörnern von unten nach oben stößt.
Weitere Begriffe für den Bullenmarkt sind: Bulle und Bullish.
Diese Begriffe drücken die Stimmung an der Börse aus:
Ein Bulle jagt heute den nächsten.
Heute findet an der Börse ein regelrechter Bullenauftakt statt.
Die Stimmung an der Börse ist bullish.
Der Bärenmarkt
Der Bärenmarkt oder auch Baisse genannt, steht an der Börse für dauerhaft sinkende Kurse.
Der Bär symbolisiert fallende Kurse, weil er mit der Pranke von oben nach unten schlägt.
Weitere Begriffe für den Bärenmarkt sind: Bären und Bearish.
Diese Begriffe drücken die Stimmung an der Börse aus:
Die Bären laufen den Aktionären davon.
Die Stimmung an der Börse ist bearish.
Die Bärenfalle hat zugeschlagen.
Wann liegt ein Bullenmarkt vor?
Steigen die Kurse an der Börse über einen längeren Zeitraum, liegt ein Bullenmarkt vor.
Bei den Anlegern steigt das Vertrauen in die Börse.
Optimismus breitet sich aus.
Das Vertrauen geht mit der Erwartung einher Gewinne zu erwirtschaften.
Allgemein herrscht positive Börsenstimmung.
Geringe Inflationsrate.
Niedriges Zinsniveau.
Nachhaltige Wachstumschancen.
Berechenbarer Wechselkurs von US-Dollar und Euro.
Zuversichtlicher Ausblick.
Ein Bullenmarkt kann ein ganzes Land, eine Branche oder eine Region betreffen.
Wann liegt ein Bärenmarkt vor?
Fallen die Kurse an der Börse über einen längeren Zeitraum, so liegt ein Bärenmarkt vor.
Das Vertrauen der Anleger schwindet.
Es breitet sich Pessimismus aus. Aus (Buch)Gewinnen werden (Buch)Verluste.
Die Börsianer versuchen Gewinne mitzunehmen oder ihre Positionen umzuschichten.
Weltweit lahmende Konjunktur.
Hohe Arbeitslosigkeit und Steuererhöhungen.
Politische Unruhen bis hin zum Krieg.
Steigende Angst vor Terroranschlägen.
Ein Bärenmarkt kann ein ganzes Land, eine Branche oder eine Region betreffen.
Fakt ist:
Auf einen dauerhaften Bullenmarkt folgt ein dauerhafter Bärenmarkt.
Auf einen dauerhaften Bärenmarkt folgt wiederum ein dauerhafter Bullenmarkt.
Klassische Bärenmärkte sind Korrektur, Konsolidierung und Krisen, die bisher alle von kurzfristiger Natur waren.
Langfristig über Jahrzehnte steigt die Börse.
Die langfristige Rendite ist beachtlich.
Ein Erfahrungsbericht
„Seit Jahren wächst mein Depot. Die Börse steigt und steigt. Hundert Prozent! Einige Positionen sogar dreihundert Prozent im Plus. Ich hatte bereits vergessen, wie es sich anfühlt, rote
Zahlen vor den Augen zu haben. Doch jetzt ist mir bange. Die Angst treibt mich. Die Kurse brechen plötzlich ein. Jeden Tag verliert mein Depot mehrere Prozentpunkte. Seit Wochen darf ich dabei
zusehen, wie mein Depot regelrecht dahinschmilzt. Mir zucken die Finger. Ich will verkaufen! Verkaufen, um wenigstens die Prozentpunkte mitzunehmen, die verblieben sind. Jetzt wo alles fällt,
melden sich auch Börsengurus und sagen mir, dass alle Zeichen auf Verkaufen stehen. Zum Beispiel die Fibomocca-Linie, nach der ich SOFORT alles verkaufen soll! Ein anderer Experte warnt, dass
auch die Feuilles-Linie das Verkaufen von allen Industrieländer-Positionen empfiehlt.“
Wooza ... atme tief durch
Lasse Begriffe wie „Fibomocca-Linie“ und „Feuilles-Linie“ auf dich wirken.
Was sagt dir dein gesunder Menschenverstand?
Fibomocca-Linie und Feuilles-Linie - irgendwie suspekt oder?
Weißt Du was: Ich habe diese Begriffe frei erfunden. Ich habe hier auf meinem Tisch einen Mocca-Kaffe stehen und einen 500er-Stapel Blatt Papier liegen, wo die französische
Übersetzung „Feuilles“ für Blätter abgedruckt ist.
In der Finanzbranche wird sehr viel Blödsinn erzählt. Es steckt Nonsens dahinter. Ich persönlich glaube, dass Du als cleverer Anleger 80 Prozent des Gelabers nicht zu verstehen brauchst. Da rate
ich doch glatt als selbsternannter Börsenexperte wegen der Fibomocca-Linie das Depot aufzulösen oder wegen der Feuilles-Linie die Industrieländerwerte abzustoßen.
Und dann? Was bitte machst Du dann?
Solange warten, bis ein anderer Börsenexperte behauptet, dass wegen der „Brushstix-Linie“ (das sind meine Zahnstocher) sich wieder der Einstieg lohnt?
Das ist grausam!
Wusstest Du: Dieses ganze Fachchinesisch dient manchmal dem Versteckspiel.
Warum?
Aus zwei Gründen:
Weil an der Börse sehr viel Geld mit Aktivität verdient wird. Je aktiver die Anleger, desto mehr Umsatz für die Börse. Die Deutsche Börse zum Beispiel ist kein Wohlfahrtsverein, sie ist eine
AG. Das Hauptziel einer AG ist die Gewinnerzielung.
Weil Gurus und Propheten mit Aufmerksamkeit Geld verdienen.
Im Endeffekt ist es ganz gleich, ob die Kurse steigen oder fallen. Jede Kursbewegung nährt fruchtbaren Boden für Krisen- als auch Euphorie-Propheten.
Einer von beiden hat immer Recht!
Für dich als langfristig orientierten Anleger sind Hausse (Bullenmarkt) wie Baisse (Bärenmarkt) und ganz besonders „Fibomocca-Linie“, „Feuilles-Linie“ oder
„Brushstix-Linie“ uninteressant. Wen Du dem Aktienmarkt über Jahrzehnte hinweg treu ergeben bist und dich von Crash- als auch Euphorie-Propheten unbeeindruckt zeigst, kannst Du mit
Wertpapieren im langfristigen Vergleich stattliche Renditen einfahren.
In diesem Moment, wenn dein Depot den Bach unterzugehen scheint, entscheidet es sich, ob Du ein cleverer Anleger bist. Ob Du Ruhe bewahren kannst und nichts macht, lediglich nachkaufst. Oder ob
Du von deiner Strategie dem langfristigen Vermögensaufbau abkehrst und anfängst irgendwelchen selbsternannten Börsengurus hinterherzulaufen.
Bloß keine Panikverkäufe ohne einen triftigen Grund. Was interessiert es dich, ob dein Depot gestern, heute oder morgen an Wert verliert? An der Ausgangssituation hat sich nichts geändert. Die
allermeisten Anleger brauchen das Geld nicht jetzt, sondern erst in Jahren oder in Jahrzehnten, wie es in diesem Video über den Cost-Average-Effekt deutlich
erklärt wird.
Verfolge eine ganz einfache Strategie: Durchhalten. Nachkaufen. Diversifizieren. Kosten im Rahmen halten.
Keine Sorge: Die Kursschwankungen werden mit einer durchschnittlichen Rendite von acht bis zehn Prozent belohnt.
Du solltest lediglich wissen:
Die Kurse steigen (Bullenmarkt).
Die Kurse sinken (Bärenmarkt).
Ab und an kracht es - aber gewaltig (Krisen).
Unter Panik zu verkaufen ist ein katastrophaler Anlegerfehler.
Wie lange dauern Bullen- und Bärenmärkte?
Laut Wikipedia dauerten die zwei Marktphasen im S&P 500 Index von
1929 bis heute folgend an:
ein Bärenmarkt (Baisse) dauerte an der Wall Street im Durchschnitt knapp 16 Monate,
ein Bullenmarkt (Hausse) dauerte hingegen im Durchschnitt 54 Monate.
In einfachen Worten: Die Kurse steigen eher langsam über einen langen Zeitraum. Der Anleger freut sich und kann von dem Geldsegen nicht genug bekommen. Bis irgendwann von heute
auf Morgen alles den Bach unterzugehen scheint. Und das in nur einem Drittel weniger Zeit.
Und weil wir Verluste stärker wahrnehmen als Gewinne, schmerzt der kurzfristige Verlust umso mehr:
Keine Sorge: Du hast nichts falsch gemacht, falls dein Depot in einigen Wochen mehr als 30 oder 50 Prozent an Wert verloren hat. So ist die Börse. Sie ist ein
Monster!
Kennst Du das Lied "The Monster" von Rihanna?
I'm friends with the monster that's under my bed
Get along with the voices inside of my head
You trying to save me, stop holding your breath
And you think I'm crazy, yeah, you think I'm crazy
Freunde dich mit diesem "Börsen-Monster" an. Schließe Frieden mit ihr. Es gibt Schwankungen. Es gibt ein Risiko, welches jedoch auf langfristiger Basis fürstlich belohnt
wird. Wobei Risiko nicht mit Risiko im wörtlichen Sinne gleichzusetzen ist.
Wichtig: Niemand kann den genauen Zeitpunkt einer Hause und einer Baisse voraussagen. Lediglich handelt es sich um statistische Durchschnittswerte.
Eine ganz blöde Idee ist es daher zu versuchen: Wertpapiere in einer Baisse zu kaufen und in einer Hause wieder zu verkaufen.
Besser gesagt: Versuchen den Markt zu timen! Wenn Du versucht den Markt zu timen, bist Du nicht mehr und nicht weniger als ein selbsternannter Börsenguru.
Fazit
Begehe nicht den Fehler unter Panik zu verkaufen.
Bleibe deiner Strategie treu lediglich die Marktrendite abzustauben.
Höre nicht auf das was dir irgendwelche selbsternannten Börsengurus erzählen wollen.
Begehst Du den Fehler den Verlustschmerz irgendwie mit Aktivität zu kompensieren, kann es geschehen, dass Du in einen Aktivitätssog gezogen wirst. Dadurch deine Depotstruktur
durcheinanderwirbelst. Du dieses Chaos möglicherweise später bereuen könntest.
Spätestens dann bereuen könntest, wenn laut Statistiken nach 16 Monaten (mehr oder weniger) die Kurse langsam wieder steigen und Du wegen einer dummen Panik- und Kurzschlussreaktion nicht
mehr dabei bist.
Der Börse hast Du dann den Rücken gekehrt, weil sie dir lediglich Verluste eingebracht hat. Dieses Monster!
Oft wird mir die Frage gestellt, welche Bank beziehungsweise welchen Depotanbieter man denn wählen sollte?
Besonders von Freunden, Bekannten und Verwandten kommt immer wieder eine Frage auf: Wie fange ich überhaupt an, mein Geld eigenständig zu managen und mein Geld in Eigenregie am
Kapitalmarkt anzulegen?
Brauche ich ein Konto?
Und wenn ja, woher bekomme ich so ein Konto?
Und vor allem, was kostet es mich?
Seit Jahren bin ich persönlich begeisterter Kunde des, wie ich es gerne nenne „Alles-in-einem-Paket“ einer Direktbank aus Quickborn, der comdirect Bank AG.
Aus diesem Grund habe ich es mir nicht nehmen lassen den Pressesprecher der comdirect Bank AG Geerd Lukaßen um ein Interview zu bitten.
Geerd beantwortet mir die Fragen zu meiner Bank, die mich brennend interessieren.
Die comdirect Bank nutzen mittlerweile mehr als zwei Millionen Privatkunden. Wer sind eure Kunden?
Den typischen Kunden gibt es nicht. Wir richten uns an den Einsteiger ebenso wie an Profis, an Sparer genauso wie an Investoren und Trader. Unser Ziel ist es, möglichst vielen Menschen den Zugang
zu Wertpapieren zu ermöglichen. Denn angesichts der anhaltenden Nullzinsphase führt daran kein Weg vorbei.
Befinden sich unter euren Kunden mehrheitlich langfristig orientierte Privatanleger oder Trader?
Es gibt beide Gruppen. Für uns ist diese Unterscheidung aber auch gar nicht so wichtig. Wir wollen allen Kunden dabei helfen, selbstbestimmt fundierte Finanzentscheidungen zu treffen – egal ob
nun langfristig oder kurzfristig orientiert.
Habt ihr Analysen bezüglich des Herdenverhaltens an der Börse? Ich frage, weil ich in meinem Login-Bereich jeden Tag nachverfolgen kann, was die comdirect Kunden kaufen und verkaufen. Irgendwie erkenne ich stets eine Tendenz zu den Mainstream-Medien.
Du spielst auf die Kundentrades an. Dort kannst du sehen, was Kunden mit einem ähnlichen Handelsverhalten wie du gehandelt haben. Das Ganze funktioniert nach der Amazon-Logik „Kunden, die
dieses Produkt gekauft haben, kauften auch…“. Mit diesem Social-Trading-Ansatz wollen wir dir dabei helfen, auf dich zugeschnittene Anlagemöglichkeiten zu finden.
Aber grundsätzlich kann man sagen: Aktien von bekannten Unternehmen wie Daimler, Allianz, Apple und BASF stehen bei den Deutschen hoch im Kurs. Das zeigt auch unsere aktuelle Auswertung der beliebtesten Aktie der vergangenen zwölf Monate. Das war immer schon
so, eine steigende Tendenz sehe ich deshalb nicht. Und wenn man sich die Dividenden anschaut, die einige dieser Unternehmen in der Vergangenheit an ihre Anleger ausgeschüttet haben, kann man
diese Entscheidung ja auch nachvollziehen. Aktuell liegt etwa die durchschnittliche Dividendenrendite im DAX bei 2,5 Prozent.
Ich habe ein Depot bei der comdirect Bank eröffnet. Was kostet mich eine Übertragung von Wertpapieren von meinem ehemaligen Depotanbieter?
Für die Übertragung von Wertpapieren vom ehemaligen Anbieter auf das neue Depot fallen von unserer Seite aus keine Kosten für den Kunden an.
Die comdirect Bank bietet seit neuestem neben Fonds- und ETF-Sparplänen auch Wertpapiersparpläne auf ausgewählte Einzeltitel (Aktien) an. Warum?
Wir wollen den Menschen den Zugang zur Geldanlage in Aktien so einfach wie möglich machen. Deshalb bieten wir Aktiensparpläne schon ab 25 Euro im Monat an. Die sehr gute Resonanz unserer Kunden
zeigt, dass wir mit diesem Angebot richtig liegen.
Was geschieht mit der Dividende?
Die Dividende wird anteilig gezahlt.
In den USA sind Sparpläne auf Einzeltitel sehr beliebt. Oft bieten die Arbeitgeber ihren Mitarbeitern solche Programme an. Die Dividende wird im Rahmen eines „dividend reinvestment program“ oder „dividend reinvestment plan“ nicht ausgeschüttet, sondern unentgeltlich reinvestiert. Plant die comdirect so etwas Ähnliches mit ihrem Aktiensparplan?
Grundsätzlich finden wir alles gut, was die Menschen an Aktien heranbringt und ihnen dabei hilft, auch mit kleinen Beträgen langfristig ein Vermögen aufzubauen. Gegenwärtig bieten wir jedoch bei
unseren Aktiensparplänen keine Wiederanlage von Erträgen an.
Die comdirect Bank bietet live über das Internet Online-Seminare zu verschiedenen Themen an. Lohnt es sich dabei zu sein?
Auf jeden Fall. Wir bieten unterschiedliche Webinare für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis an – da ist also für jeden etwas dabei. Mit bis zu 700 Teilnehmern sind die Seminare sehr gut
besucht. Eine Übersicht über unsere aktuellen Angebote gibt es unter diesem Link.
Einmal habe ich um 03:00 Uhr nachts bei eurer Servicehotline angerufen. Es meldete sich eine eher gelangweilte, dafür sehr freundliche junge Dame. Könnte ich theoretisch auch an Silvester um Punkt 12 bei euch durchrufen, wenn ich ein Anliegen habe?
Das kommt natürlich auf dein Anliegen an. Wenn es mit deinen Finanzen zu tun hat dann ja: Wir stehen unseren Kunden das ganze Jahr über rund um die Uhr zur Verfügung.
Eine Frage zum Girokonto. Ist es wirklich kostenlos?
Ja, für Kunden ist das Girokonto kostenlos.
Wo kann ich mit der comdirect Girokarte kostenlos Bargeld abheben?
Wir bieten unseren Kunden eine weltweite kostenlose Bargeldversorgung an. Mit der girocard können sie in Deutschland an rund 9.000 Geldautomaten der Commerzbank, Deutschen Bank, HypoVereinsbank
und Postbank sowie an allen teilnehmenden Shell-Tankstellen und bei vielen Handelspartnern kostenlos Geld abheben. Außerhalb der EU können unsere Kunden mit ihrer Visa-Karte an allen Automaten
mit Visa-Zeichen kostenlos Bargeld abheben. Es können lediglich individuelle Entgelte anfallen, die von Geldautomatenbetreibern erhoben werden können und auf die comdirect keinen Einfluss hat.
Diese werden vor der Auszahlung am Geldautomaten angezeigt.
Die comdirect Bank hat kein eigenes Filialnetz. Wie löse ich folgende zwei Herausforderungen? Ich will Bargeld auf mein Konto einzahlen. Ich benötige US-Dollar für meine USA-Reise.
Dein Bargeld kannst du in jeder Filiale der Commerzbank einzahlen. Bis zu drei Einzahlungen pro Jahr sind kostenlos. Dort bekommst du auch US-Dollar für deine Reise. Oder du bestellst sie über
unsere Webseite und lässt sie dir liefern.
Wie lange dauert die Kontoeröffnung bei der comdirect, bis ich das Girokonto oder das Depot voll nutzen kann?
Mit unserem Sofortkonto kann das Konto in wenigen Minuten eröffnet und sofort genutzt werden. Dank des VideoIdent-Verfahrens ist das sogar vom eigenen Sofa aus möglich, da die Legitimierung per
Video über Computer, Smartphone oder Tablet erfolgt. Die Karten werden dann per Post zugeschickt. Auch der Wechsel des bisherigen Kontos ist in wenigen Minuten und vollständig digital möglich.
Dasselbe gilt übrigens auch für die Depoteröffnung.
Ist die Visa-Karte auch kostenlos? Was kosten Barabhebungen mit der comdirect Visa-Karte im Ausland?
Ja, die comdirect Visa-Karte ist für den Kunden kostenlos. Außerhalb der EU können sie damit an allen Automaten mit Visa-Zeichen kostenlos Bargeld abheben. Auch hier können aber – wie schon bei
der EC-Karte – individuelle Entgelte der Geldautomatenbetreiber anfallen.
Was ist das Wechselgeldsparen und wie funktioniert es?
Das Prinzip ist so einfach wie wirkungsvoll: Bei jeder Bezahlung mit der comdirect Visa-Karte wird der Betrag bei der Abrechnung auf den vollen Euro aufgerundet. Die Differenz wandert in das
digitale Sparschwein.
Welchen nachhaltigen Finanztipp würdest Du den Leserinnen und Lesern der MoosParade empfehlen?
Es ist eher ein Appell als ein Tipp: Nehmt eure Finanzen selbst in die Hand! Wer sich ein neues Handy für ein paar hundert Euro kauft, liest unzählige Testberichte. Aber bei der eigenen
Geldanlage vertrauen immer noch viele Menschen blind auf die Meinungen anderer. Und das, obwohl es hier schnell um mehrere tausend Euro geht. Dabei ist Geldanlage kein Hexenwerk. Mit unserem
AnlageAssistenten etwa erhalten auch Einsteiger mit
wenigen Klicks einen passenden Anlagevorschlag.
Du kennst doch sicherlich eine Börsenweisheit, die höchstwahrscheinlich auch noch in hundert Jahren gilt?
Ehrlich gesagt halte ich nicht viel von Börsenweisheiten und wäre vorsichtig, ihnen allzu viel Bedeutung beizumessen. Ich würde es ja auch nie von einer Bauernregel abhängig machen, ob ich
morgens einen Regenschirm mitnehme oder nicht. Da vertraue ich lieber auf die Prognose der Experten oder verlasse mich auf mein eigenes Gefühl beim Blick aus dem Fenster. Dasselbe gilt für die
Welt der Börsen.
Welche Projekte plant die comdirect Bank noch so?
Wir arbeiten ständig an spannenden Produkten und Services, mit denen wir das Leben unserer Kunden einfacher machen wollen. Ein gutes Beispiel dafür ist unsere smartpay-App, die wir gerade um eine
Archivfunktion erweitert haben. Rechnungen können jetzt also nicht nur bequem überwiesen, sondern auch archiviert werden.
Außerdem bauen wir gerade unsere Community weiter aus, bei der die Nutzer über Finanzthemen diskutieren und sich gegenseitig Tipps geben können. Und natürlich werden wir auch in diesem Jahr
wieder die besten deutschsprachigen Finanzblogs auszeichnen. Zudem lohnt ein regelmäßiger Besuch
unserer Webseite, da wird es schon bald Änderungen geben. Mehr kann ich aktuell aber noch nicht verraten…
Das Unternehmen schüttet die Dividende zwei Mal im Jahr aus.
Interessant ist:
Kaufe ich Aktien dieses Unternehmens heute, bekomme ich die erste Dividende nach drei Monaten ausgeschüttet.
Kaufe ich die Aktien zwei Wochen später, werde ich die erste Dividende frühestens nach sieben Monaten erhalten.
Langfristig spielen Dividendenzahlungen, ob sie nun heute oder morgen fließen, eine eher unwesentliche Rolle, falls Du nicht auf Bares angewiesen bist und sowieso reinvestieren möchtest. Dazu
kommt der Dividendenabschlag, wo der Kurs der Aktie einen Tag nach Dividendenzahlung um die gezahlte Dividende fällt.
Doch warum ist das so?
Warum bekomme ich die erste Dividende bereits nach drei Monaten ausgeschüttet, wenn ich die Aktien heute kaufe?
Und warum bekomme ich die erste Dividende erst nach sieben Monaten ausgeschüttet, wenn ich die Aktien nur zwei Wochen später kaufe?
Wir haben ein Date! Beziehungsweise drei Dates (drei Verabredungen), bis die Dividende fließt
Die ersten zwei Dates (Announcement Date und Ex-Dividend Date) sind die Vorarbeit.
Das dritte Date (Payable Date) ist das eigentliche Vergnügen.
Announcement* Date
Die Dividende wird am Announcement Date verkündet.
Du darfst dich freuen, weil die Zahlung einer Dividende an diesem Tag verbindlich beschlossen wurde.
Ex-Dividend Date
Am Ex-Dividend Date wird die Höhe der Dividende festgelegt.
Falls Du einen Tag vor dem Ex-Dividend Date Aktien hältst oder erworben hast, bekommst Du die Dividende ausgeschüttet.
Payable Date
Am Payable Date wird die Dividende ausgeschüttet.
Falls Du einen Tag vor dem Ex-Dividend Date Aktien gekauft hast oder bereits in deinem Depot hältst, darfst Du jubeln.
*auch Declared Date genannt
Ein Beispiel aus der Praxis
Das Unternehmen hat Folgendes bekannt gegeben:
Die Ausschüttung einer Dividende für das Q2 FY2014 (Dividend Period) wurde am 19. November 2013 (Announcement Date) verbindlich bekannt gegeben.
Du solltest, falls Du die Dividende mitnehmen möchtest, spätestens am 17. Februar 2014 (einen Tag vor dem Ex-Dividend Date am 18. Februar 2014) Aktien gekauft haben. Damit Du die
nächste Dividende erhalten kannst.
Ist das der Fall, wird die Dividende für das Q2 2014 (Dividend Period) am 13. März 2014 (Payable Date) an dich ausgeschüttet.
Das Record Date interessiert dich in diesem Fall recht wenig. Eher ist es der Amount (Betrag) von $0,28 je Aktie.
Das ist das eigentliche Vergnügen!
Fazit
Du weißt, dass zum Ende eines Jahres der Zins deinem Sparguthaben gutgeschrieben wird.
Und jetzt weißt Du auch, wann Du deine nächste Dividende erwarten kannst.
Am Payable Date, falls Du vor dem Ex-Dividend Date Aktien gekauft hast.
Und ich weiß jetzt, dass wenn ich die Aktie zwei Wochen später kaufe, ich somit den Ex-Dividend Date verpasst habe und mich sieben Monate in Geduld üben muss.
Es herrscht Entscheidungsfreiheit und mindestens gibt es zwei Optionen: Entweder ist es die richtige oder die falsche Entscheidung.
Die falschen Entscheidungen treffen, kann negative Konsequenzen nach sich ziehen.
Möglicherweise hast Du gerade jetzt angefangen den Aktienmarkt und die Börse zu studieren?
Möglicherweise denkst Du gerade jetzt darüber nach, dein Geld am Kapitalmarkt anzulegen?
Möglicherweise hast Du dich gerade jetzt entschlossen, finanziell "gute Entscheidungen" zu treffen, nachdem deine Finanzen und dein Anlageverhalten von "schlechten
Entscheidungen" geprägt waren?
Und selbst wenn Du mit aller Kraft versuchst, eine vernünftige Richtung einzuschlagen ist die Versuchung groß jederzeit wieder umzudrehen.
Als Börsenneuling empfindet man "gute Entscheidungen" oft als gut, wenn man einer Aktienempfehlung gefolgt ist. Doch Obacht, wenn der beste Freund, die beste Freundin, der Nachbar, ja
vermeintlich jede Person oder eine Institution eine heiße Aktienempfehlung parat haben. Und besonders Obacht und gesundes Misstrauen bei sogenannten Börsenbriefen. Ganz gleich, wie seriös die
Anbieter auftreten und welche Referenzen und klugen Köpfe dahinterstehen.
Warum?
Weil Du in die Spielermentalität gezogen werden kannst. Als tatsächlich das Ziel zu verfolgen, langfristig nach den allgemeingültigen und vernünftigen Gesetzen der Geldanlage
Vermögen zu bilden.
90 Prozent des Börsenpublikums spielen mit Aktien
André Kostolany (Börsen- und Finanzexperte und als Spekulant auftretender Journalist, Schriftsteller und Entertainer mit ungarischer Herkunft) geht in seinem Buch "Der große Kostolany: Börsenseminar - Börsenpsychologie - Die besten Geldgeschichten" (*) scharf mit den sogenannten Spielern ins Gericht. Obwohl er selbst mit allem gezockt
hat, was die Börse zu seiner Zeit hergab, empfahl er den "Normalos" (wie Du und ich) Ruhe zu bewahren und einen langen Atem zu beweisen.
Von ihm stammt der Spruch: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten, und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind
reich.“
Nach seiner Investmentphilosophie solle man nicht nur aufgrund von Intuition und Phantasie investieren. Man solle sich inhaltlich sehr intensiv mit dem jeweiligen Investment auseinandersetzen und
dieses Investment verstehen.
Und dann benötigt es eben doch noch die Phantasie, um sich eine spätere positive Entwicklung zum Beispiel einer bestimmten Aktie vorstellen zu können.
Kostolany stellt in seinem Buch die These auf: Die Börse ist von Spielern überschwemmt. Diese Spieler machen rund 90 Prozent des Börsenpublikums aus.
Der Spieler handelt nicht intellektuell, sondern emotionell. Er schwimmt praktisch mit der Masse.
Der Spieler kauft, weil ihr Nachbar kauft, und dieser kauft wiederum, weil sein Nachbar kauft, und auch umgekehrt: Er verkauft, weil der Nachbar verkauft.
Der Spieler handelt kurzfristig und ist eher auf kleine Gewinne erpicht. Er folgt dem Trieb und den Tipps. Den Kauf- und Verkaufsempfehlungen. Emotionen bestimmen sein Verhalten.
Er ist ein Spieler, glaubt aber ein Anleger zu sein.
90 Prozent der ganz heißen Tipps sind nichts Anderes als werblicher Natur oder sogar Manipulation
Kostolanys Einstellung zu den ganz heißen Aktien-Tipps ist sehr negativ. Unter ganz heißen Aktien-Tipps versteht man wohl: "Die Aktie hat das Potenzial in den nächsten zwei
Jahren eine Kurs-Verhundertfachung hinzulegen."
Sein Rat: Hände weg, weil 90 Prozent der heißen Tipps nichts anderes als werblicher Natur oder sogar Manipulation sind.
"Irgendeine Finanzgruppe, eine Gruppierung oder Geldinstitut versucht, dem Publikum gewisse Papiere anzudrehen, verbreitet durch die Presse, durch Mund-zu-Mund-Propaganda und durch immer
höher manipulierte Kurse eine günstige Stimmung für das Papier, damit das Publikum anbeißt. Durch den Kauf steigen die Kurse weiter. Es kommen mehr und mehr Käufer dazu, denn: Nichts ist
einfacher, als dem Publikum Papiere zu verkaufen, die laufend in die Höhe klettern.", aus dem Buch
"Der große Kostolany: Börsenseminar - Börsenpsychologie - Die besten Geldgeschichten" (*)
Mit eigenem Kopf zum gewünschten Anlageergebnis
Um mit eigenem Kopf das gewünschte Anlageergebnis zu erreichen, benötigt es fundiertes Wissen um die Zusammenhänge am Kapitalmarkt zu verstehen. Dazu braucht es den Willen zur
Eigenverantwortlichkeit und möglicherweise unabhängiger Unterstützung.
Die ultimative Anleitung zum Erfolg gibt es nicht. Eigenverantwortlichkeit, Aufklärung und Wissen ermöglichen dir eine möglichst gute Anlageentscheidung zu treffen, ohne eine Spielermenthalität
an den Tag zu legen.
Lehren aus dem Buch des Börsengroßmeisters André Kostolany
Mit Aktien wird nicht gespielt.
Den Aktienempfehlungen wird nicht gefolgt.
Emotionen an der Börse sind fehl am Platz.
Langfristig Denken und Geduld an der Börse zahlen sich aus.
Kurzfristige Denke ist eine Spielermenthalität.
Das Buch ist mit vielen Anekdoten bestückt und amüsant geschrieben. Mit Geschichten aus dem echten Leben eines Börsengroßmeisters, die "gute Entscheidungen" begünstigen können.
Im Depot der Hausbank finden sich fast ausschließlich aktiv gemanagte Investmentfonds der eigenen Fondsgesellschaft und selbst emittierte Zertifikate mit
komplexen Anlagemechanismen.
Und obwohl fast alle führenden Banken den einen oder anderen kostengünstigen börsengehandelten Indexfonds (ETFs) als Bückware anbieten, bleibt der fade Beigeschmack, dass keine wirklich
unabhängige Beratung erfolgt.
Neulich lernte ich in einem Weiterbildungsseminar zwei Bankangestellte kennen, die überlegen ihren Job zu wechseln, weil sie den enormen Verkaufsdruck nicht mitmachen wollen.
Glaube ich ihren Erfahrungsberichten, hat ihre Beratungsleistung weniger mit Beratung, als eher mit dem aktiven Verkauf zu tun.
Insgeheim wissen die Jungs, dass die empfohlenen Produkte nicht unbedingt optimal sind. Im Extremfall dem Vermögensaufbau eher schaden können, als bei der Vermögensbildung zu helfen. Doch sei es
drum. Es gibt eine Vorgabe, die es einzuhalten gilt.
Das endgültige Ziel ist: der Abschluss! Am besten auf Produkte, die gerade beworben werden oder am lukrativsten sind.
Gerade jetzt in der Null-Zins-Politik hat der Kampf um das versteinerte Vermögen auf dem Sparbuch erst begonnen. Welche Bank schafft es das dickste Sparbuch zu schlachten und das
versteinerte Vermögen in goldene Papiere umzuschichten?
Welche Verkaufstechniken kommen dabei zum Einsatz?
Autoritäten-Technik
Hier soll der Kunde keine Gelegenheit haben nachzufragen. Ich bin Banker. Ich bin Vermögensverwalter. Ich bin!
Völlig-klar-Technik
Es gibt keine Zweifel, dass das Produkt für den Kunden lohnenswert ist. Offene Fragen gibt es nicht. Sollten Zweifel oder Fragen aufkommen, kann es einzig daran liegen, dass der Kunde zu naiv
ist, seinen Vorteil zu erkennen.
der Mega-Fachmann
Spielt die beleidigte Leberwurst, falls der Kunde seine Sachkenntnis in Frage stellt.
Oderder Freund
Gegen 10:00 Uhr Vormittag mit Hundeliebhaberin Lieselotte im eleganten Büro mit herrlichem Blick auf das von frühlingsgrünen Bäumen umgebene Marktplatz über die entzückenden Kunststücke ihrer
putzigen Vierbeiner und gleichzeitig besten Freunde philosophieren ...
Jetzt übertreibt er aber!
Aber genau diese Übertreiben neulich in einer Talk-Show gesehen und gehört.
Wie eine ältere Dame mit solch einem "Freund" mehrere tausend Euro in den Sand gesetzt hat.
Den netten Bankberater, der das Beste für das Geld seines Kunden möchte, gibt es in Wahrheit nicht. Es ist der gewinnorientierte Geschäftszweck, der diesen möglicherweise netten
Bankberater zu einer Verkaufsmaschine mutieren lässt, meiner Meinung nach. Sonst kann es ganz einfach den Job oder eine Versetzung oder den Aufstieg kosten.
Mit Pauschalaussagen sollte ich vorsichtig sein
Dafür sind wir zu unterschiedlich. Nichts lässt sich über einen Kamm scheren.
Zum Beispiel die Produkte:
Wenn wir es ganz genau nehmen, sind aktiv gemanagte Investmentfonds mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) nicht miteinander vergleichbar, weil beide Konstrukte zu verschiedenen Anlageklassen
zählen.
Bei aktiv gemanagten Fonds handelt ein Fondsmanager im Hintergrund. Der Fondsmanager versucht den Vergleichsindex (Benchmark) zu übertreffen. Er handelt mit dem Ziel eine überdurchschnittliche
Rendite zu erwirtschaften. Investmentfonds sind auch als aktive Anlagen bekannt.
Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds, bilden börsengehandelte Indexfonds (ETFs) lediglich einen Vergleichsindex nach. Hier wird erst gar nicht versucht, sich besser als der Vergleichsindex zu
entwickeln. Das primäre Ziel eines ETFs ist es die Kosten niedrig zu halten. Damit so viel Durchschnittsrendite wie möglich mitzunehmen. ETFs sind auch als passive Anlagen
bekannt.
Stellt sich die Frage, welche Anlageklasse langfristig besser abschneidet?
Zahlreiche Untersuchungen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es nur wenigen Fondsmanagern gelingt, den Vergleichsindex regelmäßig und deutlich zu übertreffen. Und wenn ja, dann bleibt
die Rendite nach Kosten hinter der Marktrendite zurück. (Lies mich)
Es wäre demnach eine Überlegung wert, mit Kostendrückerei so viel wie möglich von der Durchschnittsrendite mitzunehmen.
Jetzt sind wir bereits einen großen Schritt weiter. Wenn es die Frage zu beantworten gibt, warum dir die Bank keine Renditebringer verkaufen wird?
Die Kosten sind das Problem!
Das große Manko: Wir wissen, was eine Orange kostet. Die langfristigen Kostenausmaße für ein Finanzprodukt können wir uns dagegen nur schwer vor dem Auge führen.
Du weißt genau, dass heute bei Aldi die Orangen 1,99 Euro das Kilo kosten. Bei Lidl heute im Angebot für 1,59 Euro erhältlich sind.
Folglich gehst Du zu Lidl und nicht zu Aldi.
Und was machst Du bei einem Investmentfonds oder ähnlichem? Wechselst Du die Bank? Dies könnte eine Überlegung wert sein. Doch die Statistiken sagen, eher nein!
Zwar gibt es das Argument: Hohe Kosten spielen keine Rolle, solange die Rendite stimmt.
Und tatsächlich:
Solange die Rendite bei dreißig Prozent liegt,
die Kosten sich um die zwanzig Prozent bewegen,
bleibt immer noch ein Rest von zehn Prozent.
Das ist meiner Meinung nach jedoch mehr Theorie als Praxis.
Die Kosten zu erkennen ist eine kleine Aufgabe, doch mit wenigen Kniffen und Wissen lösbar
„Machen Sie mehr aus Ihrem Geld“, ein Beispiel aus der Praxis. So erkennst Du in wenigen Schritten die Kosten eines Investmentfonds oder eines gängigen
"Finanzkonstruktes".
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Mit freundlichen Grüßen ihre freundliche Bank
Die erste Frage, die Du dir stellen solltest ist IMMER: Was kostet mich das Ganze?
Du musst dir die Vorteile, Chancen, Risiken, Verluste etc. nicht erklären lassen. Dein Blick sollte sich IMMER zuerst auf die Kosten richten (Stammdaten).
Welche Vorteile, Chancen, Risiken, Verluste etc. das Wertpapier hat und ob dieses Papier deinem Risikoprofil entspricht und Du es anschließend tatsächlich in dein Portfolio aufnehmen möchtest,
kannst Du später immer noch entscheiden.
Stammdaten des Aktienfonds XY
Fondsart: Aktienfonds Kapitalverwaltungsgesellschaft (Emittent): Ungeheuer AG
WKN/ISIN: XXXXXX/DEXXXXXXXXXX
Auflegungsdatum: 12.04.10
Ertragsverwendung: Ausschüttung im Juli
Ausgabeaufschlag: Max. 5,0 % / 0 % im Aktionszeitraum bis 20.06.2016 bei Ungeheuer Bank
Verwaltungsvergütung: Max. 1,00 % p.a.
Verwahrstellenvergütung: Max. 0,025 % p.a.
Gesamtkostenquote (TER): 1,04%
Dein Augenmerk richtet sich zu aller erst auf den Ausgabeaufschlag: Wird ein Ausgabeaufschlag jetzt oder später (in diesem Fall nach dem Aktionszeitraum) erhoben, ist dieses
Produkt von vornherein DURCHGEFALLEN.
Dein zweites Augenmerk richtet sich auf die Gesamtkostenquote (TER – Total Expense Ratio): Liegt diese Quote bei über einem halben Prozent, so ist auch dieses Produkt
DURCHGEFALLEN.
Nun könnte man streiten, ob eine Gesamtkostenquote (TER) von maximal einem Prozent auch akzeptabel sein könnte. Ich persönlich bin ein Kostenfanatiker und sicherlich möchtest auch Du dich reich
machen. Nicht die Bank. Nicht ein sonstiges Finanzinstitut. Aus diesem Grund finde ich eine Gesamtkostenquote (TER) von maximal einem halben Prozent mehr als angemessen.
Je weniger, desto besser. Rein aus der Kostensicht betrachtet.
Einen Werbebrief oder eine Werbebroschüre nicht anfangen von vorne bis hinten durchzulesen. Das kostet lediglich wertvolle Zeit. Richte deinen Blick sofort auf die Kosten.
Mein persönliche Meinung ist: Bückware tut es auch. Kostet weniger. Kein oder fast kein Unterschied im Geschmack.
Auch bei einem Beratungsgespräch: Du solltest dir explizit die Kosten vor den Augen führen lassen. Beziehungsweise kannst Du auf die Idee kommen, explizit nach Produkten zu
fragen, die keinen Ausgabeaufschlag verlangen und eine TER von maximal einem halben Prozent haben.
Achte auf die Mimik deines Gegenübers. Höchstwahrscheinlich strotzt diese dann, jedoch nicht vor Begeisterung.
Kein Vermittler wird dir solche kostengünstigen Produkte einfach so aus gutem Willen anbieten. Sie verdienen kein Geld damit. Und wenn sie solche kostengünstigen Produkte im
Sortiment haben, musst Du sie danach löchern. Die beste Möglichkeit solche kostengünstigen Produkte und dementsprechende Renditebringer zu finden, ist Eigeninitiative zu betreiben. Selbst aktiv
werden. Nach Renditebringern suchen!
„Der Gewinn ist für die Suchenden nicht die Fragenden!“
Warum solltest Du dich nicht nach der Renditeerwartung richten?
Weil die Rendite nicht vorhergesagt werden kann. Die vergangene Entwicklung ist kein Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Es gelten auf lange Sicht lediglich
Durchschnittswerte. Diese Durchschnittswerte gilt es zu halten, indem Du in erster Linie Kosten sparst. Es kommt hinzu, dass den Markt auf lange Sicht nur die wenigen der wenigsten
Auserwählten schlagen können.
Stell dir vor: Du planst eine Reise mit einem Langstreckenflieger. Der Flug dauert acht Stunden. Der Flieger kommt auch in acht Stunden am Zielort an. Ausschließlich hast Du die
Wahl, wo Du im Flieger sitzen möchtest.
Erste Klasse?
Business Klasse?
Holzklasse?
Du persönlich würdest dich am liebsten für die erste Klasse entscheiden. Dafür müsstest Du dann mehr bezahlen. Du bist ein Gefühlswesen. Der Luxus sei dir gegönnt. Dein Geld ist lediglich
ein Werkzeug. Deinem Geld ist es wortwörtlich egal, in welcher Klasse es bei diesem Langstreckenflug sitzend im Flieger ans Ziel kommt.
Fazit
Wirkliche Renditebringer sind die Produkte, die wenig Kosten verursachen.
Ausgabeaufschlag: 0,00 Prozent
Gesamtkostenquote (TER): maximal ein halbes (0,50) Prozent
Finanzprodukte, die diese Mindestkriterien rein aus der Kostensicht betrachtet nicht erfüllen, sind von vornherein DURGEFALLEN!
Je mehr Kosten ein Finanzprodukt verursacht, desto eher sind die Vermittler dazu bereit, das Produkt dem Kunden anzubieten. Es ist ihr Gehalt. Ihr Gewinn. Ihre Provision.
Was man ihnen nicht verübeln möchte.
Weil immer noch Du die Wahl hast, dich für die eine oder die andere Optionen zu entscheiden.
Nun ja, Fondsgesellschaften haben Stärken und Schwächen:
gute Investmentfonds,
schlechte Investmentfonds,
gute ETFs,
schlechte ETFs.
Du solltest die Wahl nicht nur in die Hände deiner Hausbank legen. Sonst nimmst Du dir die Chance, die erfolgreichen Wertpapiere anderer Gesellschaften zu entdecken. Diese Wertpapiere gibt es
übrigens nur in einer unabhängigen Beratung. Für einen ausgewogenen Portfoliomix solltest Du Wertpapiere großer und kleiner, inländischer und ausländischer Gesellschaften
mischen.
Viele Arbeitnehmer haben Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen (VL) von ihrem Chef.
Der Arbeinehmer muss lediglich einen Vertrag auswählen.
Der Aufwand ist dabei besonders gering. Je nach Tarifvertrag oder Betriebsvereinbarung winken dem Arbeitnehmer monatlich zwischen 6,65 und 40 Euro.
Geringverdiener im Sinne des 5. Vermögensbildungsgesetzes (5. VermBG) können zudem eine Arbeitnehmer-Sparzulage vom deutschen Staat erhalten.
In diesem Artikel zeige ich dir nach dem Frage-Antwort-Prinzip:
Was sind vermögenswirksame Leistungen und wie bekommst Du das Extra-Geld von deinem Chef?
Für wen sind vermögenswirksame Leistungen besonders lohnend?
Warum solltest Du auf vermögenswirksame Leistungen nicht verzichten?
Wie Du mit vermögenswirksamen Leistungen deine Sparquote erhöhst, ohne dafür mehr zu arbeiten?
Wie Du aus den relativ kleinen Sparraten – sofern rentabel und zu geringen Kosten angelegt – innerhalb weniger Jahre ein ansehnliches Vermögen aufbauen kannst?
Welche VL-Sparform für dich am besten geeignet ist und was Du beim Abschluss beachten solltest?
Wie Du das Meiste aus deinem VL-Vertrag herausholst?
Alle Informationen, die Du in diesem Artikel findest, habe ich in einem praktischen Handbuch zusammengefasst.
Interessant kann dieses griffige Handbuch für Arbeitgeber, Personalräte und Betriebsräte sein, die ihre Mitarbeiter und Kollegen umfassend über
vermögenswirksame Leistungen aufklären möchten.
Inhalt dieses Artikels:
Was sind vermögenswirksame Leistungen?
Was sind die Vorteile der vermögenswirksamen Leistungen?
Wer hat Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen?
Haben Rentner und Selbständige Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen?
Haben Geringfügig Beschäftigte (450-Euro-Jobber, Mini-Jobber) Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen?
Wie hoch sind die vermögenswirksamen Leistungen?
Kann ich vermögenswirksame Leistungen aus eigener Tasche aufstocken, wenn ich nicht den vollen Betrag erhalte?
Kann ich auch mehr Geld in den VL-Vertrag einzahlen?
Wie behandelt das Finanzamt die vermögenswirksamen Leistungen?
Habe ich sofort Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen, wenn ich eine neue Arbeitsstelle antrete?
Welche zwei Arten von vermögenswirksamen Leistungen gibt es?
Für wen lohnen sich vermögenswirksame Leistungen?
Was versteht man unter Einzahlungsfrist?
Wann beginnt die Einzahlungsfrist?
Was versteht man unter Sperrfrist?
Was geschieht am Ende der Einzahlungsfrist?
Wann bekomme ich das Geld und wie?
Wie beantrage ich die vermögenswirksamen Leistungen bei meinem Arbeitgeber?
Welchen VL-Anbieter soll ich wählen?
Für welche VL-Anlagemöglichkeit soll ich mich entscheiden?
Tilgung einer Baufinanzierung
Bausparvertrag zur Finanzierung einer Immobilie
Einzahlung in einen aktiv gemanagten Investmentfonds
Einzahlung in einen börsengehandelten Indexfonds (ETFs)
Einzahlung in die betriebliche Altersvorsorge
Was sind die beliebtesten VL-Verträge?
Kann ich frei entscheiden, welche Art von VL-Vertrag ich nutzen möchte oder gibt es Vorgaben seitens der Arbeitgeber?
Soll ich einen aktiv gemanagten Investmentfonds oder einen börsengehandelten Indexfonds (ETFs) kaufen?
Welchen ETFs soll ich wählen?
Wie teuer darf ein ETFs für einen VL-Vertrag sein?
Was ist der Cost-Average-Effekt und wie wirkt dieser Effekt bei der VL-Anlage in Investmentfonds oder ETFs?
Wird die Dividende bei VL-Fonds oder VL-ETFs an die Anleger ausgezahlt?
Was gibt es bei der Auswahl von Fonds und ETFs noch zu beachten?
Was muss ich tun, wenn ich nach Ablauf der Sperrfrist über mein Geld verfügen möchte?
Wer kommt in den Genuss der staatlichen Förderung?
Wie hoch ist die staatliche Förderung?
Wie erhalte ich die staatliche Förderung?
Wann wird die staatliche Förderung ausgezahlt?
Beispiel für die Entwicklung eines VL-Sparplanes mit ETFs
Wie lange kann ich das Geld auf dem VL-Konto liegen lassen?
Was passiert mit meinem bereits abgeschlossenen VL-Vertrag, wenn ich den Arbeitgeber wechsle?
Welche steuerlichen Aspekte muss ich beachten?
Deine nächsten Schritte ... (Zusammenfassung)
Vermögenswirksame Leistungen - Rendite-Tipps
Vermögenswirksame Leistungen - Anbieter
Was sind Vermögenswirksame Leistungen (VL)?
Die vermögenswirksame Leistung (auch VL oder VWL genannt) ist eine von den Arbeitgebern auf freiwilliger oder tariflicher Basis erbrachte finanzielle Leistung. Oftmals gewähren die Arbeitgeber
auf Grundlage eines Tarifvertrags, einer Betriebsvereinbarung oder des Arbeitsvertrages eine vereinbarte Geldleistung. Unter bestimmten Voraussetzungen fördert der deutsche Staat
diese Sparform. Die gesetzlichen Vorschriften hierzu finden sich im 5. Vermögensbildungsgesetz (5. VermBG).
Die vermögenswirksame Leistung wird direkt vom Arbeitgeber auf das vom Arbeitnehmer eröffnete Anlagekonto überwiesen. Je nach Vertrag kann der Arbeitnehmer die Zahlung des
Arbeitgebers durch Eigenleistung aufstocken.
Was sind die Vorteile der vermögenswirksamen Leistungen?
Vermögenswirksame Leistungen werden von den Arbeitgebern erbracht und unter bestimmten Voraussetzungen durch den deutschen Staat gefördert. Der Staat fördert diese Anlageformen mit einer
sogenannten Arbeitnehmer-Sparzulage, welche weder der Lohnsteuer beziehungsweise Einkommensteuer noch den Abgaben für die Sozialversicherung unterliegt. Die VL selbst hingegen
sind grundsätzlich steuerpflichtig.
Ein weiterer Vorteil ist der Sparzwang. Ist ein VL-Vertrag abgeschlossen, führt der Arbeitgeber jeden Monat automatisch die vermögenswirksamen Leistungen auf das von dem
Arbeitnehmer eröffente VL-Konto ab.
Wer hat Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen?
Grundsätzlich haben Arbeitnehmer kein Recht auf die Zahlung der vermögenswirksamen Leistungen. Haben sich Arbeitgeber aufgrund eines Arbeits- oder Tarifvertrages oder einer Betriebsvereinbarung
jedoch verpflichtet vermögenswirksame Leistungen zu zahlen, steht diese Leistung meist allen fest angestellten Arbeitnehmern, Beamten, Richtern, Soldaten und Auszubildenden, die in Sinne des
deutschen Arbeitsrechts unter das 5. Vermögensbildungsgesetz fallen, zu.
Haben Rentner und Selbständige Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen?
Rentner und Selbstständige haben keinen Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen. Sie sind keine Arbeitnehmer im Sinne des deutschen Arbeitsrechts und fallen nicht unter das 5.
Vermögensbildungsgesetz.
Haben geringfügig Beschäftigte (450-Euro-Jobber, Mini-Jobber) Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen?
Geringfügig Beschäftigte zählen zu den Teilzeitbeschäftigten im Sinne des deutschen Arbeitsrechts. Sie dürfen gegenübüber anderen Arbeitnehmern nicht benachteiligt werden. Auch die sogenannten
Mini-Jobeber haben Anspruch auf vermögenswirsamen Leistungen.
Wie hoch sind die vermögenswirksamen Leistungen?
Insgesamt können Arbeitnehmer bis zu 480 Euro im Jahr von ihrem Arbeitgeber erhalten, also maximal 40 Euro im Monat.
Unternehmen in Dienstliestungsbranchen (zum Beispiel Banken und Versicherungen) gewähren ihren Arbeitnehmern oft die volle Summe von 40 Euro monatlich. Beamte erhalten etwa 6,65 Euro monatlich.
Einzelhandelskaufläute etwa 9 Euro monatlich. Die Höhe der vermögenswirksamen Leistungen kann zudem von der Position im Unternehmen abhängig sein. Vollzeitbeschäftige können mehr erhalten, als
Teilzeit- oder geringfügig Beschäftigte.
Kann ich vermögenswirksame Leistungen aus eigener Tasche aufstocken, wenn ich nicht den vollen Betrag erhalte?
Zahlt der Arbeitgeber nicht den vollen Betrag von 40 Euro pro Monat, kann der Arbeitnehmer selbst bis zu dieser Höhe aufstocken.
Beispiel:
VL-Arbeitgeber: 15 Euro im Monat
Aufstockung AN: 25 Euro im Monat
Gesamtabfluss: 40 Euro im Monat
Kann ich auch mehr Geld in den VL-Vertrag einzahlen?
Der Arbeitnehmer kann die Sparrate in beliebiger Höhe selbst aufstocken.
Beispiel:
VL-Arbeitgeber: 40 Euro im Monat
Aufstockung AN: 30 Euro im Monat
Gesamtabfluss: 70 Euro monatlich im Monat
Die Sparrate des Arbeitnehmers wird vom Nettogehalt abgezogen und zusammen mit den gezahlten VL des Arbeitgebers auf das von dem Arbeitnehmer eröffnete VLKonto überwiesen.
Das Aufstocken aus eigener Tasche lohnt sich vor allem dann, wenn der Arbeitnehmer dadurch die volle staatliche Förderung erhält. In der Regel sind das um die 9 Prozent der eingezahlten Summe.
Nach dem Motto: „Wenn der Staat dir etwas gibt, nimm es mit.“
Allerdings gibt es den Steuerbonus nur bis zu einem bestimmten zu versteuernden Einkommen. Je nach VL-Vertrag variiert die Höhe des zu versteuernden Einkommens. Bei einem Einkommen über der
festgesetzten Einkommenshöhe entfällt der Steuerbonus.
Wie behandelt das Finanzamt die vermögenswirksamen Leistungen?
Obwohl die Zahlung des Chefs nicht auf dem Gehaltskonto landet, behandelt das Finanzamt sie wie ein Gehaltsplus. Auf die VL des Arbeitgebers werden Steuern und Sozialabgaben fällig.
Die Aufstockung des Arbeitnehmers bleibt Steuer- und Sozialabgabenfrei. Die Aufstockung zieht der Arbeitgeber lediglich vom Netto-Gehalt ab und überweist sie als Dauerauftrag auf das VL-Konto des
Arbeitnehmers.
Habe ich sofort Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen, wenn ich eine neue Arbeitsstelle antrete?
Üblich ist es, dass die vermögenswirksamen Leistungen erst nach Ablauf der Probezeit gezahlt werden. Ab wann der Arbeitnehmer tatsächlich Anspruch auf vermögenswirksame Leistung hat, ist im
Tarifvertrag, Arbeitsvertrag oder in der Betriebsvereinbarung geregelt. Personalabteilungen und Betriebsräte wissen hier mehr.
Welche zwei Arten von vermögenswirksamen Leistungen gibt es?
„Geregelte vermögenswirksame Leistungen“
Der Arbeitgeber erbringt hier die vermögenswirksamen Leistungen zusätzlich zum vereinbarten Arbeitsentgelt, wie es zum Beispiel im Tarifvertrag geregelt oder im Arbeitsvertrag vereinbart worden
ist.
„Beantragte vermögenswirksame Leistungen“
Der Arbeitgeber erbringt keine vermögenswirksamen Leistungen. Der Arbeitnehmer hat jedoch die Möglichkeit einen Antrag auf vermögenswirksame Leistungen zu stellen, damit ein Teil des
Arbeitsentgelts in vermögenswirksame Leistungen umgewandelt wird. Der Antrag muss schriftlich erfolgen.
Ein Grund „Beantragte vermögenswirksame Leistungen“ zu beantragen ist, dass auch diejenigen Arbeitnehmner, die nicht vom Arbeitgeber gefördert werden, zumindest die
Arbeitnehmer-Sparzulage erhalten. Sofern sie nicht über eine bestimmte Einkommensgrenze kommen.
Für wen lohnen sich vermögenswirksame Leistungen?
Verzichten sollten Arbeitnehmer auf diese freiwillige Leistung des Arbeitgebers und den staatlichen Zuschuss generell nicht.
Vor allem Auszubildende können mit Beginn ihrer Ausbildung anfangen sofort Vermögen zu bilden. Mit der Zeit lässt sich schnell ein kleines Vermögen aufbauen, welches wenige Jahre
nach der Ausbildungszeit individuell genutzt oder wiederangelegt werden kann.
Geringverdiener sollten sich die Chance nicht entgehen lassen, gefördert Geld bei Seite zu legen. Für Später!
Was versteht man unter Einzahlungsfrist?
Die Einzahlungsfrist ist der gesetzlich festgelegte Zeitraum von 6 Jahren, in dem der Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen in den VL-Vertrag einzahlt.
Wann beginnt die Einzahlungsfrist?
Die Einzahlungsfrist beginnt in dem Monat des ersten Zahlungseingangs.
Beispiel:
Zahlungseingang am: 29.04.2016
Einzahlungsfrist bebinnt am: 01.04.2016
Was versteht man unter Sperrfrist?
Die Sperrfrist ist gesetzlich festgelegt. Nach dem 5. Vermögensbildungsgesetz ist das die vorgeschriebene Zeit, in der der VL-Vertrag "gesperrt" ist. Diese Sperrfist beträgt bei allen
Sparrarten im Allgemeinen 7 Jahre (6 Jahre einzahlen + 1 Jahr warten). Die eigentliche Sperrfrist von einem Jahr beginnt rückwirkend zum 1. Januar des Kalenderjahres der ersten Einzahlung.
Entscheidend ist dafür der Tag des Geldeingangs. Die Sperrfrist endet am 1. Januar des Kalenderjahres, das auf das Ende der Einzahlungsfrist folgt.
Weiter im Beispiel:
Zahlungseingang am: 29.04.2016
Einzahlungsfrist beginnt am: 01.04.2016
Die Sperrfrist beginnt daher am 01.01.2016 (rückwirkend).
Das Ende der Sperrfrist ist am 31.12.2022 (nach 6 Jahren und 10 Monaten)
Was geschieht am Ende der Einzahlungsfrist?
Meistens schreiben die VL-Anbieter vor Ende der Einzahlungsfrist die Kontoinhaber an, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Wenn nach Ende der Einzahlungsfrist weitere Einzahlungen erfolgen, legen die VL-Anbieter in den meisten Fällen automatisch einen Folgevertrag an.
Wann bekomme ich das Geld und wie?
Der Arbeitgeber muss mindestens sechs Jahre in den VLVertrag einzahlen. Nach der Sperrfrist von sieben Jahren kann der Arbeitnehmer über das Geld verfügen. Je nach VL-Vertrag kann das Geld
entsprechend verwendet oder wieder angelegt werden.
Auch die staatliche Arbeitnehmer-Sparzulage wird am Ende dieser Mindestlaufzeit von sieben Jahren ausgeschüttet.
Wie beantrage ich die vermögenswirksamen Leistungen bei meinem Arbeitgeber?
Ein förmlicher Antrag ist nicht notwendig.
Der Arbeitnehmer sollte sich in der Personalabteilung oder beim Betriebsrat erkundigen, ob laut Tarif- oder Arbeitsvertrag vermögenswirksame Leistungen in welcher Höhe geleistet werden.
Zahlt der Arbeitgeber VL, sollte sich der Arbeitnehmer auf die Suche nach einem VL-Anbieter (meistens Bank, Versicherung oder Fondsgesellschaft) begeben und einen entsprechenden VL-Vertrag
abschließen.
Die Bescheinigung, die der VL-Anbieter ausstellt muss anschließend dem Arbeitgeber vorgelegt werden. Dieser zahlt anschließend die monatliche Extra-Leistung im Rahmen der Gehaltsabrechnung
automatisch in den VL-Vertrag ein.
Möchte der Arbeitnehmer aufstocken, muss der Arbeitgeber darüber und über die Höhe der Aufstockung informiert werden.
Welchen VL-Anbieter soll ich wählen?
Vermögenswirksame Leistungen sollen sich lohnen. Daher ist es sinnvoll, einen VL-Anbieter mit günstigen Konditionen zu wählen.
VL-Anbieter I verlangt für die Kontoführung 16 Euro jährlich. Das Konto kostet den Arbeitnehmer für die gesamte VL-Zeit von 6 Jahren Einzahlungsfrist plus 1 Jahr Sperrfrist 112
Euro.
VL-Anbieter II verlangt für die Kontoführung 12 Euro jährlich. Das Konto kostet für die gesamte VL-Zeit von 6 Jahren Einzahlungsfrist plus 1 Jahr Sperrfrist 72 Euro.
Eine Ersparnis bei VL-Anbieter II von 40 Euro in sieben Jahren. Klingt wenig spektakulär. In der Relation zu der maximalen VL-Höhe von 40 Euro im Monat jedoch nicht wenig Geld.
Am Ende dieses Artikels stelle ich die gängigsten VL-Anbieter vor. Bitte beachte das jeweils aktuell gültige Preis- und Leistungsverzeichnis für Depots und Konten bei den einzelnen VL-Anbietern.
Für welche VL-Anlagemöglichkeit soll ich mich entscheiden?
Die beliebtesten Anlagemöglichkeiten im Überlick.
Du möchtest eine Immobilie finanzieren:
Tilgung einer Baufinanzierung
Bausparvertrag zur Finanzierung einer Immobilie
Du möchtest Geld anlegen:
Einzahlung in einen aktiv gemanagten Investmentfonds
Einzahlung in einen börsengehandelten Indexfonds (ETFs)
Du möchtest Geld fürs Alter zurücklegen:
Einzahlung in die Betriebliche Altersvorsorge
Tilgung einer Baufinanzierung
Arbeitnehmer, die bereits einen Immobilienkredit haben, können ihr Kreditinstitut (Bank, Sparkasse) fragen, ob sie vermögenswirksame Leistungen für die Tilgung einsetzen können. Dabei spielt es
keine Rolle, ob die Immobilie selbst bewohnt wird oder vermietet ist.
Bausparvertrag zur Finanzierung einer Immobilie
Arbeitnehmer, die eine Immobilie kaufen, bauen oder sanieren möchten, und dafür einen Kredit aufnehmen möchten, können die vermögenswirksamen Leistungen als VL-Bausparvertrag einsetzen.
VL-Bausparen gilt als besonders sicher, weil die Konditionen des zukünftigen Darlehens bereits bei Vertragsabschluss feststehen. Der Abschluss eines Bausparvertrages lohnt sich vor allem in
Zeiten niedriger Bauzinsen. Jedoch ist es ungewiss, ob die Kreditzinsen in einigen Jahren nicht sogar noch niedriger sind. Wenn ja, hat man die Abschlussgebühr in den Wind geschossen.
Einzahlung in einen aktiv gemanagten Investmentfonds
Arbeitnehmer, die unabhängig von einer Immobilie Vermögen bilden möchten, können diese Anlageart wählen. Allerdings bildet diese Anlageart Risiken. Dafür kann diese Anlageart am Kapitalmarkt
höhere Renditen als Baussparen erwirtschaften. Hunderte von Investmentfonds stehen für die VL zur Auswahl.
Einzahlung in einen börsengehandelten Indexfonds (ETFs)
Auch mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) besteht die Möglichkeit höhere Renditen als beim Baussparen zu erzielen. Dazu sind ETFs günstige Alternativen zu Investmentfonds. Sie kosten nur einen
Bruchteil dessen, was ein Investmentfonds kostet. Die niedrigen Kosten plus die Aussicht auf eine stattliche Rendite sind das Hauptargument für ETFs bei VL-Verträgen. Fressen die Kosten die
Rendite auf, lohnt sich ein VL-Vertrag aus der reinen Renditesicht nicht. Was bei einem VL-Vertrag mit einen aktiv gemanagten Investmentfonds unbedingt berücksichtigt werden soll.
Einzahlung in die Betriebliche Altersvorsorge
Eine Wahl für Arbeitnehmer, die eine betriebliche Altersvorsorge und ein Recht auf Gehaltsumwandlung haben. Vor allem dann, wenn kein Anspruch auf staataliche Förderung besteht. Der große Vorteil
ist, dass die VLZahlungen zunächst steuer- und sozialabgabenfrei bleiben.
Was sind die beliebtesten VL-Verträge?
Die beliebtesten VL-Verträge sind wohl:
ein Sparplan mit kostengünstigen ETFs zur Vermögensbildung,
die Tilgung einer Baufinanzierung.
Kann ich frei entscheiden, welche Art von VL-Vertrag ich nutzen möchte oder gibt es Vorgaben seitens der Arbeitgeber?
Die meisten Arbeitnehmer können frei entscheiden, wie sie ihre vermögenswirksamen Leistungen einsetzen möchten.
Allerdings müssen laut der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg Arbeitnehmer der Metall- und Elektrobranche ihre VL in betriebliche Altersvorsorge anlegen. Die Tarifvertragsparteien der
Chemieindustrie haben sich darauf geeinigt, die VL nur noch für Altersvorsorgezwecke zu verwenden.
Soll ich einen aktiv gemanagten Investmentfonds oder einen börsengehandelten Indexfonds (ETFs) kaufen?
Aktiv gemanagte Investmentfonds sind mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) nicht miteinander vergleichbar, weil beide Konstrukte zu verschiedenen Anlageklassen zählen.
Bei aktiv gemanagten Investmentfonds handelt ein Fondsmanager im Hintergrund. Der Fondsmanager versucht den Vergleichsindex (Benchmark) zu übertreffen. Er handelt mit dem Ziel eine
überdurchschnittliche Rendite zu erwirtschaften. Investmentfonds sind auch als aktive Anlagen bekannt.
Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Investmentfonds, bilden börsengehandelte Indexfonds (ETFs) lediglich einen Vergleichsindex nach. Hier wird erst gar nicht versucht, sich besser als der
Vergleichsindex zu entwickeln. Das primäre Ziel eines ETFs ist es die Kosten niedrig zu halten. Damit so viel Durchschnittsrendite wie möglich mitzunehmen. ETFs
sind auch als passive Anlagen bekannt.
Stellt sich die Frage, welche Anlageklasse langfristig besser abschneidet?
Zahlreiche Untersuchungen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es nur wenigen Fondsmanagern gelingt, den Vergleichsindex regelmäßig und deutlich zu übertreffen. Und wenn ja, dann bleibt
die Rendite nach Kosten hinter der Marktrendite zurück.
Es wäre demnach eine Überlegung wert, mit Kostendrückerei so viel wie möglich von der Durchschnittsrendite mitzunehmen. ETFs sind eine günstige Alternative zu aktiv gemanagten Investmentfonds und
für einen Bruchteil dessen zu haben, was Fonds kosten.
Welchen ETFs soll ich wählen?
ETFs bilden Indizes nach. Grundsätzlich sollte ein ETFs bespart werden, der einen möglichst breiten Index nachbildet.
Für vermögenswirksame Leistungen mit ETFs ist ein ETFs, der den MSCI World Index abbildet empfehlenswert. Dieser Index enthält über 1.600 verschiedene Unternehmen aus 23
Industrieländern.
Wenn Du mehr über ETFs und die Auswahlkriterien erfahren möchtest, empfehle ich dir mein Börsenseminar "Ab heute bist Du Finanzprofi!"
Wie teuer darf ein ETFs für einen VL-Vertrag sein?
Ich persönliche empfehle für ein VL-Depot einen ETFs zu wählen, welcher nicht mehr als 0,09 Prozent pro Jahr kostet.
Konkret bedeutet das: Die Gesamtkostenquote (TER) darf nicht mehr als 0,09 % betragen.
Dies ist lediglich eine Empfehlung. Keine Vorgabe.
Was ist der Cost-Average-Effekt und wie wirkt dieser Effekt bei der VL-Anlage in Investmentfonds oder ETFs?
Durch den Cost-Average-Effekt soll der Anleger bei regelmäßiger Anlage (zum Beispiel jeden Monat) und einem gleichbleibenden Betrag (zum Beispiel 40 Euro) die Anteile zu einem vorteilhaften
Durchschnittskurs erhalten.
Wird die Dividende bei VL-Fonds oder VL-ETFs an die Anleger ausgezahlt?
Überwiegend können nur sogenannte thesaurierende Fonds und ETFs bespart werden. Hier wird die Dividende automatisch reinvestiert. Sie wird wieder angelegt - thesauriert. Der
Eigenwert des Fonds oder ETFs erhöht sich. Das Geld verbleibt bis zum Ende der Sperrfrist auf dem VL-Konto.
Was gibt es bei der Auswahl von Fonds und ETFs noch zu beachten?
Grundsätzlich sind keine Änderungen am VL-Vertrag möglich, sobald der Arbeitnehmer sich endgültig für eine Sparform entschieden hat.
Das bedeutet: Es ist weder möglich, Geld aus dem Vertrag vor Ablauf der Sperrfrist abzuziehen, noch den besparten Fonds oder ETFs zu wechseln.
Dies geht nur, wenn der VL-Vertrag entweder ganz aufgelöst wird oder ruht und ein neuer Vertrag eröffnet wird.
Der VL-Vertrag ruht bedeutet: Der Arbeitnehmer hat den Arbeitgeber gewechselt. Der neue Arbeitgeber leistet jedoch keine vermögenswirksamen Leistungen. In diesem Fall ruht der
VL-Vertrag bis Ende der Sperrfrist, wenn dieser nicht gekündigt wird.
Mit einem neuen VL-Vertrag kann auch wieder ein neuer VL-fähiger ETFs gewählt werden. Daneben ist es möglich, nach dem regulären Ende eines VL-Vertrags direkt einen neuen VL-Vertrag
abzuschließen. So kann der Sparzeitraum ausgeweitet werden und auch die Zuschüsse von Staat und Arbeitgeber werden weiterhin bezahlt. Weil man die vermögenswirksamen Leistungen auch über einen
längeren Zeitraum als 6 Jahre hinweg im VL-Depot belassen kann, können VL-ETF-Sparpläne auch als Baustein für die Altersvorsorge dienen.
Was muss ich tun, wenn ich nach Ablauf der Sperrfrist über mein Geld verfügen möchte?
Nach Ablauf der Sperrfrist kann der Arbeitnehmer jederzeit über die vermögenswirksamen Leistungen verfügen. Dafür muss der Arbeitnehmer einen schriftlichen Auftrag / Antrag an den VL-Anbieter
stellen. In diesem Schreiben sollte die Kundenummer des VL-Vertrages und die Kontoverbindug angegeben werden, damit der VL-Anbieter weiß, wohin das Geld überwiesen werden soll. Die Unterschrift
darf nicht fehlen. Überlicherweise ist das Geld wenige Tage später dem angegebenen Konto gutgeschrieben.
Wer kommt in den Genuss der staatlichen Förderung?
Die staatliche Förderung (Arbeitnehmer-Sparzulage) ist an gewisse Einkommenshöchstgrenzen gebunden.
Beim Fonds- oder ETFs-Sparen liegt die jährliche Grenze bei Alleinstehenden bei 20.000 Euro, für Ehepaare bei 40.000 Euro.
Bei der Tilgung eines Kredites sind die jährlichen Einkommenshöchstgrenzen niedriger: für Alleinstehende 17.900 Euro, für Ehepaare 35.800 Euro.
Beim Bausparen kann die Förderung durch die Wohnungsbauprämie in Anspruch genommen werden, wenn das zu versteuernde Einkommen nicht höher als 25.600 Euro ist, für Ehepaare
51.200 Euro.
Bei der Berechnung der Einkommenshöchstgrenzen ist nicht das tatsächliche Jahresbruttogehalt, sondern das zu versteuernde Einkommen maßgebend. Davor werden noch Werbungskosten,
Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen, Kinderfreibeträge sowie Verluste aus anderen Einkunftsarten abgezogen.
Wie hoch ist die staatliche Förderung?
Die Höhe der staatlichen Förderung hängt von der Anlageform ab.
Bei Fonds- oder ETFs-Sparen beträgt die Förderung pro Jahr bei Alleinstehenden maximal 80 Euro, für Ehepaare 160 Euro.
Bei der Tilgung von Baukrediten und Bausparverträgen beträgt die staatliche Förderung pro Jahr bei Alleinstehenden maximal 43 Euro, für Ehepaare 86 Euro.
Wie erhalte ich die staatliche Förderung?
Die Arbeitnehmer-Sparzulage wird nicht automatisch gewährt. Um diese Zulage zu erhalten, müssen Arbeitnehmer sie jedes Jahr durch die Anlage N der Steuererklärung beantragen und
eine Bescheinigung des VL-Vertrages ihres VL-Anbieters beilegen. Diese Bescheinigung sendet der VL-Anbieter rechtzeitig dem Arbeitnehmer zu.
Die Zulage muss jedes Jahr im Rahmen der Steuererklärung beantragt werden.
Wann wird die staatliche Förderung ausgezahlt?
Ausgezahlt wird die staatliche Förderung nach Ablauf der Sperrfrist von sieben Jahren. Wer vor Ende der Sperrfrist den VL-Vertrag kündigt, bekommt die Arbeitnehmer-Sparzulage
nicht ausgezahlt.
Beispiel für die Entwicklung eines VL-Sparplanes mit ETFs
Wie lange kann ich das Geld auf dem VL-Konto liegen lassen?
Mindestens muss das Geld 7 Jahre auf dem VL-Konto verbleiben, um in den Genuss aller Leistungen zu kommen. Allerdings kann es sich durchaus lohnen, das Geld über die 7 Jahre weiter auf dem
VL-Konto schlummern zu lassen.
Die Zeit, der Zins und der Zinseszins können auf lange Sicht Wunder wirken. Im Laufe des Erwerbslebens lässt sich somit ein attraktives Zusatzpolster zusätzlich zur gesetzlichen Rente, als auch
der privaten Altersvorsorge aufbauen.
Was passiert mit meinem bereits abgeschlossenen VL-Vertrag, wenn ich den Arbeitgeber wechsle?
Bezahlt der zukünftige Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen, läuft bei einem Arbeitgeberwechsel der bereits abgeschlossene VLVertrag einfach mit.
Bezahlt der neue Arbeitgeber keine vermögenswirksamen Leistungen, ruht der VL-Vertrag bis Ende der Sperrfrist, sollte der Arbeitnehmer den VL-Vertrag nicht vorzeitig kündigen.
Alternativ kann der Arbeitnehmer einen Antrag auf vermögenswirksame Leistungen stellen, damit ein Teil des Arbeitsentgelts in vermögenswirksame Leistungen umgewandelt wird.
Welche steuerlichen Aspekte muss ich beachten?
Die Kapitalertragssteuer wird automatisch von den Erträgen (Zins oder Dividende) abgezogen. Daher ist die Einrichtung eines Freistellungsauftrags bei dem VL-Anbieter anzuraten.
Deine nächsten Schritte … (Zusammenfassung)
Erkundige dich bei deinem Chef, in der Personalabteilung oder beim Betriebsrat, ob und in welcher Höhe dir vermögenswirksame Leistungen (VL oder VWL) zustehen.
Prüfe anschließend, ob dein zu versteuerndes Einkommen unter der von dir favoursierten Anlageform liegt. Wenn ja, hast Du Anspruch auf die staatliche Förderung (ArbeitnehmerSparzulage). Du
hast auf jeden Fall Anspruch auf die staatliche Förderung, wenn dein zu versteuerndes Einkommen unter der Grenze von 17.900 Euro liegt. Das zu versteuernde Einkommen aus dem Vorjahr findest Du im
letzten Steuerbescheid.
Entscheide, welche Anlageform für dich infrage kommt. Du hast die Wahl zwischen: Tilgung einer Baufinanzierung, Bausparvertrag zur Finanzierung einer Immobilie, Einzahlung in einen
Aktienfonds, Einzahlung in einen börsengehandelten Indexfonds (ETFs), Einzahlung in die Betriebliche Altersvorsorge.
Wenn Du Anspruch auf die Arbeitnehmer-Sparzulage hast, solltest Du die monatliche Sparrate mit eigenem Geld soweit aufstocken, bis Du die staatliche Förderung voll ausschöpfst.
Eröffne ein VL-Konto bei einem VL-Anbieter. Nach der Kontoeröffnung erhältst Du ein vorbereitetes Formular, welches Du ergänzt und an deinen Arbeitgeber weiterleitest. In den nächsten 6
Jahren überweist dein Arbeitgeber die VL und gegebenfalls die Aufstockung monatlich direkt auf dein VL-Konto.
Die VL-Anbieter informieren dich jährlich über dein aktuelles Guthaben und senden dir jährlich das Formular für die Steuererklärung zu. Nach der Einzahlungszeit und einem Jahr Ruhezeit wird
dein angespartes Guthaben auf Antrag ausgezahlt. Alternativ kann der VL-Vertrag einach weiterlaufen.
Vermögenswirksame Leistungen - Rendite-Tipps
Sollte dein derzeitiger VL-Vertrag nicht optimal an deine Bedürfnisse angepasst sein, ist es meist besser, den Vertrag durchzuhalten. Statt zu kündigen. Bei einer Kündigung geht die
staatliche Förderung in den meisten Fällen verloren.
Ohne staatliche Förderung kannst Du auch vorzeitig kündigen. Ohne Nachteile zu erfahren.
Lohnen kann sich eine Kündigung bei einem schlechten und teuren Investmentfonds ohne staatliche Förderung. Anschließend kannst Du dich für eine bessere und vor allem
günstigere ETFs-Alternative entscheiden.
Bei Anlage in einen Investmentfonds oder ETFs ist es empfehlenswert, das VL-Depot auch nach Sperfristende liegen zu lassen. Falls die Börsenkurse in den letzten eins bis zwei Jahren vor
Vertragsende stark gefallen sind. Eine Auszahlung ist erst dann anzuraten, sobald sich die Kurse wieder erholt haben.
Interessant kann dieses griffige Handbuch für Arbeitgeber, Personalräte und Betriebsräte sein, die ihre Mitarbeiter und Kollegen umfassend über
vermögenswirksame Leistungen aufklären möchten.
Das Fehlen eines anerkannten Qualifikationsnachweises kann ein wesentliches Hemmnis für das berufliche Fortkommen sein.
Die Chance, einen staatlich anerkannten Berufsabschluss zu erwerben, ohne eine klassische Berufsausbildung zu absolvieren, ermöglicht die Externenprüfung.
Die Gründe einen staatlich anerkannten Berufsabschluss mit der Externenprüfung zu erwerben können vielfältig sein:
Du möchtest mehr Geld verdienen.
Du möchtest deine bereits erworbenen Berufserfahrungen mit einem Qualifikationsnachweis bestätigen.
Du möchtest dich vor Arbeitslosigkeit schützen.
Du möchtest deine Chancen am Arbeitsmarkt verbessern.
Du möchtest den Arbeitgeber wechseln.
Du möchtest im Unternehmen aufsteigen.
Du möchtest erweiterte Weiterbildungschancen wahrnehmen, wo eine Berufsausbildung vorausgesetzt wird etc.
In diesem kompakten Handbuch zeige ich dir nach dem Frage-Antwort-Prinzip:
Was ist eine Externenprüfung?
Welche Zulassungsvoraussetzungen musst Du erfüllen, um die Externenprüfung zu meistern?
Welchen Berufsabschluss kannst Du mit der Externenprüfung erwerben?
Welche Kosten kommen mit der Externenprüfung auf dich zu?
Wie Du diese Kosten von der Steuer absetzen kannst?
Welche Fördermöglichkeiten gibt es, die dich zu deinem Ziel führen?
Interessant kann dieses griffige Handbuch für Arbeitgeber, Personalräte und Betriebsräte sein, die ihre Mitarbeiter und Kollegen bei der Weiterqualifizierung unterstützen und umfassend über die
Externenprüfung aufklären möchten.
Inhalt dieses Artikels:
Was ist eine Externenprüfung?
Welche Zielgruppe soll mit der Externenprüfung die Möglichkeit bekommen, einen staatlichen anerkannten Berufsabschluss zu erwerben?
Welche Zulassungsvoraussetzungen muss ich erfüllen, um die Externenprüfung absolvieren zu können?
Zulassung aufgrund nachgewiesener beruflicher Tätigkeit
Zulassung aufgrund erworbener Handlungsfähigkeit
Welche Nachweise und Unterlagen muss ich vorlegen, um für die Externenprüfung zugelassen zu werden?
Nachweise und Formulare bei Zulassung aufgrund nachgewiesener beruflicher Tätigkeit
Nachweise und Formulare bei Zulassung aufgrund erworbener Handlungsfähigkeit
Wer entscheidet darüber, ob ich über die Zulassungsvoraussetzungen erfülle und wo lege ich die Prüfung ab?
Welche Kammer ist für mich zuständig und wo stelle ich den Antrag auf die Externenprüfung?
Wie stelle ich den Antrag auf eine Externenprüfung?
Wie soll ich am besten vorgehen?
Kostet mich die Überprüfung der Zulassung zur Prüfung durch die Kammer Geld?
Zählt der Abschluss der Externenprüfung genauso viel, wie ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf?
Welche Berufe kann ich mit der Externenprüfung erwerben?
Wie kann ich mich auf die Externenprüfung vorbereiten?
Gibt es eine finanzielle Förderung?
Was sind die Hauptgründe und Motive die Externenprüfung abzulegen?
Welche Vorteile hat die Externenprüfung für mich?
Welche Vorteile hat mein Unternehmen beziehungsweise der Chef, wenn ich die Externenprüfung ablege?
Verdiene ich mehr Geld, wenn ich die Externenprüfung bestehe?
Kann ich die Einstufung in eine höhere Lohnstufe verlangen?
Wann finden die Prüfungen statt?
Sommerprüfung
Winterprüfung
Wann ist Anmeldeschluss zur Prüfung?
Welche Fristen muss ich einhalten?
Wie hoch ist die Prüfungsgebühr?
Wie oft kann ich die Prüfung wiederholen?
Wo kann ich die Prüfungsaufgaben der letzten Jahre bestellen?
Ich habe bereits einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf erworben. Kann ich die Externenprüfung in einem anderen Beruf ablegen und mich “doppelt
qualifizieren“?
Ich habe meine Ausbildung abgebrochen oder die Abschlussprüfung nicht bestanden. Können die Ausbildungszeiten für die Externenprüfung angerechnet werden?
Kann eine höhere schulische Allgemeinbildung wie etwa die Fachoberschulreife für die Externenprüfung angerechnet werden?
Ich habe mein Studium abgebrochen? Können Studienzeiten angerechnet werden?
Kann ich die Kosten der Externenprüfung von der Steuer absetzen?
Was ist, wenn ich nicht zur Prüfung zugelassen werde?
Prüfungstipp
Deine nächsten Schritte
Adressen und Links
Was ist eine Externenprüfung?
Die Externenprüfung, im Fachjargon auch als Berufliche Nachqualifizierung bezeichnet, ist eine Bildungsoffensive im Bundesprojekt "Perspektive Berufsabschluss". Die
Externenprüfung ermöglicht Erwachsenen unter Berücksichtigung einschlägiger Vorleistungen (zum Beispiel nachweisbare Tätigkeitserfahrungen) die berufliche Abschlussprüfung nach § 45 Abs. 2
Berufsbildungsgesetz (BBiG) beziehungsweise § 37 Abs. 2 Handwerksordnung (HwO) abzulegen und damit einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf zu erwerben.
Die Externenprüfung ist neben der Umschulung die einzige weitere Möglichkeit zum Erwerb eines staatlich anerkannten Berufsabschlusses.
Die Externenprüfung ist nichts anderes als die Abschlussprüfung im kaufmännischen Bereich oder die Gesellenprüfung im handwerklichen Bereich in einem staatlich
anerkannten Ausbildungsberuf. Der Unterschied ist lediglich, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor der Prüfung keine klassische Ausbildung durchlaufen haben und deshalb als Externe gelten.
Ein Video zur Externenzulassung der IHK Berlin:
Welche Zielgruppe soll mit der Externenprüfung die Möglichkeit bekommen, einen staatlichen anerkannten Berufsabschluss zu erwerben?
Zielgruppe sind arbeitslose Erwachsene ohne Berufsabschluss. Beziehungsweise gering qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ihren Berufsabschluss erwerben/nachholen wollen.
Welche Zulassungsvoraussetzungen muss ich erfüllen, um die Externenprüfung absolvieren zu können?
Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten zur Externenprüfung zugelassen zu werden.
Dabei wird unterschieden nach:
Zulassung aufgrund nachgewiesener beruflicher Tätigkeit,
Zulassung aufgrund erworbener Handlungsfähigkeit.
Zulassung aufgrund nachgewiesener beruflicher Tätigkeit
Wen Du als Externer zur Abschluss- beziehungsweise Gesellenprüfung zugelassen werden möchtest, musst Du nachweisen, dass Du mindestens das Eineinhalbfache der vorgeschriebenen
Ausbildungszeit in dem Beruf gearbeitet hast, in dem Du die Prüfung ablegen möchtest.
Beispiel I:
Angestrebter Beruf: Kaufmann/-frau im Einzelhandel
Ausbildungszeit des Berufes: 3 Jahre
Mindestdauer der Berufstätigkeit: 4,5 Jahre
Beispiel II:
Angestrebter Beruf: Industriemechaniker/-in
Ausbildungszeit des Berufes: 3,5 Jahre
Mindestdauer der Berufstätigkeit: 5,25 Jahre
Zulassung aufgrund erworbener Handlungsfähigkeit
Falls Du diese Mindestdauer nicht oder nicht vollständig nachweisen kannst, kannst Du trotzdem zur Externenprüfung zugelassen werden. Wenn Du durch Zeugnisse oder auf andere Weise glaubhaft
belegen kannst, dass Du die berufliche Handlungsfähigkeit erworben hast, die eine Zulassung zur Prüfung rechtfertigt.
Welche Nachweise und Unterlagen muss ich vorlegen, um für die Externenprüfung zugelassen zu werden?
Es gehören dazu:
ein tabellarischer Lebenslauf und,
entweder ein formloser Brief oder ein vorgedruckter Zulassungsantrag seitens der zuständigen Kammer.
Dazu gehören Nachweise und Formulare, die die einschlägigen Berufserfahrungen im jeweiligen oder ähnlichen Beruf nachweisen.
Nachweise und Formulare bei Zulassung aufgrund nachgewiesener beruflicher Tätigkeit:
Ausbildungszeiten in einem anderen einschlägigen Ausbildungsberuf,
Arbeitszeugnisse und Arbeitsverträge, die belegen, dass einschlägige Berufserfahrungen in dem Beruf gesammelt wurden sowie der zeitliche Umfang der Tätigkeit hervorgehen,
Bei Selbständigen kann der Nachweis mit der Gewerbeanmeldung erfolgen. Hier sollte das Gewerbe in der jeweiligen Branche des angestrebten Abschlusses korrelieren,
Teilnahmebescheinigungen bei erfolgter Weiterqualifizierung durch Weiterbildungsangebote,
Bereits erworbene Abschlüsse im Ausland müssen in einer deutschen Übersetzung eingereicht werden.
Nachweise und Formulare bei Zulassung aufgrund erworbener Handlungsfähigkeit:
Nachweise, welche die berufliche Handlungsfähigkeit belegen (Tätigkeitsnachweise oder Arbeitszeugnisse),
Ergänzende Bildungsmaßnahmen,
Erworbene Zeugnisse und ausländische Bildungsabschlüsse müssen in einer deutschen Übersetzung eingereicht werden,
Zeitsoldaten und -soldatinnen können Bescheinigungen des Bundesministeriums der Verteidigung oder einer von ihm bestimmten Stelle, die bestätigen, dass die für die Zulassung erforderlichen
beruflichen Fertigkeiten, Fähigkeiten und Kenntnisse erworben wurden einreichen.
Wer entscheidet darüber, ob ich über die Zulassungsvoraussetzungen erfülle und wo lege ich die Prüfung ab?
Für die staatlich annerkannten Ausbildungsberufe im kaufmännischen Bereich ist die Industrie- und Handelskammer zuständig. Ob Du die
Zulassungsvoraussetzungen erfüllst, entscheidet die jeweils zuständige Stelle für deine Region.
Für die staatlich annerkannten Ausbildungsberufe im handwerklichen Bereich ist die Handwerkskammer zuständig. Ob Du die Zulassungsvoraussetzungen erfüllst,
entscheidet die jeweils zuständige Stelle für deine Region.
Welche Kammer ist für mich zuständig und wo stelle ich den Antrag auf die Externenprüfung?
Über die Postleitzahlsuche des jeweiligen Kammerportals kannst Du herausfinden, welche Kammer für dich zuständig ist und wo genau Du den Antrag auf die Externenprüfung stellen kannst.
Wie stelle ich den Antrag auf eine Externenprüfung? Wie soll ich am besten vorgehen?
Wie bereits erwähnt, kannst Du einen vorgedruckten Zulassungsantrag seitens der zuständigen Kammer oder ein formloses Schreiben mit der Angabe des Berufes, in
dem Du die Prüfung ablegen möchtest, verwenden.
Dazu gehört ein tabellarischer Lebenslauf und die oben aufgeführten Nachweise, die dem gewünschten Abschluss entsprechen.
Alles zusammen sendest Du am besten direkt an die für dich zuständige Kammer.
Kostet mich die Überprüfung der Zulassung zur Prüfung durch die Kammer Geld?
Die Überprüfung durch die Kammer, ob Du zur Prüfung zugelassen werden kannst, ist grundsätzlich kostenfrei.
Allerdings können einige Stellen eine geringe Antragsgebühr verlangen.
Zählt der Abschluss der Externenprüfung genauso viel, wie ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf?
Ja, die Externenprüfung ist gleichwertig. Du legst die einheitliche schriftliche und praktische Prüfung, wie reguläre Auszubildende ab und bekommst das gleichwertige Zeugnis.
Welche Berufe kann ich mit der Externenprüfung erwerben?
Du kannst mit der Externenprüfung alle staatlich anerkannten Berufsabschlüsse erwerben.
Eine Auswahl der gängigsten Berufsfelder, die Du mit der Externenprüfung erwerben kannst:
Automobilkaufleute,
Bankkaufleute,
Buchhändler und Buchhändlerinen,
Bürokaufleute,
Drogisten,
Fachinformatiker,
Lageristen,
Floristen,
Hotelfachleute,
Hotelkaufleute,
Immobilienkaufleute,
Industriekaufleute,
Kaufleute für Tourismus, Handel, Versicherungen und Finanzen,
Köche,
Kraftfahrzeugmechaniker,
Postverkehrskaufleute,
Restaurantfachleute,
Sport- und Fitnesskaufleute,
Schlosser und Schlosserinnen,
Techniker und Technikerinnen,
Tischler und Tischlerinnen,
Verkäufer und Verkäuferinnen.
Eine detaillierte Liste der über hundert staatlich anerkannten Berufe findest Du bei der zuständigen Kammer.
Wie kann ich mich auf die Externenprüfung vorbereiten?
Grundsätzlich kannst dich im Selbststudium autodidaktisch auf die Prüfung vorbereiten. Mit Prüfungen aus den letzten Jahren und Fachliteratur kannst Du gezielt die Theorie erlernen.
Etwaige Anbieter, sowohl online als auch im klassischen Lernunterricht, bieten gezielt Vorbereitungskurse für den angestrebten Berufsabschluss an.
Wo Du solche Onlinekurse und Unterrichtseinheiten findest und welche Einrichtungen solche Vorbereitungskurse anbieten, erfährst Du bei der für dich zuständigen Kammer. Über die Kosten informieren
dich die jeweiligen Weiterbildungsträger.
Alternativ kannst Du dich auch an die Bundesagentur für Arbeit oder an das Job-Center wenden.
Gibt es eine finanzielle Förderung?
Der Besuch eines Vorbereitungskurses ist unter Umständen durch einen Bildungsgutschein seitens der Bundesagentur für Arbeit förderbar. Die Förderung durch einen Bildungsgutschein
ist an bestimmte Voraussetzungen gebunden.
Die Teilnahme eines Vorbereitungskurses muss notwendig sein:
Um die Arbeitnehmerin oder den Arbeitnehmer bei Arbeitslosigkeit beruflich einzugliedern,
Eine konkret drohende Arbeitslosigkeit abzuwenden,
Die Notwendigkeit einer Weiterbildung wegen fehlenden Berufsabschlusses anerkannt ist.
Vor Beginn der Teilnahme eines Vorbereitungskurses muss eine Beratung durch die Agentur für Arbeit erfolgt sein. Die Förderung durch einen Bildungsgutschein ist eine “Kann-Leistung” und
muss bei der Bundesagentur für Arbeit beantragt werden.
Einen Antrag auf einen Bildungsgutschein kannst Du mit einem formlosen Schreiben stellen. Am besten ist es jedoch, Du vereinbarst direkt einen Termin mit deinem Sachbearbeiter
bei der Arbeitsagentur oder im Job-Center.
Was sind die Hauptgründe und Motive die Externenprüfung abzulegen?
Eine Auswertung der PIACC-Studie aus dem Jahr 2013 zeigt, dass für Geringqualifizierte Arbeitnehmer die Jobchancen in Deutschland ungleich schlechter als in anderen Ländern sind.
Wie viel Du tatsächlich kannst, spielt oftmals eine überraschend geringe Rolle, wenn Du es nicht schwarz auf weiß nachweisen kannst. Manager und Personalleiter sollen eine besondere Vorliebe für
Zeugnisse und Abschlüsse haben. Schenkt man dieser Studie Glauben, finden Arbeitnehmer leichter eine Stelle, wenn sie einen formalen Abschluss vorweisen können.
Die weiteren Hauptgründe und Motive sind:
Die Aussicht auf mehr Geld.
Der Wunsch neue Aufgabengebiete zu erschließen.
Privates oder berufliches Ansehen und die Herausforderung „noch einmal“ zu lernen.
Welche Vorteile hat die Externenprüfung für mich?
Arbeitsplatz wird gesichert,
Gesteigerte Wertschätzung (durch Unternehmen, Chef und den Arbeitsmarkt),
Stärkere Bindung an das Unternehmen,
Staatlich anerkannter Abschluss,
Extern bedeutet auch arbeitsbegleitend. Du musst deinen jetzigen Job nicht aufgeben, um einen (neuen) Beruf zu erwerben.
Welche Vorteile hat mein Unternehmen beziehungsweise der Chef, wenn ich die Externenprüfung ablege?
Der Chef gewinnt einen motivierten und engagierten Mitarbeiter. Die Vermutung liegt nahe, dass die Externen selbst als Initiator und Motivator anzusehen sind. Das wissen die meisten Chefs zu
schätzen.
Imagegewinn für das Unternehmen, indem es die Qualifizierung der Arbeitnehmer/- innen fördert.
Geld- und Zeitersparnis für das Unternehmen, weil Nachqualifizierung weniger kostet, als der Aufwand für die Suche nach neuen Mitarbeitern.
Qualifizierte Mitarbeiter steigern die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
Verdiene ich mehr Geld, wenn ich die Externenprüfung bestehe?
Ein Fall aus der Praxis: Seit drei Jahren bin im Einzelhandel als Verkäufer tätig. Das ist mein erster Job. Vorher hatte ich keine Arbeitserfahrung und auch keine Ausbildung. Aus
diesem Grund wurde ich nach dem Mindesttarif laut Tarifvertrag eingestuft. Vor einer Woche habe ich über die Externenprüfung den staatlich anerkannten Berufsabschluss zum Einzelhandelskaufmann
erworben.
Kann ich die Einstufung in eine höhere Lohnstufe verlangen?
Wenn laut Tarifvertrag qualifizierte Arbeitnehmer, also Arbeitnehmer mit einem Berufsabschluss eine höhere Tarifeinstufung genießen, und das Unternehmen an den Tarifvertrag gebunden ist, muss der
Arbeitgeber das Gehalt anpassen. In den meisten Fällen springt eine ungelernte Kraft zwei bis drei Gehaltsstufen nach oben und verdient somit deutlich mehr Geld als eine
unqualifizierte Arbeitskraft.
Einzelheiten zu den branchenspezifischen Tarifverträgen erfährst Du bei der für deine Branche zuständigen Gewerkschaft.
Aber auch ohne Tarifvertrag kann sich ein Gespräch mit dem Arbeitgeber lohnen, ob nach bestandener Prüfung mehr Arbeitsentgelt zusteht, als einer ungelernten Kraft.
Wann finden die Prüfungen statt?
Die Abschlussprüfungen der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer finden in der Regel jeweils im Sommer und Winter statt - zwei Mal im Jahr.
Sommerprüfung:
Die schriftlichen Abschlussprüfungen finden zwischen den Monaten Mai und Juli statt.
Die praktischen Abschlussprüfungen finden zwischen den Monaten Juni und August statt.
Winterprüfung:
Die schriftlichen Abschlussprüfungen finden, je nach Ausbildungsberuf, in den Monaten November und Februar statt.
Die praktischen Abschlussprüfungen finden zwischen den Monaten Dezember und März statt.
Die Abschlussprüfungen der sogenannten “grünen Berufe” (Gartenbau, Land- und Tierwirtschaft) finden nur im Sommer statt.
Wann ist Anmeldeschluss zur Prüfung? Welche Fristen muss ich einhalten?
Die Unterlagen zur Überprüfung der Zulassungsvoraussetzungen sollten spätestens vier Wochen vor dem Anmeldeschluss der gewünschten Prüfung eingereicht werden.
Sommerprüfung spätestens der 31. Januar des Jahres, in dem die Prüfung stattfindet.
Winterprüfung spätestens der 31. Juli des Jahres, das der Prüfung voran geht.
Wie hoch ist die Prüfungsgebühr?
Die Kosten der Prüfung richten sich nach den gültigen Gebührenordnungen der jeweiligen Kammern.
Beispiel der Prüfungsgebühr zum Berufskraftfahrer
Gesamtprüfung: 190,00 Euro
Wiederholung der schriftlichen Prüfung: 72,00 Euro
Wiederholung der praktischen Prüfung: 112,00 Euro
Wie oft kann ich die Prüfung wiederholen?
Sowohl die schriftliche als auch die praktische Prüfung kann zwei Mal wiederholt werden.
Dies gilt jeweils für den angestrebten Beruf. Theoretisch können Externe, falls sie die Zulassungsvoraussetzungen für jeden, der über hundert staatlich anerkannten Berufe erfüllen, drei
schriftliche und drei praktische Prüfungen ablegen.
Wo kann ich die Prüfungsaufgaben der letzten Jahre bestellen?
Ich habe bereits einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf erworben. Kann ich die Externenprüfung in einem anderen Beruf ablegen und mich “doppelt qualifizieren“?
Selbstverständlich! Theoretisch kannst Du mit der Externenprüfung jeden staatlich anerkannten Beruf erwerben, falls Du die Zulassungsvoraussetzungen für den jeweiligen Beruf erfüllst.
Ich habe meine Ausbildung abgebrochen oder die Abschlussprüfung nicht bestanden. Können die Ausbildungszeiten für die Externenprüfung angerechnet werden?
Ausbildungszeiten können angerechnet werden, wenn Du die dazugehörigen Nachweise erringen kannst.
Kann eine höhere schulische Allgemeinbildung wie etwa die Fachoberschulreife für die Externenprüfung angerechnet werden?
Fachoberschulreife kann angerechnet werden. Auch ein fachliches Berufskolleg kann unter Umständen angerechnet werden. Hier entscheiden die Kammern im Einzelfall.
Ich habe mein Studium abgebrochen? Können Studienzeiten angerechnet werden?
Studienzeiten können angerechnet werden. Auch hier entscheiden die Kammern im Einzelfall.
Kann ich die Kosten der Externenprüfung von der Steuer absetzen?
Nach aktueller Steuerrechtslage kann jeder seine Ausbildungskosten von der Steuer absetzen. Das gilt auch für die Externenprüfung.
Das Steuerrecht ist komplex. Das Finanzamt unterscheidet in Erstausbildung, Weiterbildung, Werbungskosten oder Sonderausgaben.
Ein Beispiel:
Andreas hat nach jahrelanger Praxiserfahrung in einer Autowerkstatt die Externenprüfung zum Kfz-Mechaniker bestanden. Weil es sich um seine Erstausbildung handelt, darf er die Kosten
(Prüfungsgebühr, Prüfungsvorbereitung, Anfahrt zur Prüfung etc.) unbegrenzt als Werbungskosten von der Steuer absetzen. Dazu muss er in seiner Steuererklärung die Anlage N
ausfüllen.
Was ist, wenn ich nicht zur Prüfung zugelassen werde?
Hält die zuständige Kammer beziehungsweise der/die Prüfungsausschussvorsitzende die Zulassungsvoraussetzung für nicht gegeben, so entscheidet der gesamte Prüfungsausschuss.
Hält der gesamte Prüfungsausschuss die Zulassungsvoraussetzungen für nicht gegeben, kannst Du einen Widerspruch gegen die Entscheidung einlegen.
Alternativ kannst Du einen neuen Antrag auf die Externenprüfung in einem anderen oder ähnlichen Beruf stellen.
Möglicherweise fehlen ein paar Zeiten oder etwaige Qualifikationen, um zur Externenprüfung zugelassen zu werden. Möglicherweise lassen sich diese Mankos mit einem Weiterbildungskurs beheben.
Prüfungstipp
Wie für jede Prüfung ist eine gezielte Prüfungsvorbereitung die beste Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss.
Gerne möchte ich dir empfehlen, die Ausbildungsordnung für den angestrebten Beruf sorgfältig durchzulesen. In der Ausbildungsordnung für den angestrebten Beruf erfährst Du alles
über die praktischen und theoretischen Prüfungsanforderungen.
Deine nächsten Schritte …
Finde heraus, welche Kammer (Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer) für deine Region zuständig ist.
Stelle bei der Kammer einen Antrag auf Zulassung zur Prüfung für den angestrebten Ausbildungsberuf. Dazu benutzt Du entweder ein Antragsformular oder schreibst einen formlosen Brief.
Lege – soweit vorhanden – dem Antrag alle erforderlichen Unterlangen und Nachweise (Lebenslauf, Zertifikate, Zeugnisse, Arbeitsverträge etc.) bei.
Jetzt heißt es abwarten! Erfüllst Du die Zulassungsvoraussetzungen, wird dir die Kammer einen Prüfungstermin vorschlagen.
Bloggerkollege Alexander von Aktien-kaufen-für-Anfänger.de hat ein
Update seines zweiten E-Books „Die besten Finanzseiten und Finanzblogs“ zum kostenlosen Download bereitgestellt.
In seinem E-Book begibt sich Alex auf die Suche nach den seiner Meinung nach 62 besten Finanzseiten und Finanzblog im deutschsprachigen Internet.
Im ersten Teil des E-Books listet Alex die großen bekannten Finanzseiten auf. Die üblichen Verdächtigen: Börsenforen, Wirtschaftsblogs und große Finanzportale.
Der zweite Teil ist meiner Meinung nach der viel spannendere Teil. Hier stellt Alex empfehlenswerte Finanzblogs vor. Finanzblogs von engagierten Privatanlegern. Aber auch von
Finanzjournalisten, die sich breit gefächert zu den Themen Börse und Geldanlage äußern.
Die Palette reicht von Seiten über allgemeine Geldthemen. Bis zu Finanzblogs, welche Nischen besetzt haben. Spezialisten für Dividendeneinnahmen, Value Investing oder den langfristigen
Vermögensaufbau mit ETFs.
Das E-Book bekommst Du, wenn Du dich in seinem Newsletter anmeldest. Für die Anmeldung ist lediglich eine gültige E-Mail-Adresse nötig. Der Newsletter ist kostenlos und jederzeit kündbar.
Es bleibt zu sagen: Viel Spaß beim Lesen und beim Durchstöbern der vielen verschiedenen Finanzseiten und Finanzblogs. Direkt zum E-Book.
Peter Ranning hat das geschafft, woran ich noch ein Weilchen arbeiten muss.
Er hat die finanzielle Freiheit bereits erreicht! Er ist Privatier und finanziell so gut gestellt, dass er nicht darauf angewiesen ist, zur Deckung seiner materiellen Bedürfnisse einer
Erwerbstätigkeit nachzugehen.
Mit 56 Jahren - etwas mehr als 10 Jahre vor dem offiziellen Rentenbeginn – ist er in den freiwilligen Ruhestand gegangen.
Wie er das ohne große Reichtümer als Angestellter und nach Tarif bezahlt erreicht hat, darüber berichtet er regelmäßig in seinem Blog Der-Privatier.com. Sein ganzes Wissen und seine Erfahrungen teilt er dazu mit seinem Buch „Gedanken eines Privatiers“.
Ich bin froh, einen Mann vom Fach zu interviewen, der von der Realität und keiner Fiktion berichtet.
Du bist mit 56 Jahren in den freiwilligen Ruhestand
gegangen. War es schon immer dein Traum „vorzeitig
in Vollzeit“ das zu tun, was Du wirklich möchtest?
Ja, das war tatsächlich schon immer mein Traum! Auch wenn es sich vielleicht merkwürdig anhört, aber ich hatte schon als Student mit 24 Jahren den Wunsch, mit 30 Jahren genug Geld verdient zu
haben, um dann nicht mehr arbeiten zu müssen. Mit Betonung auf "müssen", denn die Arbeit an sich war nie das Problem, aber der Zwang hat mich schon immer gestört.
Allerdings hatte ich damals überhaupt keinen Plan, ob und wie ich das realisieren könnte und so hat sich die Realisierung des Wunsches immer weiter nach hinten verschoben.
Wann und warum hast Du dich endgültig entschlossen diesen
Schritt zu gehen?
Den endgültigen Ausschlag (sozusagen das Tüpfelchen auf dem i) hat das Angebot meines letzten Arbeitgebers gegeben, der mir angeboten hat, das Unternehmen gegen Zahlung einer Abfindung zu
verlassen. Es war wohl für beide ein glückliches Zusammentreffen von gemeinsamen Interessen und so habe ich nicht lange nachdenken müssen.
Der Spatenstich ist ein feststehender Ausdruck für den
Beginn der Arbeiten auf einer Baustelle. Welcher war dein (erster) Spatenstich
auf dem Weg zum Privatier?
Naja - vor dem Spatenstich sollte ja erst einmal eine gründliche Planung oder Vorbereitung stattfinden. Wenn auch bei mir nicht wirklich alles bis ins Detail geplant war, so würde ich aber als
ersten Schritt auf dem Weg zum Privatier meinen ersten
Aktien-Kauf bezeichnen.
Dieser Schritt liegt zwar schon ziemlich lange zurück, aber ohne diesen Schritt wäre das ganze Projekt nichts geworden. Da bin ich mir ganz sicher.
Was sollte ich deiner Meinung nach als erstes tun? Welches
Fundament sollte ich legen, wenn ich beschließe das Ziel „Privatier“ in Angriff zu nehmen?
Das Stichwort lautet ganz klar: "Investieren!" Und zwar, so viel wie möglich.
Kein Geld für unnützen Konsum und Luxus ausgeben. Die Freude daran ist schneller vorbei, als man sich umgucken kann.
Wie und wo man investiert, ist immer auch ein wenig Geschmacksache und von den eigenen Fähigkeiten und Interessen abhängig. Der eine wird erfolgreich mit Immobilien, der andere mit Aktien und
anderen Wertpapieren.
Du musstest auf dem Weg zum Privatier sicherlich einige
Hürden (Krankenversicherung etc.) überwinden. Was war das mit Abstand mühevollste
Unterfangen?
Es ist eher die Vielzahl der Hürden. Jede für sich ist kein Problem.
Aber es stürzen plötzlich so viele Fragen auf einen ein (Finanzamt und Steuern, Kranken- und Pflegeversicherung, Gesetzliche und private Rentenversicherung, Riester, Rürup, Arbeitsamt,
Nebenberufliche Selbständigkeit, Freiwillige Einzahlungen, Vorzeitige Abschläge, Hinzuverdienste, Maximale und Minimale Grenzwerte, Strategien zur Sicherung von Kapital und Einkünften, usw.),
dass einem irgendwann nur noch der Kopf raucht.
Und das Schlimmste: Alles hängt irgendwie zusammen und voneinander ab ...
Du schreibst in deinem Blog, dass Du mit deinem Beruf keine
großen Reichtümer erwirtschaften könntest und hast dich somit direkt vom Beginn
deiner Berufslaufbahn an für Aktien und die Börse im Allgemeinen interessiert. Seit
wann beschäftigst Du dich intensiv mit dem Kapitalmarkt?
Eigentlich habe ich (im Vergleich zu manch einem anderen Blogger) recht spät angefangen. Nämlich erst nachdem ich das erste Geld verdient habe. Ich denke, das muss so im Alter von ca. 26 Jahren
gewesen sein. Damals habe ich meine erste Aktie gekauft - und es nie wieder aufgehört.
Aber mein Interesse immer weiter ausgeweitet. Das gilt sowohl regional (begonnen zu 100% in USA), als auch was die Art der Wertpapiere angeht: Angefangen von Optionsscheinen auf steigende und
fallende Kurse, auf Aktien, auf Indizes, auf Devisen. Optionen als Käufer und Verkäufer. Zertifikate in all ihren bunten Farben. Beteiligungen an Anlage-Objekten wie Windparks und Immobilien.
Fonds und ETFs.
Und ganz zum Schluss dann auch Anleihen.
Wie hast Du dir die erforderlichen Einnahmen (passives
Einkommen) für das tägliche Leben eines Privatiers geschaffen?
Mein passives Einkommen kommt fast ausschließlich aus Kapitalerträgen.
Zur der Zeit, wo ich noch als Angestellter gearbeitet habe, haben mich die laufenden Erträge wie Zinsen und Dividenden überhaupt nicht interessiert. Damals galt mein einziges Interesse den
Kurssteigerungen. Kurse können schnell "mal eben" um 20%-30% steigen, oder auch 50%, oder 100%. Da fällt eine Dividende von 3% oder 4% gar nicht auf.
Heute ist das anders! Heute ist mein Depot weitgehend so ausgerichtet, dass ich von den laufenden Erträgen leben kann. Und das sind in erster Linie eben Zinsen und Dividenden.
Nebenher "spiele" ich aber noch ein wenig mit jeweils aktuellen Ideen. Das kann ich nicht so ganz bleiben lassen.
Hast Du mit Wertpapieren gehandelt, um dein Vermögen zu
erhöhen? Wenn ja, wie hoch war der höchste Gewinn und in welchem Zeitraum?
Ja - eigentlich ist mein ganzes Vermögen ausschließlich durch den Handel mit Wertpapieren entstanden.
Die Frage nach dem höchsten Gewinn ist schwierig. Eine spektakuläre Zahl ist mir noch in Erinnerung: Das waren 1000% Gewinn mit dem Kauf/Verkauf eines Optionsscheins. Habe
ich auf meinem Blog dokumentiert.
Leider habe ich die 1000% nur noch für einen Teil der ursprünglichen Menge kassieren können, da ich immer wieder schon vorher ein paar Teilverkäufe (bei 100%, bei 200%, etc.) realisiert habe.
Noch spektakulärer habe ich allerdings damals den Verkauf von
Optionen empfunden (auch im Blog beschrieben). Hier erzielt man Erträge, ohne überhaupt etwas einzusetzen. Quasi aus dem Nichts. Das kann man in Prozent gar nicht ausdrücken. Das finde ich
heute noch immer faszinierend!
Gab es Verluste?
Ja - und nicht zu knapp! Ich habe oft auf die Trendwende von bekannten (und auch weniger bekannten) Unternehmen gesetzt. Das hat oft geklappt, mit satten Kursgewinnen. Und das hat auch oft nicht
geklappt. Mit ebenso spektakulären Verlusten. Die Reihe von Total-Ausfällen ist lang.
Während meine Zeit als Angestellter hat es Jahre gegeben, in denen habe ich an der Börse Netto mehr Geld verdient, als in meinem Beruf. Und es hat Jahre gegeben, in denen bin ich nur für die
Verluste an der Börse arbeiten gegangen.
Ich hoffe, dass ich die letztere Phase überwunden habe ...
Aus der Sicht eines Privatiers: Welche Investmentstrategie
würdest Du empfehlen?
Oh - das wird eine lange Antwort. Oder ich mache ganz kurz, ohne weitere Erläuterungen:
Ich verfolge eine Mischung als vielen Elementen. Da sind sowohl Anleihen, als auch Dividenden- und Value-Aktien dabei. Jeweils als Einzelwerte, aber auch als Fonds und ETFs. Abgerundet mit
Crowdinvesting und Optionen.
Empfehlungen gebe ich ohnehin nicht so gerne. Ich denke, ein Investment muss sowohl auf die jeweilige persönliche und finanzielle Situation angepasst sein, als auch zu dem Menschen passen, der
dieses umsetzen will/muss.
Ein allgemeines Rezept wird es da nicht geben.
Für das Investieren braucht man überschüssiges Geld. Welche
Sparstrategie hat sich bei dir bewährt?
Ich fürchte, wie schon bei Frage zur Investmentstrategie muss ich auch bei Sparstrategie ein wenig enttäuschen. Ich habe nämlich eigentlich gar keine gehabt.
Ich habe mir allerdings schon als Kind und Jugendlicher nie etwas aus Luxus oder Status-Symbolen gemacht. Vielleicht auch schon deshalb, weil ich mir "so etwas" nicht leisten konnte.
Später wollte ich einfach nicht mehr.
Das heißt aber nicht, dass ich auf alles verzichtet hätte. Meine Frau und ich haben seit meinem 29. Lebensjahr immer ein eigenes Haus gehabt. Haben immer zwei Autos gefahren (jetzt nicht mehr),
sind oft in Urlaub gefahren (nicht jedes Jahr). Es hat einfach an nichts gefehlt. Aber bewusst gespart oder auf irgendwas verzichtet, habe ich nie.
Ich denke, dass die Wertpapier-Investments schon über die ganzen Jahre hinweg immer auch einen Teil dazu beigetragen haben, dass immer etwas übrig geblieben ist.
Kann jeder die finanzielle Freiheit erreichen? Welche
Voraussetzungen oder Geisteshaltung begünstigen aus deiner Sicht das
Fortkommen?
Ich glaube nicht, dass es "jeder" schaffen kann. Ich habe schon eine Menge Glück und gute Voraussetzungen gehabt. Und das hat einfach nicht jeder.
Andererseits habe ich aber auch nicht wirklich zielgerichtet, frühzeitig und intensiv auf ein Ziel wie die finanzielle Freiheit hingearbeitet. Ich denke, wer frühzeitig beginnt und konsequent und
zielstrebig ist, kann auch einen Teil an nicht ganz so guten Voraussetzungen und Glück durch eigene Energie ausgleichen.
Ich bin mir sicher, wenn ich mehr Energie in mein Vorhaben gesteckt hätte, wäre ich deutlich eher ans Ziel gekommen.
Ach ja, die Geisteshaltung war ja noch gefragt ...
Ich denke einmal, wer sich nicht einem Konsumzwang unterwirft, der sich darin äußert, immer das neueste Handy und Tablet haben zu müssen, das noch größere SUV zu fahren als der Nachbar, noch
öfter und weiter weg in das noch teurere Hotel in den Urlaub zu fahren als alle Freunde und alle fünf Jahre die aktuelle Küche und die ach so tollen Bad-Installationen haben zu müssen, der ist
schon auf dem richtigen Weg.
Das sind alles nur "Dinge". Teuer Mumpitz.
Nichts ist so wertvoll, wie Zeit! Und zwar die eigene Lebenszeit. Und sie läuft immer schneller ab, als es einem lieb ist. Und darum sollte man sie nicht vergeuden. Nicht mit Dingen und nicht mit
sinnlosen Beschäftigungen.
Man lernt ja bekanntlich nie aus. In welchem Bereich
(Finanzen) möchtest Du dich gerne weiterentwickeln?
Ich habe vor ca. einem Jahr wieder angefangen, mich mit Optionen zu befassen. Die Theorien und Strategien sind mir schon seit vielen Jahren bekannt. Auch erste praktische Erfahrungen habe ich
schon vor 30 Jahren gesammelt.
Für mich ist das immer noch (oder wieder) ein faszinierendes Thema, in dem ich noch einiges lernen kann.
Welchen nachhaltigen Finanztipp würdest Du den Leserinnen
und Lesern der MoosParade empfehlen?
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole:
Einen Lebensstil wählen, der nicht Konsumorientiert ist. Frühzeitig beginnen, jeden Euro, der irgendwie übrig ist, zu investieren. Sich mit den eigenen Finanzen auseinandersetzen. Lernen. Das
gilt für alle Bereiche, bei denen Geld im Spiel ist: Konten, Depots, Wert-Papiere, Versicherungen, Rente, Steuern, Immobilien, Kredite - Alles!
Nicht auf andere vertrauen. Selbst ist der Mann (und die Frau).
Du kennst doch sicherlich eine Börsenweisheit, die
höchstwahrscheinlich auch noch in hundert Jahren gilt?
Altmeister Kostolany wurde einmal gefragt, wie sich die Börse seiner Meinung nach in den folgenden Monaten entwickeln würde.
Mit einem verschmitzten Lächeln hat er geantwortet:
"Da bin ich mir ganz sicher: Sie wird steigen! .... oder fallen ... oder sich nicht bewegen ..."
Ich glaube, dieser Weisheit kann ich mich anschließen und sie wird auch in hundert Jahren noch Gültigkeit haben.
Welche drei deiner Artikel waren 2016 die am Meisten
gelesenen Artikel?
Die Themen, die sich mit dem Ausstieg aus dem Beruf und den direkten Folgen und Auswirkungen befassen, sind seit langem die am meisten gelesenen Beiträge:
Welche Projekte planst Du für Der-Privatier.com noch so?
Um ganz ehrlich zu sein: Ich habe keinen Plan!
Meine Geschichte über den Weg zum Privatier (die ich ja weitgehend im Rückblick erzählt habe), ist so gut wie beendet. Natürlich reicht sie auch in die Gegenwart hinein und so habe ich in letzter
Zeit auch verstärkt über aktuelle Geschehnisse berichtet. Das werde ich sicher auch weiterhin machen, aber ich denke, es wird in der Summe etwas ruhiger werden.
Du hast dein ganzes Wissen und deine Erfahrung in einem Buch
niedergeschrieben. Worum geht es in „Gedanken
eines Privatiers“?
Die "Gedanken eines Privatiers" habe ich aufgeschrieben, um allen, die ihren
Job vorzeitig aufgeben wollen (oder müssen!!), eine Hilfestellung bei den vielfältigen Fragen zu geben, die bei einer solchen Entscheidung auf einen zu kommen.
Dabei ist es kein allzu trockenes Fachbuch geworden, dass nur Paragraphen und Verordnungen auflistet, sondern es ist eine locker erzählte Geschichte meiner eigenen Gedanken und Erfahrungen.
Deshalb kann das Buch auch nicht alle denkbaren Fälle abdecken - es ist mehr als Anregung zu sehen, sich selber mit den eigenen Plänen auseinander zu setzen und hier und da vielleicht einmal eine
interessante Idee für sich selber zu entdecken.
Ich habe bisher viele begeisterte Rückmeldungen von Lesern bekommen, die das Buch innerhalb von ein oder zwei Tagen verschlungen haben und die bestätigt haben, dass dies genau die Informationen
waren, die sie bis dahin nirgendwo finden konnten.
Aber ich will auch niemand enttäuschen und darum will ich noch anfügen:
Es geht (fast) ausschließlich um finanzielle Fragen und
Die verschiedenen Varianten des Buches (Soft-, Hardcover oder E-Book) richten sich an Leser, die lieber in einem Buch lesen, als sich in einem Blog von Beitrag zu Beitrag zu hangeln. Vom
Inhalt her sind aber alle Angebote weitgehend identisch.
Sildenafil ist ein Arzneistoff aus einer Gruppe gefäßerweiternder Substanzen.
Besser bekannt ist dieser Wirkstoff in Form einer Pille namens Viagra, welche 1998 von dem US-amerikanischen Unternehmen Pfizer am Markt erschien.
In den USA ist damals eine beispiellose Manie um Viagra ausgebrochen. Auch in Deutschland war bereits vor der Zulassung durch die Berliner Aufsichtsbehörde eine mediale Welle ausgebrochen. Die
unscheinbare verschreibungspflichtige blaue Pille war ein beherrschendes Thema in den Nachrichten.
Kaum fand das Lifestyle-Medikament Viagra den Weg in die Schlafzimmer der Verbraucher, verzeichnete die Aktie des Konzerns Pfizer einen plötzlichen Anstieg. Der "Lümmel-Aufrichter"
befriedigte scheinbar sowohl die Konsumenten als auch die Aktionäre.
Obwohl Pfizer bereits 1849 gegründet wurde, war der Konzern in der öffentlichen Wahrnehmung bis zu dieser "Zauberstab-Revolution" gänzlich unbekannt.
Die meisten von uns hatten damals die Aktie nicht im Bestand. Es war die Sensationsgeschichte, die etliche Investoren (auch Playboy-Gründer Hugh Hefner, nachdem er die Pille nach eigener Aussage
selbst erfolgreich getestet hatte) zum Kauf der Pfizer Aktie verleitet hat.
Ich kann dir etliche Gründe nennen, die für ein Investment in einzelne Pharmaunternehmen sprechen
Ein Grund ist: Benjamin Franklin hat es wie ich finde treffend in einem Zitat formuliert "Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod (und den Steuern)". Vor dem Tod
müssen wir nicht nur Steuern zahlen, auch reichlich weitere Hürden überwinden.
Nein, ich meine nicht die beruflichen Herausforderungen.
Nein, auch meine ich nicht die partnerschaftlichen Streitigkeiten.
Es sind Krankheiten.
Im 14. Jahrhundert war es die Pest, die letztendlich zum schwarzen Tod führte.
Heute haben wir Fieber, Pickel, Karies, Grippe, Durchfall, Husten, Schnupfen und Syphilis.
Bakterien, Parasiten und Viren begleiten uns das ganze Leben. Am Ende wollen wir nur eins - den Tod hinausschieben.
Gesundheit kostet Medikamente, Instrumente und Know-how. Dafür bezahlen wir nur zu gerne eine Menge Geld an Pfizer, Novartis, Sanofi und Co., solange sie uns vor dem Sensenmann
bewahren.
Ich kann dir jedoch auch etliche Gründe nennen, warum ein
Investment in einzelne Pharmaunternehmen Anlegern Bauchschmerzen
bereitet
Neue Medikamente brauchen Jahrzehnte und kosten hunderte von Millionen Euro, bis sie marktreif sind. Eine hundertprozentige Garantie, dass der neue Wirkstoff oder das neue Verfahren entsprechend
wirken, gibt es nicht. Im Extremfall waren all die Investitionen umsonst. Patente verfallen. Zulassungen müssen erneuert werden.
Eine Garantie für die nächste Antibaby- oder Phallus-Revolution kann kein Pharmakonzern geben. Trotz der ertragreichen Stories einzelner Konzerne ist gerade bei Pharmatiteln Diversifikation
(Risikostreuung) wichtig.
Pharma-ETFs mit solider Rendite als sinnvolle Ergänzung für das ETF-Depot
Pharma-ETFs mindern das Risiko eines Einzelinvestments.
Pharma-ETFs bilden die Kursentwicklung eines "Pharma-Index" möglichst genau ab.
Pharma-ETFs enthalten mehrere Pharmaaktien, die im jeweiligen Index vertreten sind und werden je nach Index jährlich oder mehrmals im Jahr prozentual innerhalb eines ETFs neu gewichtet, was
gegenüber einzelnen Investments Zeit und Kosten spart.
Pharma-ETFs können daher eine sinnvolle Ergänzung für das ETF-Depot sein.
Insgesamt sind ETFs:
Liquide Anlagen und eignen sich für Anleger, die die langfristige durchschnittliche Entwicklung eines Index mitnehmen möchten,
Ohne die Kosten mehrerer Einzelinvestments zu haben,
Dazu das Risiko eines Einzelinvestments einschränken möchten.
Drei ausschüttende Pharma-ETFs
iShares STOXX Europe 600 Health Care UCITS ETF (DE)
Strategie: Der iShares STOXX Europe 600 Health Care (DE) ist ein börsengehandelter Indexfonds (Exchange Traded Fund, ETF), der möglichst genau die Wertentwicklung vom STOXX
Europe 600 Health Care Index abbildet.
Der ETF investiert direkt in die im Index enthaltenen Wertpapiere. Der Index bietet Zugang zum europäischen Gesundheitssektor.
Strategie: Der iShares Global Healthcare ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds (Exchange Traded Fund, ETF), der möglichst genau die Wertentwicklung vom S&P Global 1200
Helathcare Index™ abbildet. Der ETF investiert direkt in die im Index enthaltenen Wertpapiere. Der Index setzt sich aus globalen Aktien im Gesundheitswesen zusammen.
Strategie: Der Market Vectors Pharmaceutical ETF (PPH) ist ein replizierender ETF, der den US-Listed Pharmaceutical 25 Index abbildet. Dieser zugrundeliegende Index bildet die
Wertentwicklung der 25 größten Pharmaunternehmen in den Vereinigten Staaten auf. Die Gewichtung erfolgt nach der Marktkapitalisierung.
Anmerkung: Nach meiner Recherche habe ich keinen thesaurierenden Pharma-ETF gefunden, welcher den Kriterien meines Börsenseminars entspricht. Alle von mir gesichteten thesaurierenden ETFs haben entweder ihr Domizil im Ausland, bilden synthetisch ab, haben kein akzeptables
Fondsvolumen oder haben meiner persönlichen Meinung nach eine zu hohe Gesamtkostenquote (TER).
Fazit
Bei der langfristigen Geldanlage am Kapitalmarkt gibt es ein paar Grundzutaten auf die es wirklich ankommt:
Der Diversifikation in deinem Portfolio sollten Pharma-Aktien beziehungsweise ein Pharma-ETF keinen Abbruch tun.
Haftungsausschluss - Angaben gemäß §34b WpHG
Aktuelle Einschätzungen von MoosParade. Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen, damit sind Verluste möglich. Die führende
Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen dar. Die angebotenen Inhalte
dienen lediglich zu Informationszwecken. Weiter kann auch trotz gewissenhafter Recherche keine Haftung für die Richtigkeit der veröffentlichten Informationen übernommen werden. Es wird außerdem
darauf hingewiesen, dass mögliche Interessenkonflikte bestehen, da der Betreiber dieser Website mit einigen der besprochenen Wertpapiere selbst handelt.
Leser M. fragt: "Hallo Dimi, kürzlich habe ich über die Suchmaschine deinen Artikel zum
Wertpapiersparplan entdeckt. Nach reichlich Überlegen und des Hin und Her recherchierens habe ich schließlich einen Wertpapiersparplan bei meinem Depotanbieter eingerichtet.
Ich will 30 Jahre sparen. Deshalb habe ich den Wertpapiersparplan für 30 Jahre angelegt.
Ich habe bereits ein Depot mit Aktien. Ich weiß, wie es sich anfühlt regelmäßig eine Dividende zu erhalten. Deswegen möchte ich jetzt zusätzlich mit monatlichen Raten eine zusätzliche
Einnahmequelle aufbauen. Aus diesem Grund habe ich ausschüttende ETFs gewählt, die ich monatlich besparen
möchte."
Wie findest Du die Zusammensetzung der ETFs in meinem Wertpapiersparplan?
Strategie: Der ETF bildet den S&P 500-Index nach. Hierzu investiert das Fondsmanagement in die entsprechenden Aktien führender US-amerikanischer Gesellschaften. Die
Zusammensetzung des ETFs wird quartalsweise überprüft und eventuellen Änderungen im Index angepasst.
Strategie: Der ETF strebt die Nachbildung der Wertentwicklung des Dow Jones STOXX (R) Global Select Dividend 100 Index an. Der Index besteht aus hundert Aktien mit führenden
Dividendenrenditen, die unter Unternehmen aus Europa, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum ausgewählt wurden.
Strategie: Der ETF strebt an, soweit dies möglich und machbar ist, in den Aktienwerten (z. B. Anteilen) anzulegen, aus denen sich der Referenzindex zusammensetzt.
Strategie: Das Anlageziel ist es, den Anlegern unter Berücksichtigung sowohl der Kapitalrenditen als auch der Ertragsrenditen eine Gesamtrendite zu bieten, welche die Rendite
börsennotierter europäischer Immobilienwerte ohne Großbritannien widerspiegelt. Bietet Zugang zu Immobilienwerten in zehn europäischen Ländern.
die 500 der größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen (S&P 500 Index),
die renditestärksten Titel aus Nord- und Südamerika, Europa und Asien / Pazifik (Dow Jones STOXX (R) Global Select Dividend 100 Index),
838 Aktien aus 23 Schwellenländern (MSCI Emerging Markets Index) und
für Immobilienwerte in zehn europäischen Ländern (EPRA/NAREIT Europe Ex UK Dividend+ Index)
entschieden.
Insgesamt eine vielfältige Indexzusammenstellung, wie ich finde.
Allerdings ist mit dieser Indexzusammenstellung das "Risiko höher bewertet", wobei Risiko nicht mit Risiko im eigentlichen Sinne gleichzusetzen ist. Der Begriff "Risiko" beschreibt mathematisch
das Ausmaß der Wertschwankungen (Lies mich) eines Investments.
Am Ende der dreißig Jahre ist allein die Summe entscheidend, die dem Kontoauszug zu entnehmen ist. Das Rauschen dazwischen, eben die Wertschwankung, ist nichts anderes als ein Nebengeräusch,
welches wir ausblenden können.
Ausblenden können in der Theorie.
In der Praxis nur mit Mühe dazu imstande sind.
Warum?
Weil wir kein Robocop sind.
Auch nicht der Terminator.
Weil wir emotionsgeladene Lebewesen aus Fleisch und Blut sind, die insbesondere in prikären Tohuwabohus irrational handeln können. Gerade wenn es die eigene Knete betrifft.
Um dieses "höher bewertete Risiko" zu verwässern, die Wertschwankung und die damit möglicherweise verbundenen dummen Taten zu zügeln, nichts zu tun wenn es hart auf hart kommt, könntest Du
darüber nachgrübeln, gegebenenfalls einen ETF mit zu besparen, welcher einen Anleihen-Index abbildet.
In einen fundiert diversifizierten und langfristig angelegten Wertpapiersparplan gehören auch Anleihen. Prozentual nach deinem persönlichen Risikoprofil. Mindestens jedoch zehn Prozent, um das
"höher bewertete Risiko" nach Terminator-Style zu liquidieren. Oder nach Robocop-Art die (Kurs)Gewalt wegradieren.
Anmerkung: Ich beziehe mich auf die Portfoliotheorie nach Markowitz.
Ziel ist es nach Markowitz: Ein effizientes Portfolio (in diesem Fall Wertpapiersparplan) aus risikolosem und riskantem Wertpapier zu erstellen, welches die Präferenzen des Anlegers bezüglich des
Risikos und des Ertrags sowie die Liquidität berücksichtigt.
Die Gesamtkostenquote (TER) der ETFs
Drei ETFs kosten 0,40 Prozent - 0,48 Prozent pro Jahr.
Ein ETF kostet 0,75 Prozent pro Jahr.
Dagobert Duck würde seinen Finanzberater höchstwahrscheinlich folgendes Fragen: "Gibt es einen Ausgabeaufschlag? Wie hoch ist die Gesamtkostenquote (TER)?"
Einzig richtige Antwort des Beraters um seinen Job bei der reichsten Ente der Welt behalten zu dürfen: "Kein Ausgabeaufschlag, Herr Duck. TER bei 0,15% - 0,90% (mehr oder weniger)."
In meinem Börsenseminar empfehle ich ETFs ins Depot zu holen, die nicht mehr als ein halbes Prozent kosten. Aber auch hier berufe ich mich
lediglich auf Informationen, die sich in der Vergangenheit bei der langfristigen Geldanlage am Kapitalmarkt bewährt haben.
Das Fondsvermögen aller vier ETFs ist überaus hoch.
Überaus hoch bedeutet: Fondsvermögen entweder knapp weniger und weit mehr als eine Milliarde Euro und US-Dollar.
Hohes Fondsvermögen spricht für ETFs, weil diese ETFs eine gewisse Marktmacht haben (Lies mich).
Die Nachbildung der ETFs
Alle vier ETFs bilden physisch-replizierend nach.
Physisch-replizierend bedeutet: Hier werden die Wertpapiere, die in einem Index enthalten sind, tatsächlich von dem Emittenten (ETF-Anbieter) gekauft.
Die Wertpapiere werden nicht, wie es bei synthetisch-replizierenden ETFs (Swappern) der Fall ist, über ein Gegengeschäft (kompliziertes Tauschgeschäft) erworben. Lediglich wird hier die Zusage
gemacht, dass der ETF sich genauso entwickelt wie der Index.
Richtig und wichtig ist: Vermögen im Wertpapiersparplan auf verschiedene Hauptwährungen (US-Dollar, Euro, britisches Pfund, japanischer Yen und Schweizer Franken) zu verteilen.
Damit werden Währungsrisiken reduziert und die Ertragschancen gleichzeitig gewahrt.
Verschiedene Emittenten (ETF-Anbieter)
Dass in physisch-replizierende ETFs investierte Kapital gilt als Sondervermögen. Das Sondervermögen eines physisch-replizierenden ETFs ist vom Vermögen des Emittenten getrennt und bleibt bei
Insolvenz des Emittenten erhalten.
Bei synthetisch-replizierenden ETFs (Swappern) gibt es ein Gegenparteirisiko. Zwar wird dieses Risiko von vielen Experten als nicht zu hoch eingeschätzt und doch bergen Swapper ein gewisses
Risiko.
Besser: Kostengünstige replizierende ETFs von etwaigen Anbietern in den Wertpapiersparplan.
ETF-Anbieter und ETFs gibt es zu Genüge.
ETF-Anbieter:
BlackrockAssetManagement (iShares)
Die BlackRock, Inc. ist der weltgrößte Vermögensverwalter. Das international tätige US-amerikanische Finanzunternehmen hat seinen Hauptsitz in New York City und ist vor allem in
Vermögens- und Risiko-Verwaltung tätig. Über 150 ETFs im Sortiment. (http://www.ishares.de/)
Amundi ETF
Tochterunternehmen der französischen Großbanken Credit Agricolé und Société Générale. (http://www.amundietf.com/etf_prehome_ge)
DB X-Trackers
Mehr als 100 ETFs im Sortiment. Viele exotische Produkte. (http://www.dbxtrackers.com/)
Comstage
ETFs der Commerzbank. (http://www.comstage.de/)
BNP Asset Management
Tochterunternehmen der französischen Großbank BNP Paribas. (http://allcountry.easyetf.com/portal/ep/home.do)
ETFlab Investment
Ein Tochterunternehmen der Dekabank. (http://www.etflab.de/)
ETF Securities
ETF Securities ist eine in London ansässige Investmentfirma, die sich auf spezielle Segmente konzentriert. (http://www.etfsecurities.com/)
Invesco Powershares
Invesco Powershares ist eine Investmentfirma in der Nähe von Chicago, die ETFs verwaltet. Eher ein kleinerer Anbieter für ETFs. (http://www.powershares.net/)
Lyxor International
Lyxor Asset Management ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der französischen Großbank Société Générale und mit ca. 87 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen eine der größten
Anlagegesellschaften Europas. (http://www.lyxoretf.de/)
Source Markets
Ein kleiner ETF-Anbieter, der einige der wichtigsten Aktienindizes abdeckt. (http://www.source.info/)
UBS Exchange Traded Funds
Dieser ETF-Anbieter gehört zur Schweizer Großbank UBS. (http://www.ubs.com/etf)
Fazit
Ein Patentrezept für den Wertpapiersparplan gibt es nicht. Dafür sind wir zu unterschiedlich. Es gibt ein paar Grundzutaten, auf die es wirklich ankommt.
Es sind vor allem die drei Grundregeln:
Kosten sparen (angemessene Gebühren, geringe Gesamtkostenquote, kein Ausgabeaufschlag etc.),
Langfristig handeln (Die Gewinnwahrscheinlichkeit an der Börse nimmt mit der Länge des Anlagehorizontes zu. Das Verlustrisiko nimmt dagegen rapide ab.),
Diversifizieren (Neben dem Zeitfaktor beeinflusst auch die Risikostreuung die Gewinnwahrscheinlichkeit an der Börse.).
Haftungsausschluss - Angaben gemäß §34b WpHG
Aktuelle Einschätzungen von MoosParade. Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen, damit sind Verluste möglich. Die führende
Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen dar. Die angebotenen Inhalte
dienen lediglich zu Informationszwecken. Weiter kann auch trotz gewissenhafter Recherche keine Haftung für die Richtigkeit der veröffentlichten Informationen übernommen werden. Es wird außerdem
darauf hingewiesen, dass mögliche Interessenkonflikte bestehen, da der Betreiber dieser Website mit einigen der besprochenen Wertpapiere selbst handelt.
Mit einem Wertpapiersparplan kannst Du Wertpapiere mit wenig Kapital ansparen.
Mit geringen monatlichen Sparraten und in kleinen Schritten kannst Du über die Jahre und Jahrzehnte ein stattliches Vermögen aufbauen.
Dass überaus flexibel, zu günstigen Konditionen und langfristig mit besten Rendite-Chancen.
Bereits ab 25 Euro im Monat bieten gängige Anbieter Wertpapiersparpläne an.
Bei einem Wertpapiersparplan gibt es ein paar Grundzutaten, auf die es wirklich ankommt:
Langfristig handeln
(Die Gewinnwahrscheinlichkeit an der Börse nimmt mit der Länge des Anlagehorizontes zu. Das Verlustrisiko nimmt rapide ab.)
Kosten sparen
(angemessene Gebühren, geringe Gesamtkostenquote, kein Ausgabeaufschlag etc.)
Risiko streuen – Diversifikation
(Neben dem Zeitfaktor beeinflusst die Risikostreuung die Gewinnwahrscheinlichkeit an der Börse.)
Im Detail bedeutet das:
Den Wertpapiersparplan solltest Du im besten Fall für mehrere Jahrzehnte angelegen. Der Zinseszins kann sich voll entfalten.
Der Wertpapiersparplan muss wenig kosten, damit Du mit deiner Sparrate mehr Anteile erwerben kannst und die Rendite bei dir verbleibt.
Den Wertpapiersparplan solltest Du breit aufstellen, damit eine optimale Risikostreuung gewährleistet ist. Die Vergangenheit zeigt, dass ein breit aufgestelltes Portfolio langfristig allen
anderen Anlagestrategien überlegen war.
In diesem ultimativen Artikel zeige ich dir nach dem Frage-Antwort-Prinzip:
Was ist ein Wertpapiersparplan?
Warum solltest Du das Wertpapiersparen bei deinem Vermögensaufbau berücksichtigen?
Welchen Anbieter solltest Du wählen?
Welche Wertpapiere solltest Du wählen, um eine spürbare Rendite zu erzielen?
Wieviel Rendite ist mit einem Wertpapiersparplan drin?
Wie handelst Du das Risiko im Wertpapiersparplan?
Was kostet ein Wertpapiersparplan?
Was solltest Du beachten, damit ein Wertpapiersparplan minimale Kosten verursacht?
Weil dieser Artikel recht üppig ist, habe ich alle Informationen in einem praktischen Handbuch und als Kindle-eBook zusammengefasst.
Das Handbuch der Wertpapier-Sparpläne - Wie Du mit wenig Geld Vermögen bildest und bei beherschbarem Risiko langfristig die besten Rendite-Chancen wahrnimmst (E-Book)
Das E-Book (PDF-Datei) kannst Du direkt hier bei MoosParade erwerben.
E-Book sofort lieferbar (innerhalb fünf Stunden an die angegebene eMail-Adresse)
Inhaltsverzeichnis:
Was ist ein Wertpapiersparplan?
Wie funktioniert ein Wertpapiersparplan?
Was sind die großen Vorteile eines Wertpapiersparplanes?
Was sind die Nachteile eines Wertpapiersparplanes?
Welche Produkte kann ich mit einem Wertpapiersparplan kaufen?
Welche Chancen und Risiken bergen die einzelnen Produkte?
Wie soll ich das Geld im Wertpapiersparplan anlegen? Fokussiert in einzelne Werte (Aktien) oder in verschiedene Mischwerte (Fonds, ETFs)?
Welche Anlagemöglichkeit soll ich wählen, wenn ich Wert auf regelmäßige Ausschüttungen lege?
Welche Anlagemöglichkeit soll ich wählen, wenn ich die Erträge reinvestieren möchte?
Was kostet ein Wertpapiersparplan?
Was kostet ein Wertpapiersparplan? (Rechenbeispiel)
Wie wirken Kosten auf den Anlageerfolg?
Konditionen der einzelnen Wertpapiersparplan-Anbieter im Vergleich
Warum sollte ich in Erwägung ziehen, meinen Wertpapiersparplan passiv verwalten zu lassen und was sind die besonderen Vorteile der passiven Anlage?
Was ist der Cost-Average-Effekt und wie wirkt dieser Effekt bei der Anlage in einen Wertpapiersparplan?
Wie wirkt der Cost-Average-Effekt auf psychologischer Ebene?
In welchem Intervall soll ich die Sparrate abführen (monatlich, zweimonatlich oder vierteljährlich)?
Kann ich die Höhe der Sparrate und das Intervall der Sparrate jederzeit ändern?
Kann ich einen Wechsel der Wertpapiere vornehmen, wenn ich ein Wertpapier nicht mehr ansparen möchte?
Kann ich eine Einmalzahlung in den Wertpapiersparplan leisten?
Wie richte ich einen Wertpapiersparplan für eine andere Person oder mein Kind ein?
Kann ich den Wertpapiersparplan kündigen? Gibt es eine Kündigungsfrist?
Was ist ein Auszahlungsplan?
Ist ein Wertpapiersparplan besser als eine Kapital- oder Rentenversicherung?
Deine nächsten Schritte …
Was ist ein Wertpapiersparplan?
In Sachen Wertpapiersparen und allgemein der Geldanlage am Kapitalmarkt ist in Deutschland noch viel Aufklärung notwendig.
Laut einer repräsentativen Umfrage der Aktion „pro Aktie“, (www.aktion-pro-aktie.de) betrachten 46 Prozent der Bürger die Aktie als ein reines Spekulationsobjekt. 51 Prozent sind der Meinung,
Aktien seien nur etwas für Leute, die Geld wie Sand am Meer haben. 61 Prozent glauben gar, an Aktien verdienten vor allem die Banken.
Den Skeptikern und Kritikern möchte ich erklären: Mit Aktien lässt sich langfristig bei beherrschbarem Risiko wunderbar Vermögen aufbauen.
Dass mit kleinen Beträgen, die einem den Gürtel nicht zu eng schnüren lassen.
Und zu niedrigen Gebühren, die Banken bei weitem nicht fett machen.
Ein Wertpapiersparplan macht dies möglich.
Die langfristige Wertentwicklung kann sich sehen lassen.
Fünf bis acht Prozent Rendite jährlich sind hier langfristig im Durchschnitt möglich.
Wie funktioniert ein Wertpapiersparplan?
Ein Wertpapiersparplan ist im Grunde nichts anderes als ein Dauerauftrag.
Mit dem Unterschied: Das Geld landet nicht auf einem Sparbuch. Es wird in Wertpapiere angelegt.
Das Wertpapiersparen ermöglicht einen langfristigen Vermögensaufbau am Kapitalmarkt mit geringen Sparraten.
Vor allem Geringverdiener profitieren, weil es finanziell nicht knallt und langfristig auch mit geringem Budget Vermögen mit bester Aussicht auf Rendite gebildet wird.
Was sind die großen Vorteile eines Wertpapiersparplanes?
Es gibt drei wesentliche Vorteile eines Wertpapiersparplanes:
Sparzwang
Du bist gezwungen in den Wertpapiersparplan einzuzahlen - Dauerauftrag.
Nach dem Motto: „Bezahle dich selbst zuerst“, zahlst Du in den Wertpapiersparplan ein, bevor Du Miete, Strom und die Handyrechnung bezahlt hast.
Eher Du dich versiehst, ist ein Jahr vorbei.
Du kannst dich an einem Päckchen echter Vermögenswerte begeistern.
Mit der regelmäßigen Einzahlung entsteht eine Automation.
Die Einzahlung in den Wertpapiersparplan wird zur Gewohnheit.
Die Bildung von Vermögen ist automatisiert.
Zu geringen Kosten Wertpapiere kaufen
Hohe Kosten bei der Geldanlage braucht kein Anleger.
Hohe Kosten fressen im Extremfall die komplette Rendite auf.
Im Resultat bringt diese Art von „Investiererrei“ rückblickend nichts.
Die Rendite kannst Du nicht beeinflussen.
Die Kosten kannst Du steuern.
Die Kosten beim Wertpapiersparen drücken, ist eines der besten Investments für deinen finanziellen Triumph, welches Du machen kannst.
Mit einem Wertpapiersparplan lassen sich Wertpapiere bei führenden Direktbanken zu erfolgversprechenden Konditionen erwerben.
Hohe Flexibilität
Ein Wertpapiersparplan ist flexibel.
Du kaufst Wertpapiere, die Du individuell aussuchst.
Kaufen kannst Du faktisch alles, was dein Anlegerherz begehrt: Aktien, börsengehandelte Indexfonds, aktiv gemanagte Investmentfonds und oder Zertifikate/ETCs.
Bei manchen Anbietern lassen sich bis zu fünf verschiedene Wertpapiere gleichzeitig erwerben.
Beispiel: Monatliche Einzahlung in den Wertpapiersparplan 125 Euro.
1 x 25 Euro Wertpapier A
1 x 25 Euro Wertpapier B
1 x 25 Euro Wertpapier C
1 x 25 Euro Wertpapier D
1 x 25 Euro Wertpapier E
Ein Wechsel der Wertpapiere ist jederzeit möglich. Wobei ich persönlich keinen Wechsel der Wertpapiere empfehle. Wenn Du dich nach einer gründlichen Recherche für ein oder mehrere Wertpapiere
entschieden hast, dann solltest Du dabei bleiben.
Darüber hinaus lässt sich die Sparrate beliebig oft nach unten, sowie nach oben korrigieren. In wirtschaftlich miesen Zeiten kannst Du „weniger“ und in wirtschaftlich besseren Zeiten kannst
Du „mehr“ sparen.
Ich empfehle dir: Den Wertpapiersparplan bis zum anvisierten Endzeitpunkt durchzuhalten. Das ist der Sinn eines Sparplanes.
Dennoch darfst Du jederzeit über einen Teil oder die gesamte Summe verfügen.
Der Wertpapiersparplan ist jederzeit auflösbar.
Eine „Strafe für Aussteiger“, so etwas Absurdes gibt es bei einem Wertpapiersparplan nicht.
Das sind die wesentlichen Vorteile. Hier eine Zusammenfassung der Kernvorteile, auf die ich später in diesem ultimativen Artikel ausführlich eingehe:
Der Wertpapiersparplan ist flexibel einsetzbar. Flexibel einsetzbar bedeutet: Sparen für das Auto. Sparen für die Wohnungseinrichtung. Sparen für die Rente. Sparen für die Enkel.
Es gibt keine Spar- oder Laufzeitvorgaben.
Monatliches Sparen ist schon ab 25 Euro bei vielen Wertpapiersparplan-Anbietern möglich.
Die Sparraten können jederzeit aufgestockt, gesenkt oder ausgesetzt werden.
Einmalige Ein- oder Auszahlungen sind jederzeit möglich.
Ausnutzung des Cost-Average-Effekts.
Der Wertpapiersparplan ist zu günstigen Konditionen zu haben.
Es gibt keine Haltefristen oder sonstige vertraglichen Bindungen (ein immenser Vorteil!).
Es gibt keine Stornogebühren oder sonstigen Gebühren.
Neben der regelmäßigen Einzahlung ist auch eine regelmäßige Auszahlung möglich.
Was sind die Nachteile eines Wertpapiersparplanes?
Ein Nachteil ist die Besteuerung.
Womit ich gleich beim Thema bin.
Benjamin Franklin formulierte es treffend: „Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern.“
Einkünfte aus Kapitalvermögen unterliegen in Deutschland grundsätzlich der Kapitalertragssteuer.
Grundsätzlich, weil für Kapitalerträge: Bis zu 801 Euro für Alleinstehende und bis zu 1602 Euro für Verheiratete keine Kapitalertragssteuern anfallen.
Sofern bei dem Wertpapiersparplananbieter ein Freistellungsauftrag für Kapitalerträge (FSA) eingerichtet ist.
Bis zu diesen Freibeträgen fällt auf Zins und Dividende keine Kapitalertragssteuer an. Am Ende des laufenden Jahres (31.12.) wird der Freistellungsauftrag zurück auf „null“ gestellt.
Zu den Kapitaleinkünften zählen unter anderem:
Zinsen aus Sparguthaben.
Dividende aus Aktien, aktiv gemanagten Investmentfonds und börsengehandelten Indexfonds (ETFs).
Demzufolge auch Erträge aus dem Wertpapiersparplan.
Auch realisierte Kursgewinne unterliegen grundsätzlich der Kapitalertragssteuer.
Die Kapitalertragssteuer setzt sich zusammen aus:
25 Prozent Abgeltungssteuer,
Davon 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls 8 Prozent (9 Prozent) Kirchensteuer.
Zusammenaddiert beläuft sich die Kapitalertragssteuer auf 26,375 Prozent (2016).
Der Staat beansprucht über das Finanzamt einen Teil der erwirtschafteten Kapitaleinkünfte für sich.
Letzten Endes schmälern die Rendite nicht nur Gebühren für Verwaltung, Vertrieb und Orderaufträge, sondern zu einem großen Teil die erhobenen Steuern.
Es ist nicht möglich, die Steuern zu steuern.
Steuern sind streng genommen auch keine Kosten.
Weil Steuern ebenso wie andere Gebühren die Rendite mindern, behandle ich sie wie Kosten.
Clever: Freistellungsauftrag einrichten.
Hast Du mehrere Konten bei mehreren Banken mit Kapitalzuflüssen, dann ist es sinnvoll, den Freistellungsauftrag optimal zu verteilen.
Welche Produkte kann ich mit einem Wertpapiersparplan kaufen?
Kaufen kannst Du mit einem Wertpapiersparplan fast alles, was dein Anlegerherz begehrt:
Aktien,
Aktiv gemanagte Investmentfonds,
Börsengehandelte Indexfonds,
Zertifikate / ETCs.
Welche Chancen und Risiken bergen die einzelnen Produkte?
Die Chancen und Risiken von Aktiensparen
Rückblickend betrachtet brachte keine Anlageform eine höhere Rendite.
Es gibt allerdings einen Schönheitsfehler.
Chancen:
Ist das Unternehmen erfolgreich am Markt tätig, steigt in der Regel der Kurs der Aktie.
Hohe Gewinne sind aufgrund der Kursentwicklung möglich.
Risiken:
Genau hier liegt das größte Risiko.
Schrumpft das Unternehmen am Markt, schwächelt in der Regel der Kurs.
Die Dividende leidet.
Ein Totalausfall ist nicht ausgeschlossen.
Mit einem Totalausfall ist auch das Geld im Wertpapiersparplan vernichtet.
Eine bekannte Börsenweisheit lautet daher: „Nicht alles auf eine Karte setzen.“
Die Chancen und Risiken von Fondssparen
Aktiv gemanagte Investmentfonds zählen zu den aktiven Anlagen, weil hier ein oder mehrere Fondsmanager versuchen durch aktives Handeln eine überdurchschnittliche Rendite (Performance) zu
erzielen.
Fondsmanager handeln mit dem Ziel, den Vergleichsindex (die Benchmark) zu übertreffen.
Eine überdurchschnittliche Rendite zu erwirtschaften: „Den Markt schlagen!“
Erstaunlich ist, dass lediglich etwa rund ein Viertel der deutschen aktiv gemanagten Fonds es langfristig schafft, eine bessere Performance als der DAX zu erzielen.
Chancen:
Der Fonds erzielt eine Outperformance.
Bedeutet: der Fonds entwickelt sich besser als der Vergleichsindex (die Benchmark).
Das eingezahlte Geld im Investmentfonds gilt als Sondervermögen, welches im Fall einer Pleite des Geldverwalters an die Anleger ausgezahlt wird.
Risiken:
Die Kosten des Fondsmanagers schlagen sich in den jährlichen Managementgebühren nieder - der Management Fee.
Um die Kosten des Fondsmanagers zu decken, muss ein aktiv gemanagter Fonds eine Rendite erwirtschaften, die mindestens die Managementgebühren ausgleicht.
Damit Du als Privatanleger auch was davon hast, muss der Fonds mindestens alle weiteren (Verwaltungs-)Kosten des Fonds decken und dazu weitere Rendite erzielen.
Aufgrund der hohen Kosten sind zahlreiche Untersuchungen zu dem Ergebnis gekommen, dass es nur wenigen Fondsmanagern gelingt, den Vergleichsindex regelmäßig und deutlich zu übertreffen.
In vielen Fällen fressen die hohen Kosten die Rendite auf!
Dazu: Ist es einem Fondsmanager in der Vergangenheit gelungen, eine Überrendite zu erzielen, bedeutet das nicht, dass er auch zukünftig Überrenditen erzielen kann. Außerdem kann es zu einem
Managementwechsel und folglich einem Kurswechsel im Hinblick auf die Strategie kommen. Was wiederum zu Unsicherheiten führen kann.
Die Chancen und Risiken von ETF-Sparen
ETFs gelten als passive Anlagen, weil hier lediglich die Wertentwicklung eines Börsenindex nachgebildet wird.
Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds, wo ein Fondsmanager versucht einen Vergleichsindex zu übertreffen, bilden ETFs einen Vergleichsindex nach.
Hier wird nicht versucht, sich besser als der Vergleichsindex zu entwickeln.
Es ist das primäre Ziel eines ETFs die Kosten niedrig zu halten.
Vor allem den Vergleichsindex möglichst genau nachzubilden.
Die gleiche Performance wie der Vergleichsindex zu erzielen.
Das Ideal:
steigt der Vergleichsindex, steigt der ETF,
fällt der Vergleichsindex, fällt der ETF.
Chancen:
In einem ETF sind überwiegend die Werte vertreten, die im jeweiligen Index vertreten sind, welchen der ETF nachbildet. Das Investieren in ETFs ist transparent.
Die Kosten von ETFs sind geringer als von aktiv gemanagten Fonds.
Hier gibt es keinen Fondsmanager.
Keine Managementgebühr.
Die Kosten für die Anpassungen innerhalb eines ETFs sind geringer als im aktiven Fondsmanagement.
ETFs werden an der Börse gehandelt.
Sie sind daher leichter und schneller handelbar.
Das Emittentenrisiko ist vermindert.
In physisch-replizierende ETFs investierte Kapital gilt als Sondervermögen, welches im Fall einer Pleite des Geldverwalters an die Anleger ausgezahlt wird.
Risiken:
Immer mehr überflüssige ETFs kommen an den Markt. Hinter der Fassade vermeintlich simpler ETFs können sich unangenehme Überraschungen verbergen. Das macht die Suche nach dem passenden ETF
langwierig und schwierig.
Die Chancen und Risiken von Zertifikaten/ETC-Sparen
Weil es in etlichen Fällen aufwändig ist, Rohstoffe als Sicherheit zu hinterlegen, werden Rohstoffe kaum als ETFs angeboten. Statt dessen gibt es ETCs (Exchange Traded Commodities), die rechtlich
unbefristete Schuldverschreibungen – also Anleihen – sind.
Chancen:
ETCs gibt es auf eine Reihe von Rohstoffen. Sie sind geeignet, um flexibel und kostengünstig in den Rohstoffmarkt zu investieren.
ETCs können zur Risikostreuung im Wertpapiersparplan eingesetzt werden. Als Beimischung.
Risiken:
Keine Rendite (Dividende).
Wenn der Emittent, der den ETC herausgegeben hat zahlungsunfähig wird, unterliegen ETCs dem Insolvenzverfahren.
Wie soll ich das Geld im Wertpapiersparplan anlegen? Fokussiert in einzelne Werte (Aktien) oder in verschiedene Mischwerte (Fonds, ETFs)?
Mit zwei oder drei Aktien im Wertpapiersparplan ist es nicht möglich, ein diversifiziertes Portfolio zu erstellen. Von Diversifikation kann hier keine Rede sein.
Entweder: Du entscheidest dich für zwei, drei oder vier einzelne Aktien, mit dem Risiko einen Totalverlust erleiden zu können.
Oder: Du entscheidest dich für ein oder gleich mehrere Mischprodukte, um das Risko eines Totalverlustes zu minimieren.
Welche Anlagemöglichkeit
soll ich wählen, wenn ich Wert auf regelmäßige Ausschüttungen lege?
Viele Unternehmen schütten regelmäßig Dividende an ihre Aktionäre aus.
Mit „Dividenden-Aktien“ kannst Du eine „Geldquelle“ erschließen.
Ist dir das Risiko eines Einzelinvestments zu groß, solltest Du entweder Investmentfonds oder börsengehandelte Indexfonds (ETFs) näher in Betracht ziehen.
Hier ist zu beachten: Alle am Markt existierenden Fonds und ETFs schütten grundsätzlich am Ende einer Geschäftsperiode, nach Abzug aller Kosten, die erwirtschafteten Erträge an die Anleger aus.
Sofern Erträge erwirtschaftet wurden.
Anschließend wird in thesaurierende und ausschüttende ETFs differenziert.
Hier ist nicht die Höhe der Erträge maßgebend.
Sondern ganz und allein die Art und Weise, wie die Erträge verwendet werden.
Unterschied zwischen thesaurierend und ausschüttend
Handelt es sich um ein thesaurierendes Wertpapier, so werden die Erträge nach der Ausschüttung sofort in das gleiche Wertpapier reinvestiert.
Sie werden thesauriert.
Der Eigenwert des Wertpapiers erhöht sich.
Handelt es sich um ein ausschüttendes Wertpapier, so werden die Erträge direkt dem Verrechnungs- oder Girokonto des Anteilseigners zur freien Verwendung gutgeschrieben.
Falls Du die Erträge nicht reinvestieren möchtest und Wert auf regelmäßige Ausschüttungen legst, solltest Du den Wertpapiersparplan mit ausschüttenden Wertpapieren bestücken.
Welche
Anlagemöglichkeit soll ich wählen, wenn ich die Erträge reinvestieren möchte?
Wenn Du Erträge sowieso reinvestieren möchtest, solltest Du thesaurierende Wertpapiere wählen. Keine Aktien.
Der Vorteil thesaurierender Wertpapiere liegt in der optimalen Nutzung des Zinseszinseffekts.
Die Erträge werden automatisch und ohne erneute Kaufgebühren reinvestiert.
Vorsicht: Beim Verkauf eines ausländischen, thesaurierenden Fonds oder EFTs könnte ein steuerlicher Wirrwarr entstehen.
Um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden, bewahre am besten alle Belege gründlich auf.
Diesbezüglich ist es besser, einen thesaurierenden Fonds oder ETFs mit deutschem Domizil wählen.
Wichtig ist, dass Du verstehst, dass es neben dem Staat (Steuern) zwei große Kostenverursacher gibt:
Kostenverursacher Nummer eins: Wertpapiersparplananbieter
Kostenverursacher Nummer zwei: Emittent (z.B. ETF-Anbieter)
Bei dem Wertpapiersparplan-Anbieter kannst Du Kosten sparen, indem Du nach günstigen Konditionen Ausschau hältst.
"Tschüs Hausbank! Willkommen Direktbank!", ist eine Möglichkeit.
Bei dem Emittenten kannst Du Kosten sparen indem Du ein kostengünstiges Wertpapier erwirbst.
"Tschüs Hausbank und damit tschüs hauseigene aktiv gemanagte Investmentfonds! Willkommen börsengehandelte passive Indexfonds (ETFs)!", ist hier eine Möglichkeit.
Was
kostet ein Wertpapiersparplan? (Rechenbeispiel)
Beispielkonditionen des Wertpapiersparplan-Anbieters I:
„Kein Kaufaufschlag, sondern lediglich 1,5 Prozent des Ordervolumens - maximal 4,90 Euro pro Transaktion und WKN.“
Ich rechne mit einem Anlagebetrag von 50 Euro.
Ich zahle also jeden Monat 50 Euro in den Wertpapiersparplan ein.
1,5 Prozent von 50 Euro sind 0,75 Cent an Ordergebühren pro Monat.
Rechnen wir das Ganze auf ein Jahr hoch:
50 Euro x 12 Monate x 1,5 Prozent ergeben 9,00 Euro an Ordergebühren.
Rechnen wir das Ganze auf 30 Jahre hoch:
9,00 Euro x 30 Jahre = 270 Euro an Gebühren, die der Wertpapiersparplan im Einkauf verursacht.
Bedenken müssen wir auch die Verkaufsgebühren, die aller Wahrscheinlichkeit nach identische Gebühren verursachen werden.
Beispielkonditionen des Wertpapiersparplan-Anbieters II:
„ETF-, Aktien- und Zertifikate-Sparpläne für 1,75 Prozent Orderprovision“
Ich rechne auch hier mit einem Anlagebetrag von 50 Euro.
Ich zahle also jeden Monat 50 Euro in den Wertpapiersparplan ein.
1,75 Prozent von 50 Euro sind 0,86 Cent an Ordergebühren pro Monat.
Rechnen wir das Ganze auf ein Jahr hoch:
50 Euro x 12 Monate x 1,75 Prozent ergeben 10,32 Euro an Ordergebühren.
Rechnen wir das Ganze auf 30 Jahre hoch:
10,32 Euro x 30 Jahre = 309,60 Euro an Gebühren, die der Wertpapiersparplan im Einkauf verursacht.
Bedenken müssen wir auch die Verkaufsgebühren, die aller Wahrscheinlichkeit nach identische Gebühren verursachen werden.
Zwischenfazit: Ein Mehrbetrag von 1,32 Euro jährlich und ein Mehrbetrag von 39,60 Euro innerhalb eines 30-Jahres-Zeitraums bei Wertpapiersparplan-Anbieter II.
Je günstiger die Konditionen, desto geringer die Ordergebühren und desto mehr Anteile erwirbst Du von Monat zu Monat. Jahr für Jahr.
Bereits 0,01 Prozentpunkte mehr pro Order können über zwanzig, dreißig oder vierzig Jahre einen riesen Haufen Mist verursachen.
Frage: Was glaubst Du, wie viel Kosten eine Lebensversicherung verursacht?
Antwort: 4000 Euro. Das kann nicht sein! Doch, es kann.
Das war die eine Seite des Kostenverursacher Nummer eins: der Wertpapiersparplan-Anbieter.
Rechnen wir weiter mit Kostenverursacher Nummer II: dem Emittenten (Bank, Versicherung oder Fondsgesellschaft). Auch hier mit einem konkreten Rechenbeispiel.
Konditionen eines Emittenten für einen aktiv gemanagten Investmentfonds
Name des Fonds: FONDSBAB DOW MAXI JONES DIVI FONDS
Ausgabeaufschlag: 5,00 Prozent
Gesamtkostenquote (TER): 2,50 Prozent p.a.
Konditionen eines Emittenten für einen börsengehandelten Indexfonds (ETF)
Name des ETFs: USD EURO EMERGING MSCI MARKETS PFUND ETF
Ausgabeaufschlag: 0,00%
Gesamtkostenquote (TER): 0,15 Prozent p.a.
Zwischenfazit: Je niedriger die gesamten Kosten (Gesamtkostenquote (TER) + Ausgabeaufschlag), desto höher der Betrag, der als Rendite bei dir verbleibt.
Insgesamt können auch beim Emittenten wenige Prozentpunkte über zwanzig, dreißig oder vierzig Jahre über den Erfolg des Wertpapiersparplans entscheiden.
Zum Ausgabeaufschlag habe ich eine radikale Meinung: Finger weg von Produkten mit Ausgabeaufschlag. Das ist Wucher!
Dagobert Duck würde seinen Finanzberater folgendes Fragen: "Gibt es einen Ausgabeaufschlag? Wie hoch ist die Gesamtkostenquote (TER)?"
Einzig richtige Antwort des Beraters, um seinen Job bei der reichsten Ente der Welt behalten zu dürfen: "Kein Ausgabeaufschlag, Herr Duck. Gesamtkostenquote (TER) bei 0,07 Prozent bis 0,42
Prozent (mehr oder weniger)."
Wie
wirken Kosten auf den Anlageerfolg?
Dieser Frage ist der weltweit drittgrößte Anbieter von ETFs und Indexfonds Vanguard in einer Studie nachgegangen.
Die rechte hintere Glockenkurve verdeutlicht die Überschussrendite vor Kosten. Die rechte hintere Hälfte steht für positive Werte. Die linke vordere Seite steht für negative Werte und
konsequenterweise deren Summe der Marktrendite entspricht. Werden auch die in der Realität üblichen Gebühren wie Managementgebühren und Transaktionskosten erfasst, verschiebt sich die Kurve nach
links. Ein Teil der vermögensgewichteten Performance liegt dadurch zwar weiterhin auf der rechten Seite der Kurve, die die Marktrendite repräsentiert (gestrichener Teil), bleibt aber nach Abzug
der Kosten hinter der Marktrendite zurück. Ein Großteil der vermögensgewichteten Performance der Anleger bleibt also nach Kosten hinter der Marktrendite zurück.
Nochmal: Je niedriger die Kosten eines Anlageprodukts, desto näher kommst Du an die Marktrendite heran.
Ein Beispiel:
Unterstellen wir für den deutschen Aktienmarkt eine durchschnittliche jährliche Rendite von acht Prozent. Dann kann ein Anleger mit einem ETF bei einem Anlagebetrag von 10.000 Euro nach zehn
Jahren 21.410 Euro erwarten, während der Markt bei 21.589 Euro stehen würde. Der Grund für diese kleine Differenz sind natürlich die jährlichen Gesamtkosten des ETF von 0,09 Prozent.
Ganz anders fällt das Ergebnis bei einem aktiv gemanagten Investmentfonds aus. Dieser ist wohl kaum unter 1,25 Prozent jährlicher Kostenbelastung und drei Prozent Ausgabeaufschlag zu haben.
Vorausgesetzt, der Fondsmanager schafft vor Kosten eine identische Wertentwicklung wie der DAX, dann ergibt sich in zehn Jahren trotzdem nur ein Anlageergebnis von 18.640 Euro.
Das sind 2770 Euro weniger als beim ETF, obwohl der Fondsmanager es geschafft hat, eine identische Wertentwicklung wie der DAX zu erwirtschaften.
Konditionen der einzelnen Wertpapiersparplan-Anbieter im Vergleich
Warum
sollte ich in Erwägung ziehen, meinen Wertpapiersparplan passiv verwalten zu lassen
und was sind die besonderen Vorteile der passiven Anlage?
Passiv bedeutet in diesem Fall: Kaufen und das Halten (Buy-and-Hold) von Wertpapieren bis zum anvisierten Ende des Wertpapiersparplanes.
Nicht Umschichten.
Dazu nur breitgestreute passive Wertpapiere wie ETFs kaufen, die lediglich einen Index nachbilden.
Der Hauptgrund sind die Kosten, die bei der passiven Verwaltung attraktiv niedrig sind.
Dazu die Aussicht auf eine attraktive Marktrendite.
Was ist
der Cost-Average-Effekt und wie wirkt dieser Effekt bei der Anlage in einen
Wertpapiersparplan?
Der Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt) wurde bereits von dem einflussreichen Wirtschaftswissenschaftler und Investor Benjamin Graham (USA) beschrieben. Der Cost-Average-Effekt soll
„Timing-Fehler“ verringern, weil an der Börse der beste Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt nicht bestimmt werden kann.
Der Cost-Average-Effekt dehnt das Problem des richtigen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunktes rein visuell betrachtet aus.
"Die Wellen entwickeln sich, je länger Du investiert, von kurzen holprigen Wellen zu langen gleichmäßigen Wellen, die stetig abflachen."
Mit der regelmäßigen Investition eines gleichbleibenden Betrages in einen Wertpapiersparplan verringern sich die Folgen von "Timing-Fehlern".
Der Ertrag der Investition bewegt sich zwischen dem einer Einmalinvestition zum günstigsten beziehungsweise zum ungünstigsten Einstiegszeitpunkt.
Zum Durchschnitt eben!
Bei steigenden Kursen werden weniger Anteile und bei sinkenden Kursen mehr Anteile erworben.
Dadurch soll der Anleger bei regelmäßiger Anlage (zum Beispiel jeden Monat) und einem gleichbleibenden Betrag (zum Beispiel 25 Euro) die Anteile zu einem vorteilhaften Durchschnittskurs erhalten.
Ich tanke stets die gleiche Menge Benzin (30 Liter)
Ich tanke stets zum selben Betrag (52,30 Euro)
Ergebnis nach drei Tagen tanken: Tanke ich stets zum selben Betrag, bekomme ich den Liter Benzin zu einem vorteilhaften Durchschnittspreis.
Wie wirkt
der Cost-Average-Effekt auf psychologischer Ebene?
Zum einen: Der Anleger kann sich glücklich schätzen, sollte der Kurs fallen, nicht das gesamte Kapital auf ein Mal investiert zu haben.
Zum anderen: Sollte der Kurs fallen, kann der Anleger weitere Wertpapiere zu einem geringeren Kurs erwerben.
Auf der anderen Seite: Sollte der Kurs steigen, hat der Anleger das Gefühl, dass sich die Investition auszahlt.
Insgesamt fördert der psychologische Aspekt des Cost-Average-Effektes die Volatilität des Marktes (Kursschwankungen) besser zu überstehen.
In
welchem Intervall soll ich die Sparrate abführen (monatlich, zweimonatlich oder
vierteljährlich)?
Es gibt keine Vorgaben. Das hängt ganz davon ab, wie Du den Wertpapiersparplan gestalten möchtest.
Kann ich
die Höhe der Sparrate und das Intervall der Sparrate jederzeit ändern?
Du kannst über die Höhe der Sparrate und das Intervall der Sparrate jederzeit bestimmen.
Du kannst den gesamten Wertpapiersparplan jederzeit deinen persönlichen und finanziellen Bedürfnissen anpassen.
Kann ich
einen Wechsel der Wertpapiere vornehmen, wenn ich ein Wertpapier nicht mehr ansparen möchte?
Ein Wechsel der Wertpapiere ist jederzeit möglich.
Kann ich
eine Einmalzahlung in den Wertpapiersparplan leisten?
Bei etwaigen Anbietern kannst Du jederzeit eine Einmalzahlung in den Wertpapiersparplan leisten.
So kann zum Beispiel aus einem netten Geldgeschenk von der Oma eine Investition in die Zukunft werden.
Wie
richte ich einen Sparplan für eine andere Person oder mein Kind ein?
Dazu muss diese andere Person zunächst ein Depot eröffnen (Depot-Vergleich).
Bei Minderjährigen läuft das Depot auf den Namen des Kindes. Die Eltern werden als Gesetzliche Vertreter auf der Kontoeröffnung eingetragen.
Der Schenkende oder die Eltern überweisen dann einfach auf das angelegte Konto.
Die andere Person oder die Eltern müssen nur noch einen Sparplan einrichten.
Kann ich den
Wertpapiersparplan kündigen? Gibt es eine Kündigungsfrist?
Eine Kündigungsfrist gibt es bei einem Wertpapiersparplan nicht.
Du kannst jederzeit Teile des Vermögens verkaufen oder jederzeit über das gesamte Vermögen verfügen.
Was ist
ein Auszahlplan?
In einen Wertpapiersparplan lässt es sich nicht nur einzahlen.
Es lassen sich auch festgelegte Raten regelmäßig auszahlen.
So kann das Endvermögen später im Rentenalter unterstützend die Rente aufbessern.
Einfaches Beispiel:
Der Wertpapiersparer hat dreißig Jahre jeden Monat 25 Euro in den Wertpapiersparplan einbezahlt. Insgesamt 9.000 Euro. Sein gesamtes Vermögen bei einer Verzinsung von 5% jährlich beträgt mit Zins
und Zinseszins etwa 20.000 Euro.
Aus Einfachheitsgründen verzichte ich auf ungerade Zahlen und Nachkommastellen.
Wenn der Wertpapiersparer das Endguthaben in Form eines Auszahlungsplanes mit festen monatlichen Raten innerhalb von 30 Jahren verbrauchen möchte, können jeden Monat etwa 55 Euro aus dem
Wertpapiersparplan entnommen werden. Nach etwa 30 Jahren ist das gesamte Vermögen im Wertpapiersparplan aufgebraucht.
Das Beispiel im einfachen Schaubild:
Ist ein Wertpapiersparplan
besser als eine Kapital- oder Rentenversicherung?
Punkt für den Wertpapiersparplan:
Der Wertpapiersparer ist zu jedem Zeitpunkt absolut flexibel. Er kann die Sparrate jederzeit reduzieren, erhöhen oder aussetzen. Er kann jederzeit einen Teil oder auch das gesamte Vermögen
auflösen und für andere Zwecke verwenden. Auch Zuzahlungen sind zu jeder Zeit und in beliebiger Höhe möglich.
Punkt für die Kapital- oder Rentenversicherung:
Bei einem Wertpapiersparplan gibt es keine Absicherung für die Hinterbliebenen, wie beispielsweise bei einer Kapitallebensversicherung. Diese erhalten im Falle des Ablebens das bisher
angesparte Kapital ausgezahlt.
Der grundlegende Unterschied zwischen einer Versicherung und einem Wertpapiersparplan:
Bei der Besteuerung genießen Versicherungen gewisse Vorteile.
Ein Wertpapiersparplan ist ein regelmäßiger Wertpapierkauf.
Erzielte Gewinne müssen daher mit der Abgeltungssteuer versteuert werden.
Aus diesem Grund: In diesem ultimativen Masterplan zeige ich dir, wie Du mit simplen zeitlosen Taktiken und Praktiken den Weltmeister-Titel im Geldsparen auch nächstes Jahr für dich verbuchst.
Warum Titelverteidiger die Kontrolle über ihre Finanzen nicht verlieren
In den wenigsten Fällen ist es das Budget, welches das Sparen nicht zulässt.
Oft ist es ein Mangel an Kontrolle.
Die eigentliche Schwierigkeit ist, wenn ich nicht weiß, wo ich finanziell stehe.
Ich nicht weiß, ob ich genug Geld einnehme.
Ich nicht weiß, wie viel Geld ich ausgebe.
Ich im Unklaren darüber bin, wo ich finanziell stecke.
Und es ist unmöglich den Weltmeister-Titel im Geld sparen zu verteidigen, wenn ich nicht genau weiß, wo ich heute, hier und jetzt finanziell stehe.
Woher kommt mein Geld?
Wohin geht es?
Warum ist am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig?
Ein Überblick ist wichtig.
Struktur vor Inhalt.
Wenn ich die grobe Struktur meiner Finanzen kenne, bin ich bereits einen Riesenschritt weiter.
Schon Großmutter wusste: Ein einfaches Haushaltsbuch oder ein strenger Haushaltsplan vollbringen wahre Finanz-Wunder.
Die Kosten perfekt im Griff.
Unnötige Ausgaben vermeiden.
Sehnlichste Wünsche erfüllen.
Mehr sparen für Aktien.
Mehr sparen für Zinsen.
Mehr sparen für Dividende.
Noch mehr sparen für den Weltmeister-Titel.
Ein großartiges Finanztool.
In null Komma nichts alles Geld im Überblick.
Alles Bares, Kies und Moos, damit wirklich nicht so viel Monat am Ende des Geldes übrig bleibt.
Warum Titelverteidiger wissen, was ein Grundbedürfnis und was Luxus ist
Was ein Grundbedürfnis und was Luxus ist, bestimmst Du für dich selbst:
Am Morgen schlaftrunken zu Starbucks wälzen, um sich für vier Euro einen Koffeinstoß zu versetzen.
In der Mittagspause in ein Restaurant gehen, um Lebensmittel zu kaufen.
Am Abend im Gucci Anzug zur Post sprinten und das Paket mit den passenden Tretern abholen.
Was ist für dich Luxus?
Was ist ein Grundbedürfnis?
Wenn Du wirklich Geld sparen und den Weltmeister-Titel verteidigen möchtest, solltest Du ernst machen und wissen, was ein Grundbedürfnis ist. Luxus für eine Weile vergessen.
Warum Titelverteidiger unterhalb der eigenen Möglichkeiten gleichwohl innerhalb der eigenen Bedürfnisse leben
"Zu viele Leute geben Geld aus, das sie nicht verdient haben, um Dinge zu kaufen, die sie nicht wollen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen."
Zitat, Will Rogers
"Unter die Leute gebracht.", sagt der Volksmund.
Die große Gefahr: Du lebst von der Hand in den Mund.
Ganz gleich wie viel Du verdienst.
Erinnerst Du dich an diesen Werbespot?
Der Wettkampf liegt uns in den Genen.
Jedes Jahr das neueste Smartphone.
Das noblere Auto als das des Nachbars.
Das größere Haus.
Die schickere Wohnungseinrichtung.
Der exklusivere Urlaub.
Mehr verdienen.
Mehr ausgeben.
Sich ständig mehr leisten.
Sich ständig mehr gönnen.
Du darfst mit deinem Geld tun und lassen, was Du willst.
Sich ausschließlich über den Wettkampfgedanken zu identifizieren.
Hier das Glück zu finden.
Kostet dich dein Sparbuch und den Weltmeister-Titel im Geld sparen.
Es gibt immer jemanden, der den letzten Schrei besitzt.
Der ständige Vergleich raubt nicht nur die Lebenslust, sondern treibt in den Ruin.
Und das nur, weil man den flüchtigen Moment der Überlegenheit genießen möchte.
Bescheidenheit ist der neue Protz. Der neue Prunk.
Jetzt hast Du die gesamten Kosten eines Monats nach Fixkosten und variablen Kosten unterteilt.
Anschließend nimmst Du den Taschenrechner zu Hand und rechnest:
Gesamt variable Kosten x 10 / Gesamtkosten = Ergebnis (Variator)
Beispiel: 720 Euro x 10 / 1800 Euro = 4 (Variator)
Als Ergebnis sollte eine Zahl zwischen eins und zehn herauskommen.
In diesem Beispiel ist es die 4.
Sollte eine Kommazahl herauskommen, runde nach den mathematischen Regeln auf oder ab.
Die Zahl vier sagt im Beispiel aus, dass der Anteil der variablen Kosten bei 40 Prozent liegt.
Der Fixkostenanteil beträgt somit 60 Prozent.
Das ist nach der "MoosParade-Fixkostenempfehlung" nicht optimal.
Eher suboptimal, also weniger gut.
Schaust Du hier ...
Für Weiterdenker und Hardcorefixkosten-Prüfer und Hardcorefixkosten-Senker: Diese Formel kannst Du in Excel speichern.
Der Variator ist eine Kennzahl.
Kennzahlen dienen der schnellen Orientierung.
Einmalig das Grundgerüst (zum Beispiel in Excel) aufgebaut, musst Du nur noch die Zahlen eintragen.
Sollte das Ergebnis (Variator) im nächsten Monat oder im nächsten Jahr einen Variator nach oben springen, bedeutet das, dass sich die Fixkosten um 10 Prozent (mehr oder weniger) erhöht haben.
Jetzt bleibt nur noch die Frage: Warum?
Unternehmen gehen nach dem gleichen Prinzip vor.
Prüft der Chef die Kennzahlen mit einem schnellen kritischen Blick und passt ihm eine Kennzahl nicht, wird der Verantwortliche ins Büro gebeten und ist der Erste, der durch das (Unternehmens)
Dorf getrieben wird: "Herr Müller, das muss runter. Machen Sie was dagegen. Finden Sie unverzüglich eine Lösung. Unsere Aktionäre verlangen nach Dividende!"
Es gibt eine Faustregel für Vermieter: Sobald die Miete mehr als die Hälfte des Einkommens verschlingt, steigt das Risiko eines Zahlungsausfalls.
Im Gegensatz gilt die Fixkostenfalle für Mieter: Sobald die Miete mehr als die Hälfte des Einkommens verschlingt, steigt das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit.
REITs sind Aktiengesellschaften, die an der Börse notiert sind.
Der Anlageschwerpunkt liegt bei Immobilien.
Die Hauptaufgaben eines REITs sind:
der Erwerb von Immobilien,
die Verwaltung von Immobilien,
der Besitz von Immobilien,
die Finanzierung von Immobilien,
die Veräußerung von Immobilien.
Laut dem deutschen REIT-Gesetz müssen REITs einen Großteil der
erwirtschafteten Gewinne in Form von Dividende an die Anleger ausschütten.
Nach § 13 Absatz 1 REITG hört sich das dann folgend grausam an: Die REIT-Aktiengesellschaft ist verpflichtet, bis zum Ende des folgenden Geschäftsjahres mindestens 90 Prozent
ihres handelsrechtlichen Jahresüberschusses im Sinne des § 275 des Handelsgesetzbuchs, gemindert um die Dotierung der Rücklage nach Absatz 3 Satz 1 sowie einen Verlustvortrag des Vorjahres und
erhöht um die Auflösung der Rücklage gemäß Absatz 3 Satz 2, an die Aktionäre als Dividende auszuschütten.
In Deutschland sind REITs eine relativ neue Investmentform. Sie wurden erst im Jahr 2007 per Gesetz beschlossen.
Die Geldanlage in REITs ist in Deutschland eher unbekannt.
Besser bekannt sind hierzulande offene Immobilienfonds und geschlossene Immobilienfonds.
Wie funktioniert die Geldanlage in REITs?
stark vereinfachte Darstellung
Weil ein deutscher REIT nach dem Gesetz verpflichtet ist, mindestens 90 Prozent der erwirtschafteten Gewinne an die Anleger auszuschütten, erhält der Anleger eine Zusicherung auf eine
Mindestausschüttung, sofern denn Gewinne erwirtschaftet wurden.
Gegenüber offenen Immobilienfonds haben REITs einen großen Vorteil: Die Gesellschaften müssen bei massiven Abflüssen von Geld ihre Immobilien, dass womöglich unter Wert, nicht verkaufen.
REITs werden wie Aktien gehandelt.
Wenn Anleger ihre Anteile verkaufen, wirkt sich dies nicht auf das Immobilien-Portfolio der Gesellschaft aus, sondern lediglich auf den Aktienkurs.
Der Kauf und Verkauf der Anteile erfolgt über das Depot.
Die erworbenen Anteile werden im Depot verbucht und sind jederzeit ersichtlich.
Im deutschen REIT-Gesetz ist außerdem vorgeschrieben, dass die Gesellschaften mindestens 75 Prozent des REITs-Volumens in Immobilien investieren müssen.
Die restlichen 25 Prozent dürfen sie aus anderen Einkünften erwirtschaften.
Zu beachten ist, dass ausländische REITs nicht den Bestimmungen des deutschen REIT-Gesetz unterliegen und verschiedene Mindestausschüttungsquoten haben. Es können dazu zusätzliche Steuern (zum
Beispiel Quellensteuer) anfallen.
Die steuerliche Behandlung der Gewinne findet auf der Seite des Anlegers statt.
Die Dividende aus REITs zählt zu den Einkünften aus Kapitalvermögen und wird nicht anders als Dividendenerträge aus Aktien oder ETFs behandelt.
Anleger können aus verschiedenen REITs wählen:
Internationale REITs, die auf Gewerbeimmobilien in den USA, Kanada, Australien, Singapur, Hong Kong etc. spezialisiert sind.
Deutsche REITs, die sich auf Gewerbeimmobilien in Deutschland konzentrieren.
Zudem gibt es REITs, die auf Gefängnisse, Hotels, Krankenhäuser, Bürokomplexe oder Einkaufscenter etc. oder lediglich der Veräußerung von Immobilien spezialisiert sind.
Wie ist die Performance der REITs?
In den USA gibt es REITs seit 1960.
Sie wurden unter anderem eingeführt, um Kleinanlegern Zugang zum Immobilien-Investment zu ermöglichen.
Heute sind rund 200 REITs an der New Yorker Börse notiert.
Seit 2007 kann auch der deutsche Anleger indirekt in Immobilien mittels REITs an der Börse investieren.
Nicht zum Eigenbedarf, sondern als Kapitalanlage.
Mit der Aussicht auf eine üppige Rendite.
Aber auch mit der Eventualität, falls alle Stricke reißen, einen Totalverlust einzufahren.
So sind nunmal Kapitalanlagen.
Es gibt ein Risiko.
Von 1971 bis 2003 lag die durchschnittliche jährliche Rendite von Equity-REITs (Aktienkapital) in den USA bei 13 Prozent. Der Dow Jones legte im gleichen Zeitraum um etwa acht Prozent jährlich
zu.
Die vergangene Entwicklung ist kein zuverlässiger Indikator für die zukünftige Entwicklung.
Sollte mein Portfolio nur aus REITs bestehen oder sollte ich mein Portfolio lediglich mit REITs diversifizieren?
REITs haben eine relativ hohe Korrelation.
Relativ hohe Korrelation bedeutet: In Abhängigkeit oder Wechselbeziehung stehen.
In Abhängigkeit oder Wechselbeziehung stehen bedeutet wiederum:
Ein REIT (Immobilien) im Portfolio
+ ein weiterer REIT (Immobilien) im Portfolio
+ ein dritter REIT (Immobilien) im Portfolio
= drei REITs (Immobilien) im Portfolio.
Das Portfolio besteht nur aus Immobilien-Aktien.
Weht eine Immobilienblase können alle REITs im Minus stehen oder den Bankrott erklären.
Ziel einer Diversifikation ist es jedoch ein Portfolio aus Titeln zusammenzustellen, die sich gegenseitig kaum beeinflussen. Das Portfolio sollte wenig korrelieren.
Ein Portfolio lediglich mit REITs auszustatten ist daher nicht zu empfehlen.
Trotz der hohen Ausschüttungsquote.
Trotz der Mindestausschüttung von 90 Prozent der Reineinnahmen bei deutschen REITs.
Wegen der hohen Korrelation (auch mit Aktien, weil REITs auch Aktiengesellschaften sind) bieten REITs nur begrenzte Diversifikationsmöglichkeiten und sollten eher als Beimischung im Depot dienen.
Außerdem sollten Anleger beachten, dass hinter Immobilien-Aktien meist ein Investment in gewerbliche Immobilien (Büro, Hotel, Gefängnis, Shopping-Center, Krankenhaus etc.) steht.
Nicht in Wohnimmobilien, die ein anderes Risiko/Rendite-Profil aufweisen.
Wie REITs-ETFs das Risiko eines REITs-Einzelinvestments mindern?
Hinter der Bezeichnung REITs (Real Estate Investment Trust) verbirgt sich eine Gesellschaft.
Eine Aktiengesellschaft.
Diese Aktiengesellschaften unterhalten in der Regel ein Portfolio aus mehreren und verschiedenen Immobilien-Objekten, die sie betreuen.
Theoretisch kannst Du ein Portfolio mit hunderten REITs aus dem Boden stampfen.
REITs-ETFs mindern das Risiko eines Einzel-Investments, indem sie mehrere REITs in einem Bündel zusammenfügen.
Mit einem REITs-ETFs ist es möglich mehrere REITs mit einem Kauf ins Depot zu befördern.
Welche Indizes können REITs-ETFs nachbilden?
Ein Blick nach Deutschland
Die Deutsche Börse berechnet drei eigenständige REIT-Indizes:
RX REIT Performance-Index
Der RX REIT-Index enthält bis zu 20 der größten und liquidesten REITs aus dem Prime Standard. Die Gewichtung erfolgt nach Marktkapitalisierung.
RX REIT All-Share Performance-Index
Der RX REIT All Share-Index erstreckt sich auf alle REITs des Prime Standard und General Standard. Die Gewichtung erfolgt nach Marktkapitalisierung.
RX Real Estate Performance-Index
Der RX Real Estate-Index enthält bis zu 30 REITs und Real Estate’s aus dem Prime Standard. Die im Index enthaltenen Unternehmen müssen ein minimales tägliches Handelsvolumen von 1 Million Euro
erzielen.
Prime Standard bedeutet: Im Prime Standard müssen Aktiengesellschaften über das Maß des regulierten Marktes hinausgehende internationale Transparenzanforderungen erfüllen.
Zum Beispiel:
Zum ersten und dritten Quartal Zwischenberichterstattung in deutscher und englischer Sprache,
Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards etc.
General Standard bedeutet: Der General Standard ist ein privatrechtliches Börsensegment der Deutschen Börse AG, das auf dem gesetzlich geregelten Regulierten Markt aufbaut.
Für die Notierung im General Standard gelten grundsätzlich die Voraussetzungen für die Zulassung zum Regulierten Markt.
Trotz der hohen Standards und einer bereits breiten Diversifikation handelt es sich hier lediglich um Immobilien-Investments eines Landes (Deutschland).
Ein Blick in andere Regionen der Welt
Weitere REITs-Indizes sind:
Stoxx Americas 600 Real Estate Cap (43 Immobilien-Aktien und REITs aus den USA und Kanada)
Stoxx Europe 600 Real Estate Cap (26 Immobilien-Aktien und REITs aus dem Euroraum)
Stoxx Asia Pacific 600 Real Estate Cap (77 Immobilien-Aktien und REITs aus dem asiatischen Raum und Pazifik)
Der globale König der REITs-Indizes
FTSE EPRA/NAREIT (379 Immobilien-Aktien und REITs weltweit)
Aus Diversifikationsgründen ist es ratsam, einen REITs-ETF zu wählen, welcher einen möglichst breiten Index möglichst genau nachbildet.
Zwei ausschüttende REITs-ETFs, die den FTSE EPRA/NAREIT Index nachbilden
Strategie: Der HSBC FTSE/NAREIT Developed Ucits ETF bietet Zugang zu den größten börsennotierten Immobilienunternehmen aus Industrieländern weltweit. Kanada, USA, Australien,
Hongkong, China (über an der Hong Kong Exchange gehandelte Red Chip-Aktien), Japan, Neuseeland, Singapur, Südkorea, Österreich, Belgien, Luxemburg, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland,
Griechenland, Irland, Israel, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweden, der Schweiz und Großbritannien.
Strategie: Der iShares Developed Markets Property Yield Ucits ETF strebt die Nachbildung der Wertentwicklung des EPRA/NAREIT Global Index an, der aus börsennotierten
Immobiliengesellschaften und Real Estate Investment Trusts (REITs) aus Industrieländern unter Ausschluss von Griechenland besteht, die auch die Kriterien für die Dividendenrendite erfüllen.
Mit REITs holst Du dir Betongold als Kapitalanlage ins Depot.
Weil REITs eine relativ hohe Korrelation haben (siehe Erklärung oben), sollte das Portfolio nicht nur aus REITs oder REITs-ETFs bestehen.
Eher eignen sich REITs als Beimischung zur Risikostreuung im Depot.
Das Risiko eines Einzel-Investments lässt sich mit REITs-ETFs abmildern.
REITs peilen konstante Dividendenrenditen an. Daher können sie für einkommenshungrige Investoren interessant sein.
Wie es bei Kapitalanlagen der Fall ist, schwimmt ein gewisses Risko immer mit.
Im ungünstigsten Fall bis zum Totalverlust der Einlage.
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